Tischlerplatten sind erklärungsbedürftig”, so umschreibt DI (FH) Klaus Feile seine Tätigkeit als Geschäftsführer Vertrieb bei Moralt, Bad Tölz/DE. Die Platten nehmen - bei konstantem Volumen - eine Nische in Deutschland und Österreich ein.
Der stabile und im Verhältnis leichte Werkstoff wird im Messe-, Bühnen-, Kulissen- und im hochwertigen Möbelbau eingesetzt. So sind beispielsweise bei Fachböden schlankere Dimensionen möglich, durch die günstigere Schraubenauszugs-Festigkeit vertragen Möbel aus Tischlerplatten mehrere Umzüge schadlos.
Der stabile und im Verhältnis leichte Werkstoff wird im Messe-, Bühnen-, Kulissen- und im hochwertigen Möbelbau eingesetzt. So sind beispielsweise bei Fachböden schlankere Dimensionen möglich, durch die günstigere Schraubenauszugs-Festigkeit vertragen Möbel aus Tischlerplatten mehrere Umzüge schadlos.
Eigene Business-Unit gegründet. Nachdem Pfleiderer, Neumarkt/DE, 1979 den Unternehmensverbund Moralt übernommen hat, wurde im Stammwerk Bad Tölz ein übergeordneter Vertrieb gemeinsam mit den - weniger erklärungsbedürftigeren - Spanplatten ins Leben gerufen. „Damit haben wir jedoch nicht alle Tischlerplatten-Kunden ausreichend angesprochen”, erläutert Feile.
Erst im Zuge der 2000 durchgeführten Umstrukturierungs-Maßnahmen des Vorstands-Vorsitzenden Prof. Dr. Ralf Bufe fassten die Neumarkter die Produkte nach ihren unterschiedlichen Ziel-Märkten zusammen und gründeten entsprechende Business Units.
Seit 1. Jänner heißen die Stab- und Stäbchen-Tischlerplatten aus den Standorten Bad Tölz und Gütersloh-Spexard/DE wieder Moralt. Die Gesamtverantwortung dieser rechtlich eigenständigen Geschäftseinheit hat Dipl.-Betriebswirt (FH) Helmut Hoffmann inne, die Geschäftsführung teilt er sich mit Feile.
Erst im Zuge der 2000 durchgeführten Umstrukturierungs-Maßnahmen des Vorstands-Vorsitzenden Prof. Dr. Ralf Bufe fassten die Neumarkter die Produkte nach ihren unterschiedlichen Ziel-Märkten zusammen und gründeten entsprechende Business Units.
Seit 1. Jänner heißen die Stab- und Stäbchen-Tischlerplatten aus den Standorten Bad Tölz und Gütersloh-Spexard/DE wieder Moralt. Die Gesamtverantwortung dieser rechtlich eigenständigen Geschäftseinheit hat Dipl.-Betriebswirt (FH) Helmut Hoffmann inne, die Geschäftsführung teilt er sich mit Feile.
Über 6 Vertriebsgebiete wird somit der deutsche und österreichische Markt bearbeitet. Die Auslandsmärkte werden über Pfleiderer-Büros sowie freie Handelsvertreter betreut.
Anlässlich der Pfleiderer-Bilanz-Pressekonferenz vor 2 Wochen gaben die Neumarkter nun den geplanten Verkauf von Moralt bekannt. „Wir konzentrieren uns auf unsere Kerngeschäfte”, erläutert Bufe. Unterscheidung Sägeholz - Schälholz. Den Holzbedarf in Bad Tölz an Fichte/Tanne von über 60.000 fm/J deckt Moralt im Umkreis von 150 bis 200 km.
Geradwüchsige Stämme mit großen Durchmessern sind für die Stäbchen-Produktion vorgesehen: Nach dem Entrinden folgt eine Konditionierung für 20 Stunden bei einer Wassertemperatur von 80° C. Dadurch weicht das enthaltene Lignin auf, was das anschließende Schälen erleichtert.
Das Sägeholz wird mit „U-Booten” (Marke Eigenbau) durch einen Bach zum Sägewerk geflößt. Dort erzeugen 2 Gatter von EWD, Rottenburg/DE, Schnittware stets gleicher Dicke, woraus in weiterer Folge die StabMittellagen gefertigt werden. Nach Vereinzelung und Vermessung werden die Bretter mit einem Vorschub von bis zu 200 m/min beidseitig besäumt, automatisch abgestapelt, mindestens 12 Wochen luftgetrocknet und dann in 3 Kammern technisch auf die gewünschte Holzfeuchte von 6 bis 8% gebracht.
Anlässlich der Pfleiderer-Bilanz-Pressekonferenz vor 2 Wochen gaben die Neumarkter nun den geplanten Verkauf von Moralt bekannt. „Wir konzentrieren uns auf unsere Kerngeschäfte”, erläutert Bufe. Unterscheidung Sägeholz - Schälholz. Den Holzbedarf in Bad Tölz an Fichte/Tanne von über 60.000 fm/J deckt Moralt im Umkreis von 150 bis 200 km.
Geradwüchsige Stämme mit großen Durchmessern sind für die Stäbchen-Produktion vorgesehen: Nach dem Entrinden folgt eine Konditionierung für 20 Stunden bei einer Wassertemperatur von 80° C. Dadurch weicht das enthaltene Lignin auf, was das anschließende Schälen erleichtert.
Das Sägeholz wird mit „U-Booten” (Marke Eigenbau) durch einen Bach zum Sägewerk geflößt. Dort erzeugen 2 Gatter von EWD, Rottenburg/DE, Schnittware stets gleicher Dicke, woraus in weiterer Folge die StabMittellagen gefertigt werden. Nach Vereinzelung und Vermessung werden die Bretter mit einem Vorschub von bis zu 200 m/min beidseitig besäumt, automatisch abgestapelt, mindestens 12 Wochen luftgetrocknet und dann in 3 Kammern technisch auf die gewünschte Holzfeuchte von 6 bis 8% gebracht.
Stab-Tischlerplatte. Die getrockneten 4 m, 4,5 m und 5 m langen Stapel werden mit einer stationären Kettensäge auf Längen zwischen 1,4 m und 2 m gekappt. Bei Bedarf kann man die Pakete drehen. So werden die Abschnitte nach der Entstapelung stets mit der gesägten Anlaufkante der Hobelmaschine mit nachgeschalteter Vielblatt-Kreissäge zugeführt.
4 Mitarbeiter kappen Fehlstellen aus, bevor die Stäbe zur Breitenverleimung gelangen. Dabei schwört Moralt auf eine 12-Kanal-Anlage von Torwegge, Löhne/ DE. Diese Anlage wurde 1986 im Zuge einer 10 Mio. €-Investition in Betrieb genommen. Der Mitbewerb arbeitet überwiegend mit 1-Kanal-Maschinen.
Im Durchlauf werden die Stäbe mit grün eingefärbtem Weißleim beaufschlagt. Die spätere Flächenverleimung mit den Deckfurnieren ist in rosa gehalten. Damit ist eine eindeutige Wiedererkennung der Platten aus Bad Tölz gegeben.
4 Mitarbeiter kappen Fehlstellen aus, bevor die Stäbe zur Breitenverleimung gelangen. Dabei schwört Moralt auf eine 12-Kanal-Anlage von Torwegge, Löhne/ DE. Diese Anlage wurde 1986 im Zuge einer 10 Mio. €-Investition in Betrieb genommen. Der Mitbewerb arbeitet überwiegend mit 1-Kanal-Maschinen.
Im Durchlauf werden die Stäbe mit grün eingefärbtem Weißleim beaufschlagt. Die spätere Flächenverleimung mit den Deckfurnieren ist in rosa gehalten. Damit ist eine eindeutige Wiedererkennung der Platten aus Bad Tölz gegeben.
Stäbchen-Tischlerplatte. Zur Stäbchenproduktion werden die konditionierten Stämme mit einer stationären Kettensäge gedrittelt und der Schälmaschine von Raute, Nastola/FI, zugeführt. Eine Vermessungseinrichtung ermittelt die optimale Achse eines jeden Stammes und positioniert ihn entsprechend.
Die Anschäler wandern in den Hacker. Mit Vorschüben zwischen 180 bis 200 m/min wird auf 2 Etagen das endlose Furnierband dem Rotationsclipper mit optoelektronischer Vermessung zugeführt.
Die berührungslose Feuchtemessung steuert die Abstapelung in 3 Feuchtebereiche. Dadurch wird die Auslastung und der Energiebedarf bei der anschließenden Trocknung optimiert. Die Beschickung der 4 Etagen des 22 m-Rollenbahn-Trockners erfolgt über Vakuumförderer. Nach 15 Minuten ist die gewünschte Holzfeuchte von 2% bis 4% erreicht.
Die Anschäler wandern in den Hacker. Mit Vorschüben zwischen 180 bis 200 m/min wird auf 2 Etagen das endlose Furnierband dem Rotationsclipper mit optoelektronischer Vermessung zugeführt.
Die berührungslose Feuchtemessung steuert die Abstapelung in 3 Feuchtebereiche. Dadurch wird die Auslastung und der Energiebedarf bei der anschließenden Trocknung optimiert. Die Beschickung der 4 Etagen des 22 m-Rollenbahn-Trockners erfolgt über Vakuumförderer. Nach 15 Minuten ist die gewünschte Holzfeuchte von 2% bis 4% erreicht.
Natürlicher Leim aus Stärke. Die Furniere zur Stäbchen-Mittellagen-Herstellung werden vollflächig mit Mehl und Wasser beleimt, treppenartig gelegt und in einer Blockpresse mit Druck beaufschlagt. Die endlose Dickte wird auftragsbezogen in der Länge gekappt und entsprechend der gewünschten Mittellagen-Dicke in Streifen aufgetrennt. Die Teile werden um 90° gekippt, beleimt und mit einer Durchlauf-Lamellierpresse zu den Stäbchen-Mittellagen mit stehenenden Jahresringen verarbeitet. So entsteht der für Moralt typische Einzelstäbchenverbund. „Der Mitbewerb bietet dagegen Mittellagen mit Bündelstoß an”, so Feile.
Nach dem Belegen mit den gewünschten Deckschicht-Furniere an einer 14-Etagenpresse mit Beschickkorb von Siempelkamp, Krefeld/DE, erfolgt eine beidseitige optische Kontrolle mit Auskitt- und Frässtation. Anschließend durchlaufen die Platten innerhalb einer Woche einen Klimakanal bevor sie auf Dicke kalibriert und zugeschnitten werden.
Den Luxus einer Klimakammer leistet sich unter den Tischlerplatten-Produzenten nur Moralt: „Dieser Feuchteausgleich ist für uns zwar mit einer hohen Kapitalbindung verbunden, rechnet sich aber in der Dimensionsstabilität und im guten Stehvermögen der produzierten Platten”, erläutert Feile.
Angeboten werden Stäbchen-Platten in IF- (Innenanwendung) und AW-Verleimung (bedingt wetterbeständig). Neben den mit Gabun-ähnlichen oder anderen Deckfurnier belegten Stäbchen-Platten produziert Moralt auch melaminharzbeschichtete, mit Dünnspan- oder MDF abgesperrte Tischlerplatten.
Nach dem Belegen mit den gewünschten Deckschicht-Furniere an einer 14-Etagenpresse mit Beschickkorb von Siempelkamp, Krefeld/DE, erfolgt eine beidseitige optische Kontrolle mit Auskitt- und Frässtation. Anschließend durchlaufen die Platten innerhalb einer Woche einen Klimakanal bevor sie auf Dicke kalibriert und zugeschnitten werden.
Den Luxus einer Klimakammer leistet sich unter den Tischlerplatten-Produzenten nur Moralt: „Dieser Feuchteausgleich ist für uns zwar mit einer hohen Kapitalbindung verbunden, rechnet sich aber in der Dimensionsstabilität und im guten Stehvermögen der produzierten Platten”, erläutert Feile.
Angeboten werden Stäbchen-Platten in IF- (Innenanwendung) und AW-Verleimung (bedingt wetterbeständig). Neben den mit Gabun-ähnlichen oder anderen Deckfurnier belegten Stäbchen-Platten produziert Moralt auch melaminharzbeschichtete, mit Dünnspan- oder MDF abgesperrte Tischlerplatten.
Ideen für Weltmarkt. „Tischlerplatten - und mehr Ideen aus Holz”, so der neue Slogan von Moralt. Unter die Ideen fallen Haustür-Rohlinge oder überfurnierte Haustüren. Letztere finden vor allem in Exportmärkten wie England Zuspruch.
Damit sich die Haustüren über das Jahr nicht verziehen, empfehlen sich Haustür-Rohlinge mit Flacheisen-Stabilisator. Dieser Typ ist von Moralt patentiert und auch in Übergrößen zu beziehen. „Unsere Haustüren bestehen auch die höchsten Toleranzklassen der strengen EN-Norm”, so Feile stolz.
Daneben werden Sondertüren für Lärmschutz-Anforderungen, Passivhäuser sowie für einbruchhemmende Türen angeboten. Moralt bietet in Sachen Oberfläche eine umfangreiche Beschichtungsempfehlung für Lacke und Lasuren, Lösungen für den Schwellen-Anschluss und Dichtungen sowie ein Konzept für die Komplettausarbeitung mit Lichtausschnitten und Falzfräsungen an. Feile: „Wir lassen die Tischler nicht allein.”
Damit sich die Haustüren über das Jahr nicht verziehen, empfehlen sich Haustür-Rohlinge mit Flacheisen-Stabilisator. Dieser Typ ist von Moralt patentiert und auch in Übergrößen zu beziehen. „Unsere Haustüren bestehen auch die höchsten Toleranzklassen der strengen EN-Norm”, so Feile stolz.
Daneben werden Sondertüren für Lärmschutz-Anforderungen, Passivhäuser sowie für einbruchhemmende Türen angeboten. Moralt bietet in Sachen Oberfläche eine umfangreiche Beschichtungsempfehlung für Lacke und Lasuren, Lösungen für den Schwellen-Anschluss und Dichtungen sowie ein Konzept für die Komplettausarbeitung mit Lichtausschnitten und Falzfräsungen an. Feile: „Wir lassen die Tischler nicht allein.”
Moralt, Bad Tölz-Facts
Mitarbeiter: 215
Werksgelände: 100.000 m²
Holzbedarf: 60.000 fm/J
Tischlerplatten: 65.000 m³/J
Tür-Rohlinge: 15.000 Stk/J
Mitarbeiter: 215
Werksgelände: 100.000 m²
Holzbedarf: 60.000 fm/J
Tischlerplatten: 65.000 m³/J
Tür-Rohlinge: 15.000 Stk/J
Gleichbleibender Umsatz, Marktanteile erhöht. Pro Jahr werden in Bad Tölz 15.000 Türblätter gefertigt, „diese Menge werden wir auch in Zukunft halten”, so Feile, „bei den Tischlerplatten ist der Markt schwieriger geworden, die Preise stehen seit den vergangenen anderthalb Jahren unter Druck”.
In Europa werden pro Jahr 450.000 m³ Tischlerplatten produziert, in Deutschland sind es rund 200.000 m³. „Im Vergleich zu 2000 ist der deutsche Bedarf an Tischlerplatten 2001 von 218.000 m³/J auf 176.000 m³/J eingebrochen”, erläutert Feile die Markt-Situation. Wobei Moralt mit gleichbleibenden Umsätzen seinen Marktanteil erhöht hat.
In Europa werden pro Jahr 450.000 m³ Tischlerplatten produziert, in Deutschland sind es rund 200.000 m³. „Im Vergleich zu 2000 ist der deutsche Bedarf an Tischlerplatten 2001 von 218.000 m³/J auf 176.000 m³/J eingebrochen”, erläutert Feile die Markt-Situation. Wobei Moralt mit gleichbleibenden Umsätzen seinen Marktanteil erhöht hat.