11054698588681.gif

Seit Dezember ist die Secea-Kammer in Betrieb © Kanzian

Kammertrocknung

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 09.08.2004 - 00:00
Ich frage mich wirklich, wie wir ohne Trockenkammer arbeiten haben können”, zeigt sich Rudolf Hahn, Rangersdorf, von seiner jüngsten Investition begeistert.
Im Vorjahr investierte Hahn in eine Rinden-Verbrennungsanlage von Kohlbach, Wolfsberg, samt Trockenkammer. Dabei entschied er sich für norditalienische Trocknungstechnik von Secea Essiccatoi, Rosa/IT. „Überzeugt haben mich die Erfahrungen des befreundeten Leimholz-Erzeugers Mag. Michael Theurl in Assling, der vor 2 Jahren eine Anlage installierte.” Schnelle Installation. „Nach nur einer Woche Bauzeit, konnten wir die Kammer im Dezember in Betrieb nehmen. Mit den Trocknungsresultaten bin ich sehr zufrieden”, berichtet Hahn.
Bis zu 70 m3 haben Platz - bereits 3000 m3 hat der Mölltaler Säger getrocknet. Die Endfeuchte beträgt 15%. Jetzt wird die gesamte Hauptware kammertrocken versandt. „Da die lang dauernde Lufttrocknung wegfällt, sind jetzt schnellere Lieferungen möglich geworden. Heuer bin ich mit dem Absatz zufrieden”, so Hahn.
„Die Vorrichtung für eine 2. Kammer ist bereits vorhanden. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir diese kaufen werden”, erläutert der Säger. „Wir erreichen das gewünschte Trockenresultat durch höhere Luftgeschwindigkeiten in der Kammer. Dies führt nicht unweigerlich zu höheren Stromkosten, oder vermehrter Rissbildung wie viele behaupten”, berichtet Secea-Marketingleiter Diego Volpato.
11054698588680.gif

Visualisierung der Trocknungsergebnisse erfolgt per Scada-Software © Kanzian

Hahn-Facts
Gegründet: 1926
Geschäftsführer: Rudolf Hahn
Einschnitt: 8000 fm/J
Mitarbeiter: 4
Italienexport: 80%
Secea-Facts
Mitarbeiter: 56
Geschäftsführer: Ing. Mauro Bertin
Produkte: Frisch-Abluft-Trocknungsanlagen, Dampfkammern, Vortrockner, Tunneltrockner, Mini-Trockner
Klima wird angepasst. Die Steuerung Aladin XP mit Touch Screen-Bildschirm hat viele verschiedene Verarbeitungs-Möglichkeiten von Daten und Messzyklen. Für jedes Holz kann ein eigenes Trocknungsprogramm angeboten werden. Während der laufenden Trocknung kann jede Klima-Veränderung anpasst werden. „Die verwendete SPS dient der zuverlässigen und präzisen Datenüberwachung.”
Die Visualisierung basiert auf einer Scada-Software. Die Programm-Entwicklung erfolgte im Hause Secea. Auch künftige Sonderansprüche eines Kunden können per Update vom Programm übernommen werden. Jede Umstellung ist schnell per Modem oder CD-ROM möglich”, berichtet Österreich-Vertreter Herbert Riess, Gschwandt.Nebelmaschine. Ein weiteres Merkmal der Trockenkammer ist die gleichmäßige Luftbefeuchtung. Dies geschieht bei Hahn nicht mit einer Hochdruck-Sprühung, sondern mit einer Nebelmaschine namens Jet Fog. „Neben Effizienz bietet dieses System noch einen wichtigen Vorteil - sie ist wartungsfrei, da die Düsenreinigung und Wasseraufbereitung wegfällt”, so Volpato.
Die Rinde für das Heizwerk wird in einer eigenen Halle zwischengelagert. Der Kessel hat eine Leistung von 700 kW und ist bereits auf eine eventuelle neue Kammer ausgelegt. Die Beschickung erfolgt mittels Radlader. Um die Asche leicht entsorgen zu können, wurde ein eigener Raum betoniert, der mit Radlader befahrbar ist und somit eine einfache Manipulation ermöglicht. Kooperation funktioniert. „Mit der Kooperation Timber-Team haben wir gute Erfahrungen gemacht, so kommt es zum Gedankenaustausch der beteiligten Säger und zu Gemeinschaftseinkauf und -lieferungen”, berichtet Hahn. Zusammen mit ProNatura wird man auf der Klagenfurter Holzmesse vom 26. bis 29. August am gemeinsamen Messestand vertreten sein.
Auch die Neuigkeiten von Secea werden auf der Holzmesse vorgestellt.