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Eine jahrelange Geschäftsbeziehung verbindet die Tischlerei Gottfried Reßl und Homag - Gottried Reßl und Werner Himmler (v. re.) © DI Jan Horacek

Fenster in Kleinserie

Ein Artikel von DI Jan Horacek | 07.09.2005 - 00:00
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Eine jahrelange Geschäftsbeziehung verbindet die Tischlerei Gottfried Reßl und Homag – Gottried Reßl und Werner Himmler (v. re.) © DI Jan Horacek

Um unterschiedliche Fensterarten in Kleinserie fertigen zu können, investierte Reßl, Wien, in das Bearbeitungszentrum BAZ 20 Profiline von Homag, Hallwang. Dafür tauschte das Unternehmen das BAZ 41 von Homag, auf dem seit 2001 vorwiegend Möbelteile wie etwa das Ullmann-Tischprogramm produziert wurde, aus. Individuelle Kleinserien statt Masse. Der Grund für die Kaufentscheidung war, dass beim BAZ 20 die gesamte Maschinenlänge von 6 m ausgenutzt werden kann. Die neue Fertigung ermöglicht außerdem die Erzeugung zusätzlicher Fensterkonstruktionen wie jene nach Passivhaus-Standard. Weiters ist eine Fensterkantel-Vorfertigung mit allen Fräsungen möglich. Dies erlaubt eine bleibende vierseitige Lackierung der Einzelteile. So wird etwa vermieden, dass durch späteres Einfräsen der Sichtfuge Hirnholzflächen freigelegt wird.
Bei Reßl ist eine solche Fertigung geplant. Zurzeit werden die Einzelteile jedoch noch gedübelt und verschraubt und erst dann der fertige Rahmen lackiert.
„Durch die genauen Fräsungen der CNC-Anlagen erleben Fenstersysteme mit 4 mm Falzluft eine Renaissance“, erklärt Himmler. Heute gebe es kaum einen Beschlaghersteller, der nicht ein umfangreiches Sortiment dieser alten Tradition im Programm habe.
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Laser projiziert Lage der Werkstücke © DI Jan Horacek

Vier gleichzeitig. Gekennzeichnet ist die Profiline durch jeweils zwei Fräs- und Werkzeugspindeln. „Mit dieser Technik werden die Span-zu-Span Zeiten auf etwa zwei Sekunden reduziert“, erklärt Homag-Gebiets-Verkaufsleiter Ing. Werner Himmler. Ein spezielles Fensterkantel-Aufspannsystem ermöglicht ein gleichzeitiges Aufspannen von bis zu vier Fensterkantelpaaren. Die Homag PC-Steuerung 85 fasst mehrere Bearbeitungsschritte zusammen und erstellt entsprechende Paarbindungen. Bis zu 25 Fenster pro Schicht. Die spezielle Fenster-Software positioniert vollautomatisch die zehn Spannkonsolen. Die Lage der Werkstücke wird mittels Laserprojektion angezeigt. Je nach Fenstertyp können pro Schicht 20 bis 25 einflügelige Fenster von einem Mitarbeiter erzeugt werden.
Die Planung erfolgt auf einer für die Fensterproduktion adaptierten Software von Imos, Stuttgart/DE. Die Fertigungsdaten werden direkt über ein PPS an die Maschine übergeben. Kontinuierlich investiert. Die Bearbeitungszentren BAZ 41 und 20 sind nur ein Teil des 2001 begonnen Investitionsprogramms. So wurde die vorhandene Kantenanleimmaschine durch eine Homag KL79 ersetzt.
2003 wurde die Plattenaufteilsäge Holzma HPP angeschafft. Diese etikettiert alle gesägten Teile nach der Bearbeitung. Das Ziel dabei war eine auftragsbezogene Teileverfolgung während des gesamten Produktionablbaufes. Neben Information für die Kantenanleimmaschine ist auch ein Barcode für das Bearbeitungszentrum angebracht. Fenster Made in Wien. Die Tischlerei Reßl wurde 1966 von Gottfried Reßl Senior gegründet. 1982 erwarb man den heutigen Standort und baute ihn kontinuierlich aus. 2001 folgte die Übernahme der Tische und Stühle Produktion Josef Ullmann, Leopoldsdorf.

Reßl-Facts

Gegründet: 1966
Geschäftsführer:Gottfried, Siegfried Reßl
Mitarbeiter: 35
Produkte: Möbel, Fenster Stiegen, Tische, Sessel und Hackstöcke

Homag-Austria-Facts

Gegründet: 1986(Vertrieb und Service für die Homag-Gruppe)
Geschäftsführer:Hubert Hargaßner
Mitarbeiter: 14