Über die Zukunft der Holzwerkstoff-Industrie diskutierten 120 interessierte Teilnehmer in Dresden © Seidl
„Eine ökologische Bewertung der Holzwerkstoffe wird zunehmend bedeutender”, ergänzte Dr. Richard van Gelder, BASF, Basel/CH. Er stellte das aus Kaurit-Light-Platten (450 kg/m3) hergestellte Regalsystem Vegas von Nolte einem aus normalen Spanplatten (650 kg/m3) produzierten gegenüber. „Die Ökoeffizienz mit Leichtbauplatten ist besser”, lautete sein Ergebnis. Bewertet wurden unter anderem der geringere Holzbedarf und die damit verbundene Reduktion von Arbeitsunfällen in der Forstwirtschaft. Die Intensität der anschließenden Diskussion unterstrich, wie flexibel die Bewertungsverfahren sind und wie notwendig es ist, dem Konsumenten eine ökologische Bewertungshilfe zu geben.
Bessere mechanische Eigenschaften
„MDF-Fasern aus Alt-MDF-Platten, die mit einem Extruder aufgeschlossen sind, weisen bessere mechanische Eigenschaften auf, als jene, die mit einem Refiner produziert wurden”, berichtete Dr. Brigitte Dix, Wilhelm-Klauditz-Institut, Braunschweig/DE, in ihrer MDF-Reycling-Analyse. Die fasermorphologischen Eigenschaften der Extruder- und Refiner-Faserstoffe aus MDF waren ähnlich. Deutliche Unterschiede gab es jedoch in den chemischen verleimungsrelevanten Eigenschaften sowie im verbleibenden Leimgehalt der beiden Faserstoffe. Angaben zum Stromverbrauch und der Verwendbarkeit von beschichteten MDF-Platten liegen noch nicht vor.Optimiertes Refinerdesign
Die Grundlagenforschung zur Refinertechnologie präsentierte DI (BA) Marco Mäbert, Institut für Holztechnologie Dresden © Seidl
Um die Platz- und Personaleffizienz in der Plattenproduktion zu steigern, schlug DI Ulf Könekamp, Dieffenbacher, Eppingen/DE, die Verwendung von Großbildschirmen (4 mal 1,5 m) vor. Er zeigte sich überzeugt, dass solche Systeme nach den Kraftwerken nun auch in der Holzwerkstoff-Industrie Einzug halten werden. Die Hauptersparnis liege vor allem in der besser verfügbaren Information und dem halben Platzbedarf.