Binderholz

2018 bestes Jahr

Ein Artikel von Gerd Ebner | 14.11.2019 - 16:17

Das EBITDA stieg von 76,1 Mio. € auf 171,1 Mio. €. Reinhard Binder, Eigentümer und Geschäftsführer der Binderholz GmbH, relativiert das Ergebnis: „17 % EBITDA-Marge sind bei den großen österreichischen Holzwerkstoff-Produzenten schon länger üblich. Die Papierindustrie liegt sogar weit darüber. Selbst die großen staatlichen Forstbetriebe lukrieren solche Margen. Langfristig braucht es das auch, um investieren zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir Massivholzverarbeiter sind eher einstellige EBITDA-Zahlen gewohnt. 2018 war diesbezüglich eine echte Ausnahme.“

Fast 1 Mrd. € Umsatz hat Binderholz im Vorjahr gemacht. Der Umsatzsprung der Binder Beteiligungsverwaltung GmbH, Fügen, ist einmal auf die Integration von Klenk Holz zurückzuführen, die 2018 erstmals ganzjährig berücksichtigt wurde. Doch das allein erklärt nicht den Mehrumsatz von 414 Mio. €. Nahezu alle Unternehmenszweige „übererfüllten ihren Plan“ – in anderen Worten: Das Vorjahr war also besser, als man es sich erwarten durfte.

Höchste EGT-Quote in Branche

„Aufgrund der Erstkonsolidierung von Klenk Holz einschließlich der Tochtergesellschaften zum 1. November 2017 ist die Vergleichbarkeit mit den Vorjahresbeträgen nur eingeschränkt gegeben“, heißt es vonseiten Binders. Jedenfalls war Klenk Holz im ersten Jahr für Binderholz keineswegs nur ein Umsatz-, sondern auch ein Ergebnisbringer. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) legte in der Holding um über 173  % auf 128 Mio. € zu. Das sind um 81 Mio. € mehr als 2017. Setzt man dieses Ergebnis in Relation zum Umsatz, ergibt sich eine EGT-Quote von 13 % – das ist die beste Performance aller untersuchten österreichischen Holzindustrien.

Sägerjahr voll genutzt

Im Geschäftsbericht sieht sich Binderholz im allgemeinen Trend, da 2018 ein sehr gutes Jahr für die Sägewerke war: Hohes Rundholzaufkommen, gesunkene Rundholzpreise und ein stabiler Schnittholzpreis zeichneten das Vorjahr aus. Die Materialkosten verringerten sich in Relation zum Umsatz von 53 % aber nur minimal auf 50 % (absolut stiegen sie von 311 auf 504 Mio. €). Reinhard Binder schätzt das laufende Jahr 2019 schon wieder deutlich schwieriger ein. „Ausgehend von einer generellen Abschwächung, brechen uns im Verpackungsbereich die Erlöse weg.“

Neue Märkte geografisch und funktionell

Klenk Holz, der ehemals größten deutschen Sägewerksgruppe, stülpten die Tiroler 2018 das eigene Geschäftsmodell über. Parallel vergrößerte man für die gesamte Gruppe den Aktionsradius. Wörtlich heißt es weiter: „Die interne Weiterverarbeitung der Binder-Gruppe sorgte zudem dafür, dass die Kapazitäten der einzelnen Produktionseinheiten das gesamte Jahr über ausgefahren werden konnten. Das Preisniveau entwickelte sich entsprechend der Nachfrage.“ Binderholz investierte im Vorjahr 60,2 Mio. €. Die größte Einzelinvestition erfolgte in der Binderholz Nordic. Am Standort in Lieksa/FI wurde eine neue Sägelinie errichtet. 

Binderholz Holding 2018

Umsatz: 999,5 Mio. € (2017: 585,3 Mio. €; 2016: 482,8 Mio. €)

EBT*: 128,3 Mio. € (2017: 46,8 Mio. €; 2016: 43,5 Mio. €)

Jahresüberschuss: 91,9 Mio. € (2017: 34,8 Mio. €; 2016: 35,5 Mio. €)

 

Produktion 2018/Plan 2019

Nadelrundholz-Einschnitt

2018: 5,2 Mio. fm (Kösching/DE: 1 Mio. fm; Fügen/AT: 1,04 Mio. fm; Baruth/DE: 1,28 Mio. fm; Oberrot/DE: 0,83 Mio. fm; Wolfegg/DE: 0,24 Mio. fm; Nordic/FI: 0,8 Mio. fm)

Plan 2019: 5,2 Mio. fm (Kösching/DE: 1 Mio. fm; Fügen/AT: 1,05 Mio. fm; Baruth/DE: 1,3 Mio. fm; Oberrot/DE: 0,88 Mio. fm; Wolfegg/DE: 0,25 Mio. fm; Nordic/FI: 0,72 Mio. fm)

KVH-Produktion: 

2018: 114.000 m3 (Baruth/DE: 94.000 m3; Jenbach/AT: 20.000 m3)

Plan 2019: 120.000 m3 (Baruth/DE 100.000 m3; Jenbach/AT: 20.000 m3)

 

BSP-Produktion (Unternberg/AT, Burgbernheim/DE): 

2018: 195.000 m3; Plan 2019: 220.000 m3

 

BSH-Produktion (Jenbach/AT; Nordic/FI): 

2018: 260.000 m3; Plan 2019: 270.000 m3

 

Massivholzplatten:

2018: 5,6 Mio. m2 (St. Georgen/AT: 2,85 Mio. m2; Fügen 0,8 Mio. m2; Oberrot/DE: 1,9 Mio. m2)

Plan 2019: 5,7 Mio. m2 (St. Georgen/AT 2,9 Mio. m2; Fügen 0,9 Mio. m2; Oberrot/DE: 1,9 Mio. m2)

 

Pelletsproduktion (Fügen/AT, Jenbach/AT; St. Georgen/AT; Unternberg/AT; Kösching/DE):

2018: 306.000 t

 

Hobelware (Fügen/AT, Kösching/DE; Baruth/DE;  Oberrot/DE; Wolfegg/DE; Nordic/FI):

2018: 1,3 Mio. m3