Die Begeisterung fürs Maskenschnitzen ließ Feldinger nicht los. Im Alter von 26 Jahren entschied er sich, nochmal die Schulbank zu drücken, um das Schnitzen von Grund auf zu lernen. Er besuchte vier Jahre lang den Ausbildungszweig Bildhauerei an der Fachschule für Kunsthandwerk und Design im Tiroler Elbigenalp. Die Abschlussprüfung gelang ihm mit ausgezeichnetem Erfolg. Maskenschnitzen wurde in der Schule nur am Rande behandelt, vorrangig ging es ums Kerbschnitzen sowie um die Erstellung beispielsweise von Krippenfiguren, Kruzifixen oder Porträts. „Die Masken faszinierten mich aber am meisten, so hatte ich mich vor allem in meiner Freizeit damit beschäftigt“, sagt Feldinger.
Unmittelbar nach dem Schulabschluss machte sich der Bildhauer selbstständig und fertigt seitdem Schnitzereien aller Art. „Damals hatte ich schon so viele Aufträge“, erinnert er sich. Inzwischen trudeln unterschiedliche Kundenbestellungen bei ihm ein: „Da ist alles Mögliche dabei, das kann zum Beispiel ein Steinbock für einen Jäger sein, ich habe aber auch schon Puppenköpfe für das Salzburger Marionettentheater geschnitzt“. Inzwischen hat er seine Wirkungsstätte nach Mariapfarr verlegt. „Die Liebe hat mich in den Lungau gebracht“, freut er sich über seine neue Heimat. In Mariapfarr hat er sich nun wieder eine Werkstatt eingerichtet. Hier entstehen neben traditionellen und modernen Schnitzereien auch zahlreiche Krampuslarven. Die Kunden sind österreichweit verteilt. Bei seinen Kunden genießt der talentierte Bildhauer einen guten Ruf. „Ja, man kennt mich“, verweist Feldinger auf die gut funktionierende Mundpropaganda.
Die Larven
Für seine Arbeiten verwendet der Bildhauer fast ausschließlich Zirbenholz. „Zum Schnitzen ist das einfach das beste Holz, es ist sehr weich und hat enge Jahrringe“, erklärt er. Bis eine fertige Larve entsteht, braucht es bis zu 35 Stunden Arbeitszeit, die er in mehrere Phasen gliedert: Als Erstes wird der Holzblock mit einer Kettensäge grob vorgeschnitten. Die Kopfform wird bestimmt, Ohren, Nase und Kinn werden herausgearbeitet. Phase zwei ist das sogenannte Anhauen: „Da wird mit einem größeren Schnitzeisen gearbeitet“, erklärt Feldinger. Dann wird das Werkzeug immer kleiner, die Phase drei nennt man Anlegen. Das Gesicht wird immer genauer, man widmet sich etwa Augen, Zähnen und Nasenflügel. Phase vier ist das Putzen, da passiert die Feinarbeit. Falten werden herausgearbeitet, der Gesichtsausdruck entsteht. „Meine Masken leben durch ihre Mimik“, beschreibt Feldinger seine Arbeiten. Die nächsten Arbeitsschritte sind Aushöhlen und Anmalen. Anschließend werden noch die Hörner gesetzt. „Ich verzichte auf Kunststoffimitate, die brechen leicht.
Je nach Kundenwunsch verwende ich Hörner vom Geißbock, von der Ziege, vom Schaf oder von afrikanischen Tieren, wie zum Beispiel der Impala oder dem Wasserbüffel.“