HBS Berga

Neue BSP-Produktion am Start

Ein Artikel von Martina Nöstler | 06.07.2021 - 14:23

Bei HBS Berga – einem Unternehmen der ante-Gruppe – laufen mittlerweile die Anlagen. Bei voller Leistung sollen in Berga/DE künftig jährlich 100.000 m³ BSP und KVH produziert werden. HBS Berga soll in der Gruppe das Kompetenzzentrum für Brettsperrholz werden.

Das Produkt ist für ante nicht ganz neu: Bereits seit zwei Jahren stellt man am Hauptsitz in Bromskirchen-Somplar mit zwei Vakuumpressen von Woodtech-Fankhauser Brettsperrholz her und hat sich damit am Markt bereits einen Namen gemacht. Dort beträgt die Kapazität rund 30.000 m³/J.

In Berga entschied man sich für eine Komplettausstattung von Ledinek, Maribor/SI. Der Anlagenlieferant ist derzeit in den letzten Zügen der Installation. „Wir sind im Juni mit der KVH-Produktion gestartet, im Juli wird BSP folgen“, sagt Hubert Teufel, Werksleiter HBS Berga. Derzeit hat die Gruppe die ETA-Zulassung für drei- und fünfschichtiges BSP. Sobald die Linie in Berga läuft, soll die Zulassung für BSP mit mehr als fünf Schichten erweitert werden. „Wir erwarten diese Genehmigung bis zum Ende des 3. Quartals“, ergänzt HBS Berga-Vertriebsleiter Richard Steindl.

Mit beiden Standorten gut gerüstet

Während der ersten Monate konzentriert man sich bei HBS Berga auf die Herstellung von Nichtsichtelementen. „Wir werden das Angebot aber natürlich schnell auch auf BSP in Sichtqualität ausweiten“, sagt Steindl und nennt dabei als möglichen Zeitraum Ende 2021. Die BSP-Formate bei HBS Berga beziffert Steindl mit bis zu 3,5 m Breite und 16 m Länge. Für den Vertriebsleiter schließen sich die beiden Produktionsstandorte nicht aus: „Während wir in Berga eher auf größere Projekte setzen, sind wir in Somplar sehr flexibel und können individuell auf Kundenwünsche eingehen.“

Bereits in Betrieb ist die Abbundanlage PBA Industry von Hundegger, Hawangen/DE. Mit dieser hat man bereits die ersten Elemente aus Somplar abgebunden. Parallel dazu installierte Hundegger soeben das Bearbeitungszentrum des Typs UFA. „Insgesamt haben wir Platz für drei PBA Industry und die UFA“, ergänzt Teufel. Zudem sind zu einem späteren Zeitpunkt auch Oberflächenbehandlungen angedacht. „Darauf können wir relativ flexibel reagieren. Durch die Absaugung an der Hundegger-PBA haben wir schon eine entsprechende Plattenoberfläche“, meint der Werksleiter.

Selbstversorger

Neben Somplar betreibt die ante-Gruppe auch in Rottleberode – nur 5 km von Berga entfernt – ein Sägewerk. Den Planeinschnitt 2021 beziffert man mit 2,7 Mio. fm. „Wir haben uns in den Sägewerken rechtzeitig auf den Mehrbedarf eingestellt. Wir können die Weiterverarbeitung zu 100 % selbst versorgen und zusätzlich noch unsere weiteren Schnittholzkunden beliefern“, erläutert HBS Berga-Geschäftsführer Jörn Kimmich. „Aus ökologischen und ökonomischen Gründen soll das Schnittholz für Berga natürlich vorwiegend aus Rottleberode kommen.“

„Beim Absatz liegt der Fokus auf Deutschland sowie den umliegenden Ländern, wie Frankreich, England oder Benelux, und soll mittelfristig auch auf Skandinavien oder Osteuropa ausgedehnt werden“, berichtet Steindl. HBS Berga vertreibt das Brettsperrholz direkt an die Verarbeiter beziehungsweise Holzbaubetriebe, weil das Produkt sehr planungs- und beratungsintensiv ist und folglich kurzer Kommunikationswege bedarf. „Wir schließen aber Händler, die eine entsprechende Kompetenz bei Planung, Bearbeitung oder Beratung von Brettsperrholz haben, nicht kategorisch aus. Der heimische Holzbaumarkt hat für uns Priorität“, ergänzt der geschäftsführende Gesellschafter, Jürgen Ante. Dies war auch einer der Gründe, warum man sich für eine Kombination mit KVH entschieden hat. „Bei KVH sind wir Marktführer – das Produkt haben wir zu 100 % im Griff. Darum waren diese beiden Produkte für uns eine optimale Kombination“, bringt es Ante auf den Punkt.

Das Vertriebsteam samt eigenem Außendienst, Architektenberater und technischem Innendienst will Ante in Berga sukzessive aufstocken und dann insgesamt rund 25 Mitarbeiter beschäftigen. „Bei HBS Berga soll das Kompetenzzentrum für BSP entstehen. Darum unterstützen wir die Kunden auch bei der Planung, wie etwa Statik, Bauphysik oder Elementierung“, sagt Ante abschließend.

HBS Berga

Standort: Berga/DE

Muttergesellschaft: ante-holz, Bromskirchen-Somplar/DE

Geschäftsführer: Jürgen Ante, Jörn Kimmich

Produktion: 100.000 m³/J im Endausbau

Produkte: Brettsperrholz und KVH

Produktionsstart: Juni/Juli 2021

Absatz: überwiegend in Deutschland an Verarbeiter, mittelfristig auch ins europäische Ausland