Alle drei Sortimente lagen im Jahresschnitt 2023 deutlich davon entfernt:
- Bei Rundholz waren es 22,9 €/m3 oder 18 %, die fehlten,
- bei Schnittholz 16,9 €/m3 oder 7 % und
- bei BSH fehlten mit 35,4 €/m3 ebenfalls 7 %.
Inflation: Minimalziel verfehlt
Das Ganze ist nur ein Gedankenspiel, denn wir leben in einer freien Marktwirtschaft, wo Angebot und Nachfrage regieren. Trotzdem muss es der Anspruch jeder Branche sein, zumindest den Anstieg der Inflationsrate am Markt umsetzen zu können. Sonst hat man schon kurzfristig Probleme.
Rundholzpreis immer unter Inflationsausgleich
Rundholz ist das einzige Sortiment, das es zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen zehn Jahren schaffte, mit dem Jahresdurchschnittspreis an die Inflation heranzukommen. Monatsweise gab es kurze Spitzen, etwa im Mai 2022, als dass der Fall war – aber nie über ein ganzes Jahr. Auf das kurzfristige Hoch folgte immer der Rückgang.
Anders ist der Fall bei Schnittholz und BSH. Der Zeitraum, wo beide Sortimente weit über ihren normalen Preisspannen angesiedelt waren, erstreckte sich von März 2021 bis Ende 2022. Das war die Phase, als etwas vermindertes Angebot auf teilweise panische und spekulative Nachfrage traf.
Holz +94% zu 1976, Beton +280% zu 1976
Wie gut oder schlecht Holz in Relation zu anderen Baustoffen performt, kann man an der Erzeugerpreisstatistik von Destatis für Deutschland erkennen. Indiziert man alle Produktpreise (1976 = 100 %), so lag Beton im Dezember 2023 bei 376 %, (Roh-)Eisen bei 256 % und Nadelschnittholz nur bei 194 %.
Der Betonpreis verzinste sich binnen 48 Jahren also um rund 2,9 %/J. Deutlich weniger (2,04 %/J) waren es bei Roheisen. Schnittholz hingegen verzinste sich seit 1976 nur um 1,4 %/J.
Rundholz um über 280 €/fm?
Kostete Fi/Ta-Rundholz Anfang 1976 noch rund 950 Schilling (umgerechnet 69 €/fm), so müsste der Rundholzpreis 2024 eigentlich 288,4 €/fm betragen. Latten kosteten 1976 noch 2400 ATS (174 €/m3). Entsprechend der Inflation müssten diese heute 728 €/m3 erlösen. Tatsächlich sind es allerdings nur rund 260 €/m3.
Bei dieser Betrachtung zeigt sich ebenfalls: Zwischen Mai und Juli 2021 lag der Preis über der inflationsausgeglichenen Marke. Doch die Hoffnung, dass das 2021er-Niveau nun das neue Preisniveau für die kommenden Jahre sein könnte, währte nur sehr kurz.