Bei 43% der Tischlereibetriebe blieb der Umsatz auf Vorjahresniveau und 27% verzeichneten Umsatzrückgänge um durchschnittlich 14%. Gegenüber 2022 ergibt sich im Branchendurchschnitt daraus ein Rückgang des nominellen Umsatzes um 1,2%. Die Entwicklung war damit schlechter als im Vorjahr.
72% der Befragungsteilnehmer konnten beziehungsweise mussten die Verkaufspreise im Vorjahr, verglichen mit 2022, erhöhen. Bei 25% der Tischlereibetriebe blieben die Preise konstant. 3% der Unternehmen mussten die Verkaufspreise reduzieren. Im Branchendurchschnitt kam es zu einer Erhöhung der Verkaufspreise 2023 um 7%. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen 2023 um 8% (Inflationsrate). Nach Berücksichtigung der Veränderung der Verkaufspreise ist der Branchenumsatz mengenmäßig um 9% gesunken. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt lag real um 0,8% unter dem Niveau des Vorjahres.
Es wird investiert
Im Branchendurchschnitt wurden im vergangenen Jahr 6600 € je Beschäftigten investiert. Das sind 11% mehr als 2022, damals waren es Investitionen von durchschnittlich 6000 € je Beschäftigten. Von den Gesamtinvestitionen entfielen 2400 € je Beschäftigten auf bauliche (2022: 2100 €) sowie 4200 € auf sonstige (Ausrüstungs-)Investitionen (2022: 3900 €). Die Hälfte der Befragungsteilnehmer tätigte 2023 Investitionen. Beim Großteil der Investitionen handelte es sich um Ersatzinvestitionen (54%). 26% waren Rationalisierungs- und 20% Erweiterungsinvestitionen. 2024 planen 44% der befragten Tischler, Investitionen vorzunehmen. 20% rechnen mit höheren Investitionen als 2023. 9% wollen gleichviel investieren wie im Vorjahr. 15% planen Investitionen, allerdings in geringerem Ausmaß als 2023.
Einige Schwierigkeiten
57% der Betriebe gaben an, dass sie 2024 durch Preissteigerungen bei Rohstoffen und Materialien in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt sind. 57% der Befragungsteilnehmer fühlen sich durch Steuern und Abgaben in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Schwierigkeiten haben 48% durch Preissteigerungen bei Energie, 45% durch Bürokratie und Verwaltung und 45% durch Preiskonkurrenz. 38% der Befragungsteilnehmer klagen über Fachkräftemangel, 15% über Lehrlingsmangel. 12% sehen sich in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt durch Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme, 11% durch fehlendes Risiko- beziehungsweise Eigenkapital und 5% durch Zuliefer- sowie Lieferkettenprobleme.
Bessere Stimmung
Im 1. Quartal beurteilen 17% der Tischler die Geschäftslage als „gut“ (1. Quartal des Vorjahres: 26%), 46% als „saisonüblich“ (Vorjahr: 52%) und 37% der Betriebe als „schlecht“ (Vorjahr: 22%). Per saldo (Anteil der Betriebe mit guten abzüglich jener mit schlechten Beurteilungen) überwiegen die Betriebe mit schlechter Geschäftslage um 20 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vorquartal ist das Stimmungsbarometer gestiegen.
Im Branchendurchschnitt sichert der Auftragsbestand den österreichischen Tischlern eine Vollauslastung für neun Wochen. Im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres ist der durchschnittliche Auftragsbestand um 17% gesunken. 27% der Betriebe meldeten im 1. Quartal eine Auslastung von einer bis vier Wochen. Bei 29% lag der Auftragsbestand bei fünf bis neun Wochen. 36% verfügten über eine Auslastung von zehn bis 19 Wochen und 8% über eine Auslastung von 20 und mehr Wochen. 35% der Betriebe könnten sofort zusätzliche Aufträge ausführen (Vorjahr: 34%). 43% könnten in drei Monaten zusätzliche Aufträge durchführen (Vorjahr: 46%), 16 % in sechs Monaten (Vorjahr: 16%) und 6% in neun Monaten (Vorjahr: 4%).
Für das 2. Quartal gehen 14% der befragten Tischler von Steigerungen der Auftragseingänge gegenüber dem 2. Quartal 2023 aus. Im Vorjahresquartal waren das 16% der Tischler. 58% rechnen mit keinen Veränderungen (Vorjahr: 62%) und 28% mit Rückgängen (Vorjahr: 22%). Per saldo (Anteil der Betriebe mit positiven abzüglich jener mit negativen Erwartungen) überwiegen die pessimistischen Einschätzungen um 14 Prozentpunkte. Der negative Saldo liegt unter dem Niveau des Vorjahres (–6 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorquartal (1. Quartal 2024; Saldo: –52 Prozentpunkte) hat der Pessimismus abgenommen.