Sauber aufgereihte IBC-Mehrwegcontainer versorgen das BSP-Werk von Mayr-Melnhof Holz in Leoben mit Elastan TLP-Klebstoff von Türmerleim © Günther Jauk
„Wir haben den neuen Klebstoff angeschlossen, die geforderten Testplatten für die Holzforschung Austria produziert und sind dann, nach der anstandslosen Abnahme, sofort in den Regelbetrieb übergegangen“, beschreibt Klingenbrunner den Umstellungsprozess und ergänzt, dass man im Regelbetrieb lediglich kleine Anpassungen aufgrund geringfügiger Farb- und Viskositätsunterschiede vornehmen musste. Dies sei aber in wenigen Stunden erledigt gewesen.
Die Klebstoffumstellung verlief von der ersten Platte weg ohne Probleme – in der Produktion ebenso wie beim Endprodukt © Günther Jauk
Wie bereits eingehend berichtet, realisierte Mayr-Melnhof Holz am Stammsitz in Leoben in den vergangenen Jahren das umfangreichste Investitionsprojekt der Unternehmensgeschichte. Neben einer Nachsortier- und Hobellinie für 700.000 m³/J Schnittholz samt voll automatisiertem Hochregallager mit Platz für bis zu 28.000 m³ floss der Großteil des 175 Mio. €-Invests in ein Brettsperrholz-Werk. So entstand in nur zwei Jahren eine der weltweit größten und automatisiertesten BSP-Produktionen mit einer Jahreskapazität von 140.000 m³.
Vertrauensvorschuss
Bereits während der Inbetriebnahme machten sich die „Mayrischen“ auf die Suche nach einem neuen Klebstoffanbieter. „Wir sind in Leoben mit demselben PU-Produkt wie in Gaishorn gestartet. Aufgrund der ausgesprochen hohen Leistungsfähigkeit der neuen Anlagen wollten wir aber auch beim Klebstoff das Maximum herausholen. Mit Türmerleim haben wir dann einen zuverlässigen Partner gefunden, mit dem wir die Anlagenkapazität voll ausnützen können“, erläutert Klingenbrunner.
Gemeinsam mit der BASF startete Türmerleim 2018 ein groß angelegtes Entwicklungsprojekt, aus dem die 2021 zugelassene Elastan TLP-Klebstofflinie hervorging. Mit dieser Zulassung einer Klebstofflinie auf Basis feuchtigkeitshärtender, einkomponentiger Polyurethane mit verschiedenen Verarbeitungszeiten für die Verklebung von tragenden Holzbauteilen erfüllten BASF und Türmerleim die Anforderungen nach DIN EN 15425, womit die Tür zur Brettsperrholz-Branche offenstand.
Nicht einmal drei Jahre später berichtet Rainer Reiterer, technischer Vertrieb Türmerleim, von zahlreichen großen und kleineren Kunden aus diesem Bereich: „Dass wir mit unserer PU-Klebstofflinie so schnell dermaßen erfolgreich sind, liegt natürlich in erster Linie am Produkt. Darüber hinaus genießen wir gemeinsam mit unserem Partner, der BASF, großes Vertrauen in der Branche, was uns wiederum viele Türen, wie jene zu Mayr-Melnhof Holz, öffnet.“
Nur 17,5 Minuten Presszeit
Mittlerweile setzt Mayr-Melnhof Holz den Elastan TLP sowohl in der Fläche als auch in der Keilzinkenverbindung ein. „Bei der Flächenverklebung arbeiten wir derzeit mit dem Zehn-Minuten-Produkt, was uns bei vielschichtigen Plattenaufbauten die Kapazität voll ausschöpfen lässt. Mit dem beeindruckenden Faktor von 1 zu 1,75 beträgt die kürzestmögliche Presszeit dann nur noch 17,5 Minuten“, zeigt sich Klingenbrunner mit der Leistung des Klebstoffes zufrieden. Zugelassen sind die einzelnen Klebstoffe der Elastan TLP-Linie für offene Zeiten von fünf bis 100 Minuten.
Neben der TLP-Linie bietet Türmerleim seinen BSP-Kunden auch Hotmelt- und Weißleimprodukte für die Montageverklebung der Schmalseiten sowie sämtliche Hilfsmittel, wie etwa Löser oder Trennmittel, an. „Somit können wir unseren Kunden ein Klebstoffkomplettpaket anbieten. Erst unlängst durften wir nach Leoben auch erstmals Hotmelt-Granulat für die Einschichtplatten liefern“, informiert Reiterer.
Mehrwegsystem
Geliefert wird der PU-Klebstoff in speziellen, 1100 kg fassenden Mehrweg-IBC mit trichterförmigem Auslauf. „Damit schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe“, betont Reiterer und führt neben der einfacheren Handhabung mit dem Stapler und dem wesentlich geringerem Müllaufkommen auch das Wegfallen von Restmengen an. „Bei den Fluid-Bags bleibt immer eine kleine Restmenge im Gebinde. Mit dem Türmerleim-IBC-System ist das nicht der Fall, was unserer Nachhaltigkeitsstrategie entspricht und den Umweltschutz fördert. Da die Container zudem durchsichtig sind, wissen wir außerdem jederzeit über den Füllstand Bescheid“, bestätigt Klingenbrunner die Vorteile des in Leoben eingesetzten Mehrwegsystems.