Holzwerke Rückerl

Perfekt gekappt und gestapelt für Palettenfertigung

Ein Artikel von Martina Nöstler | 22.08.2024 - 09:41

Vor 24 Jahren haben sich die beiden Brüder Marc und Roman Rückerl entschieden, in die Palettenfertigung einzusteigen. Neben den EPAL-Paletten, die einen Großteil der Produktion ausmachen, erzeugen die Holzwerke Rückerl in Pfullendorf/DE zudem Sonderverpackungen, die zum Teil mit eigenen Lkw ausgeliefert werden. Für die EPAL-Paletten stehen – seit wenigen Monaten – mittlerweile zwei automatische Anlagen zur Verfügung. 130.000 m³ Nadelschnittholz benötigt man jährlich. Die Kapazität liegt bei 2 Millionen Stück EPAL-Paletten pro Jahr und Schicht.

Engpass beseitigt

Den Holzzuschnitt für die Palettenherstellung erledigte man bei Rückerl bisher mit zwei Paketkappsägen. „Das war sehr aufwendig und nicht mehr zeitgemäß. Außerdem wurde der Zuschnitt durch die steigenden Mengen ein Engpass und die hohe Maßgenauigkeit war durch die Automatisierung bei der Palettenproduktion nicht mehr gegeben. Und es wird immer schwieriger, am Markt Fixlängen zuzukaufen“, erklärt Marc Rückerl, der gemeinsam mit seinem Bruder Roman die Geschicke des Unternehmens leitet. Es musste also eine neue Zuschnittlösung her. „Wir haben uns verschiedene Anbieter angesehen. Die Qualität der Kallfass-Lösungen hat uns von Anfang an gefallen“, berichtet Roman Rückerl.

Zudem habe die Nähe zu Kallfass in Baiersbronn-Klosterreichenbach für den baden-württembergischen Ausrüster gesprochen und die Kommunikation mit Kallfass-Projektleiter Matthias Link war von Anfang an sehr gut, wie die beiden bestätigen. Kallfass lieferte an die Holzwerke Rückerl eine Abläng- und Stapelanlage, die seit März in Betrieb ist.

Flexible Anlage für hohe Leistung

Rückerl kauft das Schnittholz zumeist frisch von Sägewerken in der Umgebung zu. Die neue Kallfass-Linie ist auf Längen von 2,5 bis 5,1 m ausgelegt. Die Holzdimensionen für die Palettenherstellung reichen von 17 bis 22 mm in der Stärke und 75 bis 150 mm in der Breite. „In der Regel schneiden wir mit der Anlage die Rohware für die Europaletten. Sie ist aber so flexibel ausgelegt, dass wir auch Kantholz bis 80 mal 80 mm verarbeiten können“, berichtet Roman Rückerl. Die Zielleistung der Anlage liegt bei rund 400 m³ pro Schicht. Das Schnittholz wird mit einer Kippentstapelung für Doppelpakete mit automatischer Leistenentsorgung lagenweise vereinzelt. Die Bretter gelangen auf einen Kettenförderer und dann über einen Vereinzeler und eine Ausrichtrollenbahn zum Bedienplatz. „Wir haben uns hier bewusst gegen einen Stufenschieber entschieden, denn der macht die Anlage langsamer“, sagt Marc Rückerl. Unmittelbar nach dem Bedienplatz installierte Kallfass eine Dickenüberwachung. „Sollten zwei Bretter übereinanderliegen, stoppt die Anlage automatisch und der Mitarbeiter kann die Hölzer händisch trennen“, führt der Kallfass-Projektleiter aus.

Nach der Lagenbildung werden die Bretter mit der Kallfass-Mehrfachablängsäge auf das Fertigmaß geschnitten. „Diese ist mit fünf Sägeaggregaten, vier davon automatisch positionierbar, bestückt“, informiert Link. Danach geht es in die Stapelmaschine, welche auf eine Leistung von zumindest 13 Lagen pro Minute ausgelegt und mit zehn Leistenmagazinen ausgestattet ist. Das Besondere: Um die interne Logistik zu erleichtern, werden die exakt auf Länge zugeschnittenen Bretter direkt auf Paletten gestapelt. Dafür realisierte Kallfass eine automatische Palettenzuführung aus einem Magazin. Ein Mitarbeiter gibt die dafür benötigten Paletten mit dem Gabelstapler auf einen Rollentransport auf. Die Stapel werden exakt ausgerichtet und dem Leerpalettenmagazin zugeführt. Dieses beschickt dann das Hubwerk der Stapelung mit den Paletten und positioniert diese so, dass die Bretter in Abhängigkeit von der Teilelänge genau mittig darauf gestapelt werden. Auslaufseitig gibt es einen großzügig dimensionierten Pufferrollengang, um genug zeitlichen Puffer für die Abholung der Pakete zu haben. Für den gesamten Zuschnittprozess ist – abgesehen von den Staplerfahrern – nur ein Mitarbeiter zuständig.

Mit der neuen Abläng- und Stapelanlage sehen sich Marc und Roman Rückerl für die Zukunft gut gerüstet. „Es kommen mehr Bretter aus der Kallfass-Anlage, als die beiden Palettenlinien verarbeiten können. Diese Investition war absolut die richtige Entscheidung“, meint Marc Rückerl, den vor allem auch die einfache Bedienung und die durchdachten Prozesse der Kallfass-Linie überzeugen.

Holzwerke Rückerl

Standort: Pfullendorf/DE

Gegründet: 2000

Geschäftsführer: Marc und Roman Rückerl

Mitarbeiter: 26

Produkte: Europaletten (rund 2 Millionen Stück pro Jahr); Sonderpaletten

Schnittholzeinsatz: rund 130.000 m³/J

Absatz: überwiegend Deutschland