Die feinfühlige Betrachtung des Werkstoffes Holz aus der Sicht des Handwerkers, die kritische Analyse des Ingenieurs und das ständige Suchen nach Unbekanntem und Neuem in der faszinierenden Welt des Holzes sowie die Weitergabe dieser Erkenntnisse als Lehrer wurden immer mehr zur Leitlinie seines Wirkens. 1971 wurde Wassipaul als Ordinarius an das Institut für Holzforschung an der Boku berufen und erhielt gleichzeitig den Auf- trag, einen Lehrplan für den neuen Studienzweig Holzwirtschaft zu erstellen. Die Bedeutung des Studiums voraussehend, aber mit nur bedingter vereinzelter Unterstützung durch die Holzwirtschaft, gelang ihm die Einrichtung des Studienzweiges mit dem Wintersemester 1974/75.
Sein 20-jähriges Wirken an der Boku bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1992 prägte Wassipaul mit dem Aufbau von Lehre und Forschung am Institut. Auch in Normenausschüssen oder Prüfungskommissionen von Güteverbänden der Holzwirtschaft setzte Wassipaul oft deutliche Zeichen. Sein breiter Wirkungsbereich, beginnend von der Analyse der Spannung im Sägeblatt über Fragen der Pressdruckverteilung bei der Verleimung und bei der Holztrocknung, zeigt sich in der Zahl seiner Publikationen.
Seine Verbundenheit mit dem Holz reicht heute noch bis hin zur philosophischen Auseinandersetzung mit Phänomenen um das Holz und mit der Interpretation von Bauernregeln genauso wie mit der Beschäftigung mit Kunstwerken aus Holz sowie eigenen kunsthandwerklichen Arbeiten.
A. Teischinger