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192 Harvester in Österreich

Ein Artikel von Administrator | 09.07.2002 - 20:45
Wie bereits 1999 und 2001 führte die Abteilung für Forsttechnik des BFW Wien auch heuer eine telefonische Gesamtbefragung aller Harvesterunternehmer in Österreich durch. Gegenüber der Erhebung 1999, die sich auf die Anzahl der Unternehmer und Geräte beschränkte und 2001 (zusätzlich die mit Harvestern aufgearbeitete Holzmenge erfragt), umfasst die diesjährige Erhebung auch Alter der Unternehmer und Fahrer, tägliche Arbeitszeit, Durchführung der Reparaturen, jährliche Maschinenauslastung, Durchforstung, Baumarten, Auszeige und nach vernünftiger maximalen Einsatz-Hangneigung. Wenn man bedenkt, dass die Forstpraxis am Beginn der Harvestertechnik (1990) in Österreich annahm, dass man mit 7 Harvestern für alle Zukunft auskommt, wird das Erstaunen verständlich, als bei der ersten Erhebung 1999 120 Maschinen gezählt wurden. Zugegebenermaßen hatte man damals noch nicht mit Raupenharvestern rechnen können, die ab 1995 den eigentlichen Boom auslösten. Auch waren die Holzpreis- und Lohnkostenentwicklung sowie der Arbeitskräfteschwund in der Forstwirtschaft in ihrem tatsächlichen Ausmaß nicht vorhersehbar. Ein weiterer Anstieg um etwa 30 Geräte ergab dann die Erhebung 2001 und nun, nach der neuesten Umfrage halten wir beim Stand von 192 Harvestern und 125 Unternehmern (+44 Harvester und +21 Harvesterbesitzer). Die Prognose, dass „in Zukunft Kleingeräte rückläufig sein werden und sich der Ankauf mehr in den mittleren Stärkeklassenbereich verlagern wird”, hat sich bestätigt (Kleingeräte: -18 Stück, mittlere Geräte: +38 Stück, Großgeräte: +24 Stück). Lediglich bei Schreitharvestern gibt es nur 1 Gerät mehr als bei der Erhebung 2001, wobei in der Einschätzung die Zunahme von der Bewährung der Schreitgeräte und der Verbesserung der Rückeverfahren im Steilhang abhängig gemacht wurde, was anscheinend nicht zur Zufriedenheit gelöst wurde. Oder hat heute die Einsicht Platz gegriffen, dass zu steile Befahrung gefährlich, unwirtschaftlich und ökologisch bedenklich ist?Die Einschlagserhebung bezieht sich auf jenes Bundesland, in dem der Unternehmer seinen Firmensitz hat. Daher scheint in dieser Erhebung auch Wien nicht mehr auf, weil die gesamte Verwaltung der ÖBf-Holzernte nach Steinkogl/Oberösterreich verlagert wurde. Anzunehmen ist aber, und das haben die Aussagen ergeben, dass meist der Haupteinsatzbereich im eigenen Bundesland liegt. Insgesamt ist der Einschlag seit der Letzterhebung von 1,75 Mio. Efm um 440.000 Efm auf 2,19 Mio. Efm (+25,1%) angestiegen. Vom Gesamteinschlag 2001 (Holzeinschlagsmeldung des BMLFUW 2001), über 13,5 Mio. Efm hat die Harvesterernte nun einen Anteil von 16,3% (+2%). Rechnet man zur Aufarbeitung durch österreichische Unternehmer noch etwa 300.000 Efm ausländischer Unternehmer dazu, ergibt das 2,5 Mio. Efm oder 18,6% des Einschlages 2001. Zurückgegangen ist, wie nicht anders zu erwarten, die Holzernte mit Kleingeräten von 200.000 Efm auf 107.000 Efm. Den Rest hat jetzt die mittlere Stärkeklasse übernommen. Zugenommen hingegen hat die Arbeit der Großmaschinen von 318.000 Efm auf 496.000 Efm. Einen gewaltigen Anstieg erfuhr die Aufarbeitung mit Geräten der mittleren Stärkeklasse von 595.000 Efm auf 904.000 Efm. Den verbleibenden Rest von 683.000 Efm besorgen Unternehmer, die mit 2 oder mehreren Harvestern aus den 3 Stärkeklassen ausgestattet sind. Baumartenverteilung: 76% Fichte, 13% Kiefer, 5% Lärche, 0,01% Tanne sowie 6% Laubholz (meist Buche, auch Eiche und Birke).Hier sei auf die Dikrepanz zwischen der Holzeinschlagsmeldung 2001 des BMLFUW, die auf Seite 5 unter „Nutzung durch Harvester” 1,4 Mio. Efm ausweist und der Erhebung hingewiesen und erläutert: Diese kommt dadurch zustande, dass unter „Bringungswesen” bei „Sortimentschlepper (Forwarder)”, sich von den erhobenen 1,9 Mio. Efm die Rückung nach Harvestereinsatz verbirgt, die ja meist mit Forwardern durchgeführt wird. Es wurden also die Begriffe „Harvesterernte” und „Forwarder-Rückung” mancherorts vermengt.