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Johannes Pötsch, Joachim Osswald, Reinhard Pötsch (v. li.) vor der kürzlich in Betrieb genommenen Häwa-Entrindungsanlage H256 © Dr. Johanna Kanzian

Universalmaschine

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 08.02.2005 - 00:00
Eine Universalentrindungsmaschine wurde von Häwa, Wain/DE, entwickelt. Ausbaustufen von einer kostengünstigen Ausführung bis hin zur Vollautomatik sind möglich.Einstiegslösung. Die vollautomatische Einstiegslösung H256 für Laub- und Nadelhölzer wurde beim Sägewerk Pötsch, Windigsteig, installiert. Bis zu 4000 fm/J laufen über die Entrindung. Im Sägewerk führt man hauptsächlich Lohnschnitt durch. Großteils wird Fichte verarbeitet. Aber auch Laubhölzer wie Eiche, Esche, Erle oder Birke setzt das Waldvierteler Sägewerk ein.
Ein wesentliches Kaufargument für uns war, dass wir alle Holzarten und vor allem schwierige, astige Hölzer problemlos verarbeiten werden.
Reinhard PötschSeit die neue Häwa-Anlage installiert wurde, ist die Lieblingsbeschäftigung des Vaters Reinhard Pötsch das Entrinden. Mit dem Stapler wird der Stamm in die Maschine gelegt. Es kann entweder manuell entrindet oder auf Automatikbetrieb geschaltet werden.Funkbetrieb möglich. Begeistert ist man bei Pötsch von der Möglichkeit des Funkbetriebes. Die Automatik kann somit vom Stapler aus eingeschaltet werden. „Im Automatikbetrieb kann eine Art Reduzierung für leichte Wurzelanläufe per Funk zugeschalten werden“, so Häwa-Produktmanager Joachim Osswald. Für eigenwillige, extreme Stämme. „Wenn einzelne Abschnitte eine Nachbehandlung benötigen, kann der Fräskopf vor oder zurück bewegt sowie der Stamm in die umgekehrte Drehrichtung versetzt werden. Selbst sehr eigenwillige und extreme Stämme sind nach der Bearbeitung leicht manipulierbar“, berichtete Osswald. Durch die am Fräskopf formschlüssige und spiralförmige Anordnung der Schlagmesser wird unabhängig von der Stammgeometrie ein ziehender Schnitt und somit eine saubere und glatte Oberfläche erzielt.
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Johannes Pötsch, Joachim Osswald, Reinhard Pötsch (v. li.) vor der kürzlich in Betrieb genommenen Häwa-Entrindungsanlage H256 © Dr. Johanna Kanzian

Das Aggregat zum Drehen der Stämme ist stationär ausgeführt und die Vorschubbewegung erfolgt durch den Werkzeugschlitten. Gezahnte oder glatte Antriebsräder für die Stammdrehung sind möglich. Die Anlage könnte bis zu 15.000 fm/J verarbeiten. Ausgelegt ist die Entrindung für Stämme bis zu einem Durchmesser von 1,2 m. „Der große Vorteil der Anlage ist, dass auch Wurzelansätze beseitigt werden können“, so Juniorchef Johannes Pötsch.Hoher Heizwert. Die Rinde wird mit einem Kratzförderer abtransportiert und gelagert. Sie wird von den Heizwerken in der Umgebung gerne abgenommen, weil die Rinde einen hohen Holzanteil aufweist. Die Sägespäne gehen an die Bauern der Region sowie an einen nahe gelegenen Reitstall.Lange Lebensdauer. Die Einschnittmaschine ist das Gatter. Bereits 34 Jahre ist es im Einsatz. „Wenn die Häwa-Entrindung dieselbe Lebensdauer aufweist, sind wir sehr zufrieden“, so der Eigentümer. Die Instandhaltung der Messer soll entweder ein Schärfdienst aus der Umgebung übernehmen oder Häwa. Viele kleinere Sägewerke aus der Umgebung haben die Tore geschlossen. Trotzdem glauben die Säger, dass sie auch in Zukunft genügend Arbeit haben werden. „Wir wollen aber auf keinen Fall größer werden, sondern rationeller“, so Pötsch.
Häwa-FactsGegründet: 1907
Geschäftsführer: Ernst Blattert und Arno Müller
Produkte: Programmgehäuse, Rundholzplatzmechanisierung, Entrindungsmaschinen, Sortieranlagen
Umsatz: 36 Mio. €/J
Mitarbeiter: 250
Pötsch-FactsGegründet: 1963
Geschäftsführer: Johannes Pötsch
Haupteinschnittmaschine: Gatter
Einschnitt: 4000 fm/J, hauptsächlich Lohnschnitt