Josef Spörk sen. †

Ein Artikel von Christa Feichtner | 04.12.2006 - 00:00
Am 24. November verstarb OFM i. R. Ing. Josef Spörk im 101. Lebensjahr. Geboren wurde er am 9. März 1906 in Speltenbach als Ältester von sieben Kindern. Sein Großvater, ebenfalls Josef Spörk, war zu dieser Zeit Forstwart im Commendewald des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens in Altenmarkt bei Fürstenfeld. Nach der Försterstaatsprüfung in Ort absolvierte Spörk die „Höhere Forstlehranstalt für die Österreichischen Alpenländer” in Bruck. Noch während dieser Ausbildung nützt er 1929 die Chance, die frei gewordene Stelle als Malteser-Commendeverwalter in Fürstenfeld zu übernehmen. Spörk stellte, den Gedanken von Dr. Rudolf Jugoviz folgend, die Waldwirtschaft des Commendewaldes auf neue Füße. Die zuvor üblichen Kahlschläge wurden durch einzelbaumweise Lichtungs- und Verjüngungshiebe ersetzt. 1946 wurde Spörk vom Fürstgroßprior des Malteserordens mit der Leitung der wesentlich größeren Forst- und Gutsverwaltung Ligist betraut.Die Forst- und Gutsverwaltung Ligist war ein vielgestaltiger Betrieb mit Landwirtschaft, Weingärten, drei Forstrevieren und zwei Vollgatter-Sägewerken. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte es, die großen Aufforstungs-Rückstände in den Forstrevieren aufzuholen, die Forstarbeiter-Wohnungen zu sanieren und Lkw-befahrbare Wege zu bauen. Parallel zur Walderschließung konnte Spörk auch in Ligist allmählich von der Kahlschlagwirtschaft abgehen und diese durch kleinflächige Holzerntemethoden mit nachfolgender Naturverjüngung ersetzen. Damals schon wurde die Bewirtschaftung in Exkursionen vorgestellt. Heute verjüngen sich die Malteserwälder zu 95% auf natürlichem Weg. Neben seinen beruflichen Aufgaben hat Spörk in Interessenvertretungen wie der Landarbeiterkammer (Vizepräsident von 1950 - 1952), dem Steiermärkischen Forstverein und dem Steiermärkischen Jagdschutzverein mitgearbeitet und verschiedene Funktionen ausgeübt. Weiters war er 25 Jahre hindurch Mitglied des Pfarrkirchenrates in Ligist, 15 Jahre lang im Diözesankirchenrat der Diözese Graz-Seckau und 12 Jahre Obmann des Seniorenbundes Ligist. Am 1. Mai 1970 ging Spörk als Oberforstmeister des Malteser-Ritter-Ordens in Pension und lebte seither in Ligist.Spörk heiratete 1929 die Fürstenfelderin Maria Matzer und war bis zu deren Tod 1993 64 Jahre mit ihr verheiratet. Er hat fünf Kinder, 12 Enkelkinder und 25 Urenkel.