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Betroffene Sägewerke in Nordrhein-Westfalen (über 50.000 fm/J Einschnitt. Auszug aus der deutschen Sägertabelle, veröffentlicht im Holzkurier Heft 3, S. 5) © DI Johannes Plackner

„Dramatische Situation“ führte zu Klausner-Vertrag

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 27.05.2013 - 08:55
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Betroffene Sägewerke in Nordrhein-Westfalen (über 50.000 fm/J Einschnitt. Auszug aus der deutschen Sägertabelle, veröffentlicht im Holzkurier Heft 3, S. 5) © DI Johannes Plackner

Wie es 2007 zum umstrittenen Klausner-Liefervertrag kam, erklärt der frühere NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg in einem Interview mit dem Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe. „Damals hatten wir […] 15 Mio. fm Sturmholz vor Augen. […] Deshalb erschien unseren Fachleuten eine Gesamtmenge von 4 Mio. fm über die gesamte Laufzeit [Anm: an Klausner] nicht zu hoch.

Die Lage nach dem Windwurf bezeichnet Uhlenberg als dramatisch. Der Preis für Sägerundholz war nach Kyrill auf 40 bis 50 €/fm Fichte (2b aufwärts) abgestürzt, heißt es. Fachleute aus dem Ministerium und dem Landesbetrieb verhandelten auch mit dem Verband der NRW-Sägewerksbetriebe über einen Liefervertrag. Doch die kleinen und mittelständischen Betriebe hätten das viele Holz als billigen Rohstoff gesehen. Klausner aber habe damals 70 €/fm für Fichte 2b geboten. „Er hat mit diesem Preis den Holzmarkt stabilisiert und den Waldbauern Erlöse verschafft, die sie sonst nicht erzielt hätten“ äußert sich Uhlenberg heute. Etwas Selbstkritik gibt es trotzdem: „Allgemein wurde unterschätzt, wie schnell der Markt das Sturmholz aufnehmen würde. Was aus heutiger Sicht problematisch erscheint, sah im Frühjahr 2007 ganz anders aus“, meint der ehemalige Umweltminister.