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Raimund Ziegler, FHP-Projektkoordinator: "Datenaustausch am besten gleich im Schlussbrief vereinbaren." © DI Anton Sprenger

Datensicherheit beim Holzfluss

Ein Artikel von DI Anton Sprenger | 29.05.2013 - 16:23
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Raimund Ziegler, FHP-Projektkoordinator: "Datenaustausch am besten gleich im Schlussbrief vereinbaren." © DI Anton Sprenger

Die operative Umsetzung des elektronischen Logistikprozesses auf Basis des offenen Standards FHPDATLOG hat die Pilotphase abgeschlossen. In diesem Prozess ergaben sich Fragen hinsichtlich Erweiterung. „Auch beim Datenschutz muss die Branche bei der Umsetzung in die Praxis wichtige Regeln beachten“, eröffnete DI (FH) Rainer Handl, Fachverband der Holzindustrie Österreichs, beim FHP-Informationstag am 14. Mai in Wien. Kern von FHPDATLOG in der Prozesskette ist die Logistikausführung vom Schlussbrief über den Transport bis zur Lieferung an den Holzverarbeiter, also vom Holzlieferanten über den Logistiker zum Kunden. „In diesem System muss vertraglich vereinbart werden, wer für den Informationsfluss, also die Datenspeicherung und -weitergabe, verantwortlich ist. Denn die automationsunterstützte Verarbeitung kundenbezogener Daten ist durchaus sensibel“, informierte FHPDATLOG-Projektkoordinator Raimund Ziegler. „Der Datenaustausch sollte am besten im Schlussbrief vereinbart werden. Dieser Zusatz für den elektronischen Musterschlussbrief ist seit 13. Mai bei FHP verfügbar“, ergänzte Generalsekretär Mag. Wilhelm Autischer.

Elektronischer Logistikprozess erweitert

„Wichtig ist, dass die Daten über das Holzgeschäft nur jene Systempartner erhalten, zwischen denen eine Rechtsbeziehung besteht“, erläuterte die Expertin für Datenschutzrecht, Mag. Dr. Sonja Dürager, bpv Hügel Rechtsanwälte, Wien. Ein Beispiel dafür wären der Kaufvertrag zwischen Lieferant und Kunde sowie der dazugehörige Transportvertrag zwischen Logistiker und Kunde. Das heißt, dass Lieferant und Frächter in keinem Rechtsverhältnis stehen und damit nicht die gleiche Einsicht in Kundendaten haben dürfen. Bisher war eine unterbrochene Lieferkette im FHPDATLOG nicht berücksichtigt. Zwei Beispiele wären die Holzlieferung per Lkw zu einem Umschlagplatz und der Weitertransport per Bahn oder Satteltransport. „Aufgrund des Workshops hat Rail Cargo Austria Interesse an der Implementierung von FHPDATLOG in die Logistikprozesse bekundet. Weiterführende Gespräche folgen“, freut sich Ziegler. „Die FHPDATLOG-Erweiterung wird unter Experten diskutiert und soll am 25. Juni im Arbeitskreis Werksvermessung beschlossen werden“, sagte DI Gregor Grill, Landwirtschaftskammer Österreich. „Der FHP-Standard steht jetzt den Logistikexperten für die kundenbezogene Softwareentwicklung zur Verfügung“, ergänzte DI Gerald Rothleitner, Land & Forstbetriebe Österreich, abschließend.