Ein großer Forstwirt seiner Zeit ist nicht mehr. Herbert Habersatter hat die Forstwirtschaft in den knapp 40 Jahren seines Wirkens wesentlich mitgestaltet und Entwicklungen beeinflusst. Ich erinnere nur an die Mechanisierung der Holzernte und an den Forststraßenbau – die wichtigsten Voraussetzungen für unsere moderne und konkurrenzfähige Waldbewirtschaftung. Er war auch Pionier in der vertikalen Integration des Werkstoffes Holz und in der Suche nach Wertschöpfung daraus.
Habersatter kam 1955 als junger Forstingenieur zum Stift Admont. Er übernahm bereits 1958 die Leitung der Forstbetriebe des Stiftes und wurde 1965 zum Forstdirektor ernannt. 1972 wagte er den Schritt aus der Forstwirtschaft hinaus und gründete gemeinsam mit den Danubius-Holzwerken in Spital a.P. die Dana-Türenindustrie. 1973 folgte die Stia-Holzindustrie in Admont, welche sich vor allem auf die Schalungsplattenproduktion konzentrierte. Beide Betriebe haben heute in Österreich eine hohe Marktgeltung, aber auch eine große Bedeutung im Export von Holzwerkstoffen. Die Dana-Türenindustrie entwickelte sich zum überlegenen Marktführer in Österreich. Die Stia-Holzindustrie wurde Wegbereiter für die verleimte Dreischichtplatte und später für den Riemenfußboden. 70% der Stia-Produkte gehen heute in den Export. So war Habersatter auch hier Wegbereiter für mehr Wertschöpfung im Land, verbunden mit der Schaffung vieler Arbeitsplätze.
Aber auch weit über das Benediktinerstift Admont hinaus war Habersatter tätig. 25 Jahre stand er als Obmann dem Steiermärkischen Forstverein vor und auch in vielen anderen Gremien hörte man auf seinen Rat. 1993 trat er nach 38 Jahren Dienst im Stift Admont in den wohlverdienten Ruhestand. In Anerkennung seiner öffentlichen Leistungen wurde ihm 1986 das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen.
Habersatter hat es immer verstanden, Mitarbeiter um sich zu vereinen, die gemeinsam mit ihm neue Ideen entwickelten und ausführten. Er war dabei immer die treibende Kraft und ein unermüdlicher Arbeiter für die Sache. Dabei lebte er vorbildlich die Tugenden Fleiß, Konsequenz, Zielstrebigkeit, Zähigkeit und Sparsamkeit. Sein Blick glitt nie zurück, sondern immer nach vorne in die Zukunft. Auch in seiner Pensionszeit war er immer am wirtschaftlichen Geschehen und der Weiterentwicklung der stiftischen Wirtschaft sehr interessiert. Bis zuletzt war er ein richtiger „Stiftler“, einer, der sich immer mit dem Weg und den Idealen des Hauses zutiefst verbunden fühlte.
Wir, seine Nachfolger, danken ihm für diese Aufbauarbeit, die die Voraussetzung für die stetige wirtschaftliche Weiterentwicklung war. Er ruhe nun in Frieden.