Es war ein eindeutiges Ergebnis des Tannen-Symposiums: Das Forum Weißtanne hat große Erfolge in seiner mittlerweile 20-jährigen Werbungsarbeit für dieses Nadelholz.
Die Weißtanne ist längst kein „Mauerblümchen“ mehr in Baden-Württemberg, sondern hat sich, wie in Vorarlberg, zu einem Premiumprodukt entwickelt. Es gibt kaum einen Kindergarten im Schwarzwald, in dem nicht auch Weißtanne verbaut ist. Bei Kommunalbauten fragen die Ratsherren neuerdings nicht nur, wo das Holz herkommt, sondern sie fragen auch: Warum nicht unsere heimische Weißtanne mit den Vorzügen regional, hell, harzfrei?
Ergebnisse im Überblick
Die Ergebnisse von Wolfach lassen sich, wie folgt, zusammenfassen:
• In Baden-Württemberg als Holzbauland Nummer 1 (bei 30 % des Wohnungsneubauten wird überwiegend Holz verwendet) genügt es nicht, nur Einfamilienhäuser zu bauen, „wir müssen auch an-, aufbauen und mehrstöckig bauen“. (Minister Peter Hauck, Baden-Württemberg)
• „Für einen nachhaltigen Erfolg braucht die Weißtanne auch moderne Produkte, wie vor allem Brettsperrholz.“ (Präsident Forum Weißtanne Karl Rombach, Schonach)
• „Die Begriffe Heimat und Regionalität sind eng verbunden mit den Schlagworten Gefühl und Emotionen. Ein Produkt muss überzeugend, glaubwürdig und widerspruchsfrei sein. Dies ist bei der Weißtanne zweifellos der Fall.“ (Prof. Dr. Monika Bachinger, Hochschule Rottenburg)
• „Es gibt noch große Defizite bei der Verwendung des regionalen Baustoffes Weißtanne.“ (Holzbauer Reinhold Müller, Blaustein)
• „Astreines Weißtannenholz ist der Renner, bei B/C-Qualitäten hapert es aber noch kräftig.“ (Waldbauer Echle, Oberwolfach)
• „Heimischer Holzbauer heißt nicht automatisch heimisches Holz. Die Bauherren erhalten oft eine Mogelpackung.“ (Sägewerker Stefan Schmid, Bad Rippoldsau-Schapbach)
• „Die Kürzel Fi/Ta (Fichte/Tanne) müssen endlich weg. Tannenholz hat ein eigenes Profil.“ (Diskussionsbeitrag eines Architekten)
Anmerkung des Autors: Hier verweigert leider der baden-württembergische Staatsforst seine Unterstützung.
Schwerpunkt: Vermarktung
Diese Ergebnisse werden die künftige Arbeit des Forums bestimmen. Dabei wird zweifelsohne eine bessere Vermarktung der B/C-Qualitäten den Schwerpunkt bilden. Hier setzt man große Hoffnungen in moderne Produkte aus Weißtanne, bei denen B/C-Qualitäten im nicht sichtbaren Bereich eingesetzt werden.
In diesem Zusammenhang prüft eine Machbarkeitsstudie die wirtschaftlichen Möglichkeiten eines Brettsperrholzwerkes in Baden-Württemberg, bei denen auch Brettsperrholz (BSP) aus Weißtanne hergestellt wird. Diese flächigen Holzelemente aus Weißtanne bekommt man so gut wie nicht. Dies wurde nachdrücklich beim Neubau des Informationszentrums des Nationalparks Schwarzwald sichtbar. Nur mit viel politischem und wirtschaftlichem Verständnis war es möglich, hier vor allem auch heimisches Weißtannen-BSP zu bekommen und einzusetzen.
Für Weißtannenliebhaber
Anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums hat das Forum Weißtanne ein Magazin für Holzliebhaber herausgegeben. Auf 160 Seiten finden sich interessante Informationen um den Wald und das Holz der für den Schwarzwald und andere südwestliche Mittelgebirge typischen Baumart. Schwerpunkt ist dabei die Verwendung ihres wertvollen Holzes.
Der Einsatz des Weißtannenholzes ist in den vergangenen Jahren im Rahmen der globalisierten Märkte zurückgedrängt worden. Dabei ist auch seine notwendige spezifische Bearbeitung etwas in Vergessenheit geraten. Die Weißtanne als modernes Konstruktionsholz aus Sicht der Holzforschung, ein Kapitel über Bauen und Architektur mit Weißtanne sowie ihre Verwendung im Innenausbau und in der Möbelherstellung bilden die zentralen Berichte. Dazu finden sich auf 40 Seiten beispielhafte Projekte aus und mit Weißtannenholz.
Weitere Infos: www.weisstanne.de