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Symbolbild Wald © Adobe Stock

Schadholz-Zentraleuropa

Schadholz-Berg

Ein Artikel von Gerd Ebner | 18.09.2018 - 13:52

Die dritte Borkenkäfer-Generation kam in Deutschland im August zeitgleich mit den massiven Trockenschäden zum Vorschein. Binnen kurzer Zeit starben im August großflächig Fichten. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde augenscheinlich, welches Schadausmaß sich eingestellt hatte. Die Trockenheit betraf insbesondere Mittel- und Norddeutschland – hatte aber Auswirkungen auf das gesamte Bundesgebiet. Mitte September muss davon ausgegangen werden, dass zu den knapp 20 Mio. fm Sturmholz nochmals zumindest halb so viel Käferholz hinzukommt (s. Tabelle unten).

Trockenheit bremst Pilze
Beim Sturmholz hilft, dass die Trockenheit auch die Pilze bremst. Es gibt wenig Bläue und Rotstreifigkeit. Das Sturmholz ist mittlerweile faktisch aufgearbeitet. Was noch fehlt, ist mitunter der Abtransport aus dem Wald.

Schäden schlagartig sichtbar
Der Löwenanteil der bis zu 10 Mio. fm Käferholz in Deutschland entfällt auf die Fichte. Der Schaden trat vor sechs Wochen so schlagartig ein, dass selbst heute noch nicht alle darüber informiert sind. „Preis egal, Hauptsache weg.“ „Sommerschluss-Verkauf“ – fast panisch mutet mitunter seither die Verkaufspraxis an.
Negativer Tiefpunkt sind 45 €/fm für BCD-Holz. Fi-Stammholz hat sich preislich teilweise schon dem Energieholz-Niveau angenähert. Die Waldbesitzer werfen einzelnen Sägeindustrien vor, die Notlage auszunutzen, anstatt über Strategien für die kommenden Monate nachzudenken. Für die angebotenen Mischpreise unter 50 €/fm „lasse ich das Holz lieber im Wald liegen“, ist eine Reaktion mancher Waldbesitzer.


Frischholzeinschlag gestoppt
Da der Frischholzeinschlag in den deutschen Landesforsten stark gedrosselt oder sogar eingestellt wurde, könnte dieses Sortiment bald knapp werden.
Bei vielen anderen Rundholzsortimenten ist die Situation eine gänzlich andere. Bei Industrieholz sind die Preise stabiler, bei Laub-Industrieholz sogar steigend. Mit der Kiefer gibt es in Mitteldeutschland und im Norden mittlerweile ebenfalls Probleme. Dort ist die Ursache der Kiefernprachtkäfer. Ebenso gibt es in großem Ausmaß das Diplodia-Triebsterben. Der trockene Sommer wurde vielfach auch der Lärche zu viel. Sie verzeichnet ebenfalls große Ausfälle.

Schadholz | 2017/2018
Käferholz und Windwurf in 1000 fm

 

Land

2017  2018

 

Einschlag*

2017 2018
Käferholz Windwurf Schadholz Käferholz Windwurf Schadholz Schadholz-%

 

Deutschland

6.000 4.650 10.650 10.000 17.000 27.000 54.000 20 50
2018 Sturm Friederike forderte 17 Mio. fm; 10 Mio. fm Käferholz Schätzung.

 

Österreich

3.500 3.000 6.500 3.500 1.300 4.800 19.000 34 25
Konservative Annahme: Käferholz heuer wie 2017; Einschlag +7 % gegenüber 2017; Sturmholz (Kärnten 1 Mio. fm) plus Gewitterstürmen (300.000 fm)

 

Schweiz

320 50 370 400 1.300 1.700 4.700 8 36
Käfer 2018: steigende Tendenz, aber keine Explosion

 

Tschechien

2.500 7.500 10.000 17.500 550 18.050 25.000 52 72
Märzsturm; Käferholz 15 bis 20 Mio. fm (s. Beitrag S. 04)

 

Total

12.320 15.200 27.520 31.400 20.150 51.550 97.100 28 53
+90 % 2017 auf 2018
* Einschlag: Deutschland 2017 Destatis; Österreich Annahme +7 %; Schweiz 2017 Einschlagstatistik; Tschechien 2017-Wert plus 5,6 Mio. fm