Der Klimawandel mit seinen extremen Wetterverhältnissen, den daraus resultierenden Schadorganismen und der damit verbundenen Marktsituation bringt eine nachhaltige Forstwirtschaft in Gefahr. Zusätzlich wird von Gesellschaft und Marktpartnern Druck auf die heimischen Waldbesitzer ausgeübt.
Zukunft Bioökonomie
Der Wald ist Leidtragender, gilt zugleich aber als großer Hoffnungsträger und Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. „Wir fordern die Energiewende und die Forcierung von Ökostrom. Die Zukunft heißt: Bioökonomie. Holz als Werk- und Baustoff muss weiter forciert werden. Vorgaben in der öffentlichen Beschaffung oder Holzbauquoten im öffentlichen Raum sind Motoren für den ländlichen Raum. Wir brauchen Forschungsinitiativen für die Anpassung an den Klimawandel betreffend die Baumartenwahl und Bekämpfung von Schädlingen. Statt nationalstaatlichen Denkens fordere ich eine EU-weite Diskussion über die Bekämpfung von Schadorganismen, denn ein Borkenkäfer kennt keine Staatsgrenzen“, bekräftigt Präsident Felix Montecuccoli bei der Präsentation des Aktionsplans.
Dr. Martin Greimel, Leiter des im Mai 2019 neu gegründeten Zentrums für Bioökonomie an der BOKU Wien, betont: „An einem Umbau der Wirtschaft von fossilen Rohstoffen auf erneuerbare wird kein Weg vorbeiführen und der Wald wird in diesem Prozess eine herausragende Rolle spielen“.
Mehr Flexibilität und Rechtssicherheit
Heimische Waldbesitzer brauchen rechtliche Flexibilität für die Waldbewirtschaftung. Dies betrifft auch alternative Nutzungsmöglichkeiten und mehr Vielseitigkeit bei der Baumartenwahl und der Wiederbegründung. „Waldwirtschaft ist generationenübergreifend und braucht eine unbelastete Generationenfolge. Es darf zu keinen zusätzlichen Steuern bei Betriebsübergaben oder Umgründungen kommen. Die Sicherung und Stärkung von Eigentum müssen höchste Priorität haben. Erbschaft-, Schenkung- und Substanzsteuern muss eine klare Absage erteilt werden“, stellt der Verbandspräsident klar. Zu guter Letzt braucht es eine ausreichende Dotierung sowohl des Forstkapitels beim Programm der Ländlichen Entwicklung im Rahmen der GAP (Gemeinsamen Agrarpolitik) als auch der Katastrophenmittel.