Deutschland

Mehr als 55 Mio. fm Schadholz 2020

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 09.03.2020 - 14:47

Das deutsche Bundeswaldministerium erwartet 2020 ein Schadholzaufkommen von 55,1 Mio. fm. Das sind 14,6 Mio. fm (–21%) weniger als im Vorjahr. Auf Laubholz entfallen dabei 5,9 Mio. fm (11%), auf Nadelholz 49,1 Mio. fm (89%). Der zu erwartende Schadholzanteil beim Nadelholz ist 2020 demnach deutlich geringer als im Vorjahr (2019: 63,7 Mio. fm). Der Laubholzanteil ist laut Hochrechnung fast unverändert. Die Schadenszahlen sind das Ergebnis einer Erhebung bei den Bundesländern Anfang 2020. Die Februar-Stürme, wie Sabine, sind dabei aber nicht berücksichtigt.

Nordrhein-Westfalen rechnet 2020 mit 15,6 Mio. fm mit einem ähnlich hohen Schadholzanfall wie im Vorjahr (16,1 Mio. fm). Davon fallen 96% auf Nadelholz. Auch Thüringen geht mit 4,5 Mio. fm von einem annähernd konstanten Schadholzaufkommen (2019: 4,7 Mio. fm) aus. Sowohl Bayern mit 8,6 Mio. fm (–23% zum Vorjahr) als auch Baden-Württemberg mit 4,9 Mio. fm (–22%) rechnen heuer mit einem Rückgang des Schadholzes. Die Zahlen relativieren sich, da gerade in diesen beiden Ländern der Sturm „Sabine“ mit 1,8 Mio. fm und 1,6 Mio. fm die größten Schadholzmengen in Deutschland verursacht hat. Hessen rechnet mit einem Rückgang des Schadholzes um ein Drittel auf 5,7 Mio. fm, Niedersachsen mit 30% (3,3 Mio. fm) und Rheinland-Pfalz mit 16% (3,1 Mio. fm). Mit einem deutlichen Anstieg auf 3,1 Mio. fm wird in Brandenburg gerechnet (2019: 1,4 Mio. fm). Beim Laubholz steigt der Schadholzanteil um 1 Mio. fm auf 1,1 Mio. fm und beim Nadelholz um 700.000 auf 2 Mio. fm im Vergleich zum Vorjahr. Bewahrheiten sich diese Annahmen, beträgt der Schadholzanfall in Deutschland von 2018 bis 2020 mindestens 160 Mio. fm.

800 Mio. € an zusätzlichen Hilfen von Bund und Ländern stehen für Waldbesitzer bis 2024 zur Verfügung. Allein 480 Mio. € stellt Bundeswaldministerin Julia Klöckner in der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarkultur und des Küstenschutzes“ (GAK) bereit. 320 Mio. € werden über die Länder finanziert. Die Umsetzung der Förderrichtlinien ist Sache der Länder. Mit dem Geld sollen der Abtransport von Schadholz, Wiederaufforstungen und der Waldumbau unterstützt werden.