Neben der Meria-Lärchenschütte wurde erstmals der Pilz Sydowia polyspora (Syn. Sclerophoma pithyophila) mit dem Absterben der Lärchennadeln in Verbindung gebracht.
Die Europäische Lärche (Larix decidua) findet sich in der Schweiz in den Kantonen Graubünden, dem Wallis und in den Tessiner Gebirgstälern. Aufgrund der breiten ökologischen Amplitude und ihrer Pioniereigenschaften kann die hauptsächlich über 1400 m vorkommende Baumart Störungsflächen großflächig besiedeln. Ihre hohe Stabilität gegenüber Windwurf, Steinschlag oder Schneebewegungen machen die Lärche im Alpenraum wertvoll.
Erste Meldungen zu Lärchen mit verbräunenden und absterbenden Nadeln erreichte die Fachstelle Waldschutz Schweiz im Juli aus dem Kanton Wallis. Man verdächtigte die Meria-Lärchenschütte als Erreger. Regenreiche Frühsommer fördern die Infektion der Nadeln. Sie verfärben sich gelbbraun und sterben ab. Da nicht alle Nadeln sofort abfallen, wird das Erscheinungsbild der Bäume zunehmend schütter. Ältere Bäume ertragen einen Befall problemlos und treiben im nächsten Jahr wieder normal aus, junge Lärchen hingegen sowie vorgeschädigte Bäume können jedoch absterben.
Interessanterweise wurde aus den Walliser Nadeln nicht die Lärchenschütte, sondern der Schlauchpilz Sydowia polyspora isoliert. Dieser kommt weltweit vor, trat in den meisten Fällen jedoch nur als harmloser Besiedler auf. Es konnte nachgewiesen werden, dass Sydowia polyspora auch als Schwächeparasit in Erscheinung tritt und für das Absterben diesjähriger Nadeln verantwortlich ist. Betroffene Nadeln zeigen zuerst gelblich-braune bis rötlich-braune Flecken und Bänder, später wird die gesamte Nadel nekrotisch und stirbt ab.
Die Bedeutung des Schlauchpilzes als Forstpathogen ist bisher wenig untersucht. Daher können auch keine Empfehlungen zum Umgang mit der Krankheit gemacht werden. Neben dem starken Auftreten dieses Pilzes wurden die Lärchen vielerorts von der Lärchennadelknicklaus (Adelges geniculatus) befallen. Aufgrund ihrer Saugtätigkeit werden auch die Knospen geschädigt und es kommt zu Austriebsanomalien bei den Kurztrieben. Diese Blattlausart tritt häufig über mehrere Jahre hinweg in hohen Populationsdichten auf. Dies verursacht neben Zuwachsverlusten eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Pilz- und Borkenkäferbefall. Neben Pilzkrankheiten ist die Lärche zudem auch gegen Spätfrost wie auch Trockenstress empfindlich.