Beim Rundholz verstärkt sich die Diskrepanz zwischen Regionen mit viel Schadholz (etwa Tirol, Oberkärnten) und solchen, „die leergeräumt sind“ (etwa Niederösterreich, Mittel- und Norddeutschland). Zwischen sägefähigem Schadholz und dem regionalen Frischholzangebot liegen derzeit fast 50 €/fm.
Deutlich weniger Schadholz
Signifikante Niederschläge seit nunmehr vielen Wochen haben die Situation beim Käfer temporär entspannt. Es wird in den kommenden zwei, drei Wochen in den Hotspots vermehrt Käferholz kommen, allerdings ist das substanziell weniger als in den Vorjahren. Die Anfallsmengen verteilen sich rasch. Das Ausbleiben der „gewohnten“ Schadholzmengen lässt die Frage nach allfälliger Unterversorgung in den kommenden Monaten aufkommen. Das gilt, zumal auch nicht betroffene Forstbetriebe gelernt haben, im Sommer vorsichtig zu ernten, weil immer noch Schadholz anfallen könnte.
Zwei Szenarien: zu wenig oder genug für geringen Bedarf
Es gibt zwei mögliche Szenarien beim Rundholz:
- Die Schnittholzauftragsmenge ist vielfach unter den Vorjahren. Für den reduzierten Einschnitt könnten die zu erwartenden Erntemengen passen.
- Die Rundholzpipeline läuft bald leer. Das verminderte Angebot könnte die Preise noch im 3. Quartal steigen lassen.
Entspannt sind jedenfalls die großen Tiroler Holzindustrien. Zum Schadholz, das 2023 anfiel, kommen seit Anfang Juni 100.000 fm aus einem Hagelereignis hinzu. Mit guter Heimversorgung agieren diese entspannt in Bayern.
Heuer kommt mehr Frischholz
Der größte deutsche Rundholzanbieter, die BaySF, wiederum erwartet für heuer substanziell weniger Schadholz. Entsprechend bekommen deren Kunden zu hören: „Wenn du Holz willst, wird es vermehrt Frischholz sein.“ Das Preisniveau dort ist rund 20 €/fm davon entfernt, was große Holzindustrien anbieten.
Und auch das Preisniveau in Tschechien lag im Juli mit 105 €/m3 nahe dem österreichischen Niveau. Die Preisspanne für frisches Fi/Ta-Sägerundholz B, 2b, liegt in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich zwischen 86 und 105 €/fm an der Waldstraße.