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Der überdimensionierte Messkopf sorgt dafür, dass die Messung unabhängig von der Brettlage erfolgen kann © Quasar

Feuchtebestimmung

Ein Artikel von Administrator | 12.07.2001 - 00:00
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Der überdimensionierte Messkopf sorgt dafür, dass die Messung unabhängig von der Brettlage erfolgen kann © Quasar

Eine Durchlauf-Feuchtemessanlage des Typs DLFM 490 von Quasar, Weiz, wurde im Juni von steirischen Technikern am Weyerhaeuser-Standort Bruce, Mississippi/USA, installiert. Die Aufgabenstellung bestand darin, die Holzfeuchtigkeit bei Kiefer (Southern Yellow Pine) mit einer Genauigkeit von ±1% im Längsdurchlauf zu messen.Hochgeschwindigkeit, variable Lage. „Die bestehende Messanlage war nicht imstande, diese schwierige Aufgabe zu lösen”, erklärt Quasar-Geschäftsführer Ludwig Fleischhackl. „Nicht nur die extrem hohen Vorschubgeschwindigkeiten bis 600 m/min, sondern auch die unregelmäßige Lage der Hölzer auf dem Förderband mit einer seitlichen Abweichung von bis zu 500 mm erbrachte keine akzeptable Messgenauigkeit.”Überdimensionaler Messkopf. Zum Einsatz kommt der auf der Ligna erstmals vorgestellte, vergrößerte Feuchtemesskopf 250 mal 800 mm. Die Besonderheit dieser Komponente liegt vor allem in der Abdeckung von 650 mm-Förderbändern, wobei die Lage des Holzes am Band keine Rolle spielt.
Zu messen sind die für den amerikanischen Markt typischen 2” by 4”- bis 2” by 12”-Konstruktionshölzer. Da diese Ware nun erstmals für den japanischen Exportmarkt sortiert wird, hat die exakte Einhaltung der Feuchtigkeitswerte für Weyerhaeuser höchste Priorität.Schwierige Holzart. Southern Yellow Pine hat eine mittlere Rohdichte von 450 kg/m³. Dichteschwankungen von 35 bis 68 kg/m³ sind üblich. Als weitere Besonderheit bei der Weyerhaeuser-Anwendung kommt hinzu, dass zu nasse und zu trockene Stellen markiert werden müssen. Eine eigens dafür konstruierte Markiersteuerung erkennt die Lage des Brettes unter dem Sensor, die entsprechende Markierdüse wird gegebenenfalls aktiviert.
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Die neue Steuerungseinheit DLFM 490: bei Weyerhaeuser installiert © Quasar

Automatische Bretterkennung. Da die Feuchtemessanlage 100 m von der Entstapelung entfernt angebracht ist, wurde von Quasar ein Paketeingabeterminal bei der Entstapelung platziert.
Der Bediener kann die auf den ankommenden Paketen befindlichen Paket-, und Kammerplatznummern sowie die Qualität des Paketes eingeben. Das erste Brett des neuen Paketes wird automatisch beim Erreichen der Feuchtemessanlage erkannt und die neuen Paketdaten übernommen - somit ist es erstmals möglich, eine lückenlose Verfolgung aller Bretter zu erreichen.Einfache Kalibrierung. Auch bei der Kalibrierung wurden neue Wege gewählt: Von nur einer Breite, die mittels zwei Kalibierpunkten und mit dem Nachrechnen mit der Darr-Probe durchgeführt wurde, werden alle verschiedenen Breiten gemessen. Bei Quasar nennt man diese Methode Stärkenkalibrierung. Der Vorteil besteht darin, dass eine Stärke nur einmal eingestellt werden muss, die verschiedenen Breiten errechnet dann die Messanlage.
Nach einem Monat Testlauf wird von Weyerhaeuser eine Messgenauigkeit von ±0,53% bei einem Feuchtebereich von 9,5 bis 19,5% bestätigt - und das bei einer Zweipunkt-Kalibrierung bei Vorschubgeschwindigkeiten von bis zu 600 m/min. Amerikanischer Großkunde ordert weiter. Insgesamt hat die weltgrößte Holzindustrie bereits vier Quasar-Anlagen installiert. 48 weitere wurden mittlerweile bestellt.