Unser Sägewerk Latemar, Welschnofen/IT, definieren wir als Servicebetrieb für Säger, Zimmerer und Handwerker”, erklärt Domänendirektor Dr. Josef Schmiedhofer. Waldbewirtschaftung - Service - Ausbildung. Die Hauptaufgabe der Forst- und Domänenverwaltung Südtirol ist die Waldbewirtschaftung, das Service sowie die Ausbildung der Jäger, Förster, Zimmerer und Sä-ger. Der Südtiroler Landesbetrieb für Forst- und Domänenverwaltung umfasst 75.000 ha. Davon sind 5600 ha Wald. Zwischen Welschnofen und Karerpass liegt auf 1500 m das Sägewerk Latemar, das ausschließlich Holz der Domäne einschneidet und in den vergangenen Jahren komplett erneuert und umstrukturiert wurde. Der Einschnitt liegt bei 8000 fm/J. Im Sägewerk sind sechs Personen beschäftigt. Haselfichte sorgt für Schwingungen. „Eine Besonderheit des Latemarwaldes ist das Vorkommen von Fichten-Klangholz, das im Instrumentenbau verwendet wird. Die Haselfichte weist eine besondere Holzstruktur auf. Ihre Faser ist gewellt und bewirkt länger andauernde Töne und Schwingungen bei den Instrumenten. Das Vorkommen von Haselfichten ist auf 1000 m bis 1700 m Seehöhe und auf bestimmte Standorte beschränkt. Sie kommt nur in naturnahen Wäldern vor, die aus Naturverjüngung hervorgegangen sind. Man nimmt an, dass es sich um bestimmte Standortrassen handelt, die die Eigenschaft des welligen Jahrringaufbaus vererben”, erläutert Schmiedhofer. Das Klangholz hat Jahrringbreiten unter 2 mm, einen geringen Frühholzanteil und genügende Astreinheit. Klangholz wird im Sägewerk Latemar als Bretterware oder Rundholz angeboten.
Josef Unterpertinger ist für die Technik zuständig und stellt den neuen Besäumer ein © Dr. Johanna Kanzian
Eine Primultini-Blockbandsäge sowie eine Trennbandsäge sind die Hauptmaschinen. Seit Dezember ist der neue BFB-Besäumer im Einsatz. „Die Anlage eignet sich sehr gut für unsere breite Schnittware. Daneben war auch das Preis-Leistungsverhält-nis entsprechend. Deshalb haben wir uns für dieses Produkt entschieden”, so der Domänendirektor.Sortierung in schrägen Sortierboxen. Das Schnittholz wird anschließend auf der automatischen Stärkensortieranlage von Pribo, Laradaro/IT, eingeteilt und für die Trocknung vorbereitet. Es stehen zehn schräge Boxen zur Verfügung. „Um die hohe Qualität des Klangholzes zu erhalten, ist es wichtig, dass sehr langsam und schonend getrocknet wird, da es sonst zu Rissen und Verfärbungen kommt”, so Schmiedhofer. Das gesamte Schnittholz wird auf 16% getrocknet. Bei den bestehenden Mühlböck-Trockenkammern wurde das Intelli-Pilot-System nachgerüstet. „Durch diese Nachrüstung der Kammern können wir um 35% schneller und ohne Qualitätsverluste trocknen”, freut sich Schmiedhofer.
Die Energie für die Trockenkammern stammt aus einem Kohlbach-Hackschnitzelheizwerk. 1000 m3/J Rinde und Späne versorgen die Anlage. Sämtliche Resthölzer werden zerkleinert und über Trommelsiebe sortiert.
BFB-Besäumer zeichnet sich dadurch aus, dass er besonders gut für breite Schnittware geeignet ist © Dr. Johanna Kanzian
Eine baugleiche Sortierung samt Halle konnte kurz darauf in Betrieb genommen werden.
„Besonders die Zirbe zeigt seit einigen Monaten guten Absatz. Dies schaffte man nicht zuletzt durch die Werbung mit der Zirbenstudie welche gemeinsam mit den Tiroler und Graubündner Nachbarn in Auftrag ge-geben wurde”, so Schmiedhofer. Hauptabsatzgebiet ist Ober- und Mittelitalien. Renovierung der Ausbildungsstätte am Karersee. Derzeit wird die Ausbildungsstätte für Förster, Säger und Jäger, die sich auf 1650 m See-höhe befindet, renoviert. Im Endausbau soll sie Platz für 30 Personen bieten. Die Mensa und Vortragssäle werden neu errichtet. Neben der Schule am Karersee soll eine Biomasse-Feuer-ungsanlage gebaut werden. Die Einrichtung soll zukünftig auch die Jägerschule Hahnebaum beherbergen, welche momentan in Moos in Passeier steht. Weiters sollen auch für naturwissenschaftliche Schulungen abgehalten werden. „In Zukunft soll die Zusammenarbeit mit den Holzfachschulen in Rosenheim/DE, dem Holztechnikum Kuchl, Maienfeld, Biel, Solothurn, Rotholz, Ort und Ossiach sowie den Berufsjäger-Ausbildungszentren im benachbarten Ausland verstärkt werden”, berichtet Schmiedhofer.Gute Infrastruktur im Landeswald. „Auch auf die Infrastruktur im Landeswald wird Wert gelegt, so ist die Errichtung von Wegen, Steigen und Parkplätzen eine unserer Hauptaufgaben. Unsere Wälder liegen in den schönsten Lagen (Latemar und Vill-nöss). Allein am Karer See (Latemar) haben wir jährlich 500.000 Besucher. Daher haben wir in Villnöss die Parkplätze neu gestaltet und den Rundwanderweg Behinderte (rollstuhltauglich und mit Blindenschrift) angelegt. Für den Karer See liegen die Projekte vor. Der Parkplatz wurde bereits erweitert”, so Schmiedhofer.
Latemar-Facts
Eigentümer: Landesbetrieb für Forst- und Domänenverwaltung Südtirol
Domänendirektor: Dr. Josef Schmiedhofer
Sägewerksleiter: Josef Unterpertinger
Sägewerkstechniker: Geom. Wilhelm Pfeifer
Mitarbeiter Sägewerk: 6
Einschnitt: 8000 fm/J, davon 80% Fichte, 10% Lärche, 10% Zirbe
Spezialität: Haselfichte für Instrumentenbau
Eigentümer: Landesbetrieb für Forst- und Domänenverwaltung Südtirol
Domänendirektor: Dr. Josef Schmiedhofer
Sägewerksleiter: Josef Unterpertinger
Sägewerkstechniker: Geom. Wilhelm Pfeifer
Mitarbeiter Sägewerk: 6
Einschnitt: 8000 fm/J, davon 80% Fichte, 10% Lärche, 10% Zirbe
Spezialität: Haselfichte für Instrumentenbau