Natürlich ist nun der Gegenwind in den USA stärker. Der US-$ schwächelt, die Hausbaubeginne sinken, die US-Zölle auf kanadisches Schnittholz werden fallen und auch der Random Lengths-Preisindex zeigt steil nach unten - das ist der US-Markt. Da gibt es Sinus-Kurven, wo man auch die Täler durchtauchen muss - wir sehen daher keinen Grund für eine Kurskorrektur in den USA”, betont Leopold Stephan, Geschäftsführer der Klausner-Gruppe, im Timber-Online.Net-Interview.
In solchen Phasen werden zirka ein Viertel der Monatsmenge auf dann lukrativere Märkte umdirigiert - eine stärkere Kurskorrektur weg aus den USA wird es aber nicht geben. Stephan: „Das ist bei europäischen Lieferanten von kleineren Mengen anders - die werden sich bald massiv aus dem US-Markt zurückziehen.”
In solchen Phasen werden zirka ein Viertel der Monatsmenge auf dann lukrativere Märkte umdirigiert - eine stärkere Kurskorrektur weg aus den USA wird es aber nicht geben. Stephan: „Das ist bei europäischen Lieferanten von kleineren Mengen anders - die werden sich bald massiv aus dem US-Markt zurückziehen.”
Kanadier nicht wirklich bevorteilt. Stephan betont, dass selbst am US-Markt die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Auch kanadische Anbieter können ein gewisses Limit nicht unterbieten, dann werden die Mengen knapper - die Preise würden wieder steigen. Was die Kanadier mit günstigerem Holz an Vorteil haben, würden teilweise die höheren Binnen-Transportkosten wieder aufbrauchen. Der Käferholz-Anfall in Britisch-Kolumbien werde aus seiner Sicht überbewertet: „Diese Wälder sind doch kaum erschlossen. Außerdem gibt es nun den Effekt, dass aufgrund der Kalamität Einschlagsrestriktionen in anderen Gebieten erfolgen.”
Nichts als Gerüchte. Die jüngst hochbrodelnden Gerüchte über eine Übernahme durch einen kanadischen Sägewerksmulti verweist Stephan energisch ins Reich der Fantasie. „Wenn die kanadischen Unternehmen nach einer allfälligen Rückerstattung der US-Zölle über außergewöhnliche Liquidität verfügen, so heißt das noch lange nicht, dass sie Klausner übernehmen können. Es gab nie Gespräche, geschweige denn Angebote - wir verkaufen nicht”, betont Stephan.
Die Erklärung, warum Klausner in die thematische Nähe zu Canfor gekommen ist, ist für Stephan der Kauf des Klausner US-Vertriebspartners New South durch Canfor im Jänner. Somit wurde Canfor als Mutter-Konzern zu einem Gesprächspartner, der sich schon auf der Übernahme-Pressekonferenz der Klausner-Kontakte rühmte.
Nichts als Gerüchte. Die jüngst hochbrodelnden Gerüchte über eine Übernahme durch einen kanadischen Sägewerksmulti verweist Stephan energisch ins Reich der Fantasie. „Wenn die kanadischen Unternehmen nach einer allfälligen Rückerstattung der US-Zölle über außergewöhnliche Liquidität verfügen, so heißt das noch lange nicht, dass sie Klausner übernehmen können. Es gab nie Gespräche, geschweige denn Angebote - wir verkaufen nicht”, betont Stephan.
Die Erklärung, warum Klausner in die thematische Nähe zu Canfor gekommen ist, ist für Stephan der Kauf des Klausner US-Vertriebspartners New South durch Canfor im Jänner. Somit wurde Canfor als Mutter-Konzern zu einem Gesprächspartner, der sich schon auf der Übernahme-Pressekonferenz der Klausner-Kontakte rühmte.
Europäer etabliert. „Mit dem refundierten Geld vom US-Zoll werden die Kanadiern dringend notwenige Investitionen in die eigenen Werke tätigen - denn diese hatten zuvor keine glänzenden Jahre. Europäisches Holz hat in jedem Fall seinen Markt gesichert: Die US-Kunden wollen dieses Holz, diese Qualität und diese Zuverlässigkeit”, weiß Stephan.Wie viel in den nächsten Jahren nach Nordamerika abfließen wird, hat für Stephan einen Hauptmarkttreiber: die deutsche Bauwirtschaft. Wenn ein Markt von mehr als 500.000 neu gebauten Wohneinheiten 1995 auf 250.000 Wohneinheiten 2005 sinkt, ist die Zulieferindustrie zum Export gezwungen”, weiß Stephan. So bald es wieder eine deutliche Baubelebung gibt, werden auch die deutschen Schnittholz-Exporte zurückgehen, ist er überzeugt.
Schnittholz noch zu günstig. Derzeit werden die Karten völlig neu gemischt - so kommentiert Stephan die aktuelle Situation am Rundholz- und Restholzmarkt. Die Rundholz-Preise haben so schnell angezogen, dass die Schnittholzpreis-Erhöhungen nicht mithalten konnten. „Die Rechnung ist einfach: Bei 50% Ausbeute muss eine Rundholzsteigerung von 20 €/fm einen um 40 €/m3 höheren Nadelschnittholz-Preis nach sich ziehen - das sehe ich derzeit nirgends umgesetzt”, rechnet Stephan vor.
Das wird auch Handelsströme verändern - etwa fehlen vielen europäischen Anbietern bald die Anreize für US-Exporte, auch weil zu Hause Absatz-Alternativen entstehen: etwa BSH-Lamellen.
Rot-weiß-rote Verlierer Speziell für Österreich ortet Stephan Überkapazitäten bei den Sägewerken, da Rundholz-Importe fehlen. Dass damit die Entwicklung in Süddeutschland ursächlich zusammenhängt, weiß Stephan. Trotzdem sieht er für den Wunsch-Standort Landsberg am Lech/DE „genug Holz in einem verkehrstechnisch günstigen Umkreis. Aus Süddeutschland hat es die höchsten Rundholz-Exporte gegeben, diese Zeit ist nun vorbei. Diesbezüglich sind die Österreicher leider die Verlierer.”
blau-weiße Gewinner. Als größten Gewinner sieht er die bayerische Forstwirtschaft. „Mit den Bayerischen Staatsforsten haben wir einen gültigen Vertrag - so ist unsere Versorgung und der Absatz des Forstes langfristig gesichert.”
Stephan ist zuversichtlich, noch heuer in Landsberg mit dem Bau beginnen zu können. Unbeeinflusst davon, wird der ehemalige Kühne-Standort in Adelebsen/DE komplett modernisiert.
Zahlreiche neue Märkte. Großes Potenzial ortet Stephan in nahezu allen Übersee-Hoffnungsmärkten. „Ob China oder Indien, - diese Märkte bergen alle ungeahntes Potenzial - speziell, wenn sie auf das angloamerikanische/japanische Hausbausystem einschwenken. Ob das in einem oder in zehn Jahren eintritt ist nicht vorhersehbar - es zeichnen sich aber Tendenzen dazu ab”, meint er. „Wichtig ist, dass man präsent ist, wenn es los geht und man die richtigen Kontakte hat.”
Sündenfall Pellets? Mitte Mai verkündete die Klausner-Gruppe so etwas wie einen Tabubruch an der eigenen Philosophie: Man wird künftig auch Pellets erzeugen, obwohl man sich bisher als reines Sägewerk sah (sh. Link).
„Man kann sich diesem Markt nicht mehr verschließen”, erläutert Stephan und zückt den Rechenstift: 190 €/t Endkundenpreis minus 16% MWSt., minus 34 €/t Distribution sind 130 €/t, minus 30 €/t Produktion sind rund 100 €/t die für den Rohstoffeinsatz angesetzt werden können. Da hält die Holzwerkstoff- und Zellstoffindustrie noch nicht mit - die werden sich etwas einfallen lassen müssen. Diese Industriezweige haben es in der Hand, den Rohstoff zu haben oder eben nicht.”
Knappheit vorhersehbar. Stephan sieht speziell Deutschland vor einer möglichen Versorgungskrise angesichts der Bedarfsvorhersagen bei Pellets. Alleine wenn Deutschland bis 2010 den derzeitigen Ist-Zustand von Österreich erreichen würde (80.000 Pelletsheizanlagen mal 10 für Deutschland), käme man auf einen Jahresbedarf von 5 Mio. t Sägespäne (atro).In Deutschland sind aber derzeit nur 2 Mio. t Sägespäne verfügbar (Annahme: Einschnitt 35 Mio. fm/J).
Das wird auch Handelsströme verändern - etwa fehlen vielen europäischen Anbietern bald die Anreize für US-Exporte, auch weil zu Hause Absatz-Alternativen entstehen: etwa BSH-Lamellen.
Rot-weiß-rote Verlierer Speziell für Österreich ortet Stephan Überkapazitäten bei den Sägewerken, da Rundholz-Importe fehlen. Dass damit die Entwicklung in Süddeutschland ursächlich zusammenhängt, weiß Stephan. Trotzdem sieht er für den Wunsch-Standort Landsberg am Lech/DE „genug Holz in einem verkehrstechnisch günstigen Umkreis. Aus Süddeutschland hat es die höchsten Rundholz-Exporte gegeben, diese Zeit ist nun vorbei. Diesbezüglich sind die Österreicher leider die Verlierer.”
blau-weiße Gewinner. Als größten Gewinner sieht er die bayerische Forstwirtschaft. „Mit den Bayerischen Staatsforsten haben wir einen gültigen Vertrag - so ist unsere Versorgung und der Absatz des Forstes langfristig gesichert.”
Stephan ist zuversichtlich, noch heuer in Landsberg mit dem Bau beginnen zu können. Unbeeinflusst davon, wird der ehemalige Kühne-Standort in Adelebsen/DE komplett modernisiert.
Zahlreiche neue Märkte. Großes Potenzial ortet Stephan in nahezu allen Übersee-Hoffnungsmärkten. „Ob China oder Indien, - diese Märkte bergen alle ungeahntes Potenzial - speziell, wenn sie auf das angloamerikanische/japanische Hausbausystem einschwenken. Ob das in einem oder in zehn Jahren eintritt ist nicht vorhersehbar - es zeichnen sich aber Tendenzen dazu ab”, meint er. „Wichtig ist, dass man präsent ist, wenn es los geht und man die richtigen Kontakte hat.”
Sündenfall Pellets? Mitte Mai verkündete die Klausner-Gruppe so etwas wie einen Tabubruch an der eigenen Philosophie: Man wird künftig auch Pellets erzeugen, obwohl man sich bisher als reines Sägewerk sah (sh. Link).
„Man kann sich diesem Markt nicht mehr verschließen”, erläutert Stephan und zückt den Rechenstift: 190 €/t Endkundenpreis minus 16% MWSt., minus 34 €/t Distribution sind 130 €/t, minus 30 €/t Produktion sind rund 100 €/t die für den Rohstoffeinsatz angesetzt werden können. Da hält die Holzwerkstoff- und Zellstoffindustrie noch nicht mit - die werden sich etwas einfallen lassen müssen. Diese Industriezweige haben es in der Hand, den Rohstoff zu haben oder eben nicht.”
Knappheit vorhersehbar. Stephan sieht speziell Deutschland vor einer möglichen Versorgungskrise angesichts der Bedarfsvorhersagen bei Pellets. Alleine wenn Deutschland bis 2010 den derzeitigen Ist-Zustand von Österreich erreichen würde (80.000 Pelletsheizanlagen mal 10 für Deutschland), käme man auf einen Jahresbedarf von 5 Mio. t Sägespäne (atro).In Deutschland sind aber derzeit nur 2 Mio. t Sägespäne verfügbar (Annahme: Einschnitt 35 Mio. fm/J).