Transport-Alternative

Flexible Transportsysteme, die nicht auf Hackgut beschränkt, sondern auch für die Rundholz-Beschaffung einsetzbar sind, werden aufgrund der wechselhaften Marktlage benötigt“, erklärt DI Wolfgang Mizera, Sappi, Gratkorn, während des Güterverkehrsseminar am 24. Mai in der FH Joanneum, Graz.Multifunktionell gegen Leerfahrten. Genau für solche Fälle entwickelte Innofreight, Bruck/Mur, ein modulares Logistikkonzept für die Straße und Schiene. Damit ist eine universelle Beförderung von Rund-, Schnitt-holz oder Container möglich. „Durch die verminderten Leerfahrten und den schnelleren Umschlag lassen sich die Logistikkosten um bis zu 20% senken“, erklärt DI Peter Wanek-Pusset, Innofreight. Die Neuentwicklungen Wood-Railerwaggon, Wood-Trailer-Sattelauflieger, Wood Tainer (Container), Rundholzpalette und Faltbehälter wurden bei Sappi, Gratwein, im Praxiseinsatz vorgestellt.

Schnelle Container-Entladung. Insbesondere die schnelle Container-Entladetechnik bringt Zeit- und Kostenvorteile. Mittels Endlos-Dreheinrichtung am Kalmar-Stapler kann das Hackgut in 45 Sekunden in die Gosse gekippt werden. Außerdem ist nur ein Mann nötig (früher zwei). Bisher wurden 60.000 Container-Entladungen erfolgreich bei Sappi durchgeführt. Derzeit wird ein Faltbehälter für Hackgut getestet. Während die feuerverzinkten Faltelemente außen liegen, besteht die Innenverkleidung aus einem reißfesten big-bag-ähnliches Material wie zur Zementbeförderung. Mittels Staplergabel wird der 20-ft-Container zusammengeklappt. Im Leerzustand können drei Behälter gestapelt per Bahn befördert werden.Umschlagbeschleunigung mit Konzept. Während früher bis zu acht Lkw einen Ganzzug in 36 Stunden beluden, benötigt man beim Innofreight-Konzept nur zwei Lkw für die Be- und Entladung in 12 Stunden. Die vorladbaren Rundholzpaletten und stapelbaren Container beschleunigen den Umschlag.Zug-Equipment rationalisieren. 2004 wurden 8 Mio. t Rohholz, 2,5 Mio. t Schnittholz, 1,1 Mio. t Sägennebenprodukt und 0,8 Mio. t Platten, Fertigwaren auf der Schiene transportiert, so Christian Stauffer, Rail Cargo Austria. Hierfür wurden über 100 verschiedene Wagentypen eingesetzt. Bei den Equipmentkosten mit 60% Voll- und 40% Leerlaufanteil soll letzterer auf 29% gesenkt werden, so Stauffer. Der multifunktionelle Wood Railer gilt als Güterwagen der Zukunft, wovon 600 Stück bis 2010 angeschafft werden sollen.
Durch den Ausbau des Zellstoffwerkes wird sich der Rohholzbedarf in Pöls bis 2008 um 0,5 Mio. fm erhöhen, so Mag. Peter Seebacher, Papierholz Austria. Im Vorjahr hat das betriebliche Hackgut-Ganzzugsystem 0,9 Mio. fm befördert. Man entschied sich für den Innofreight-Drehcontainer (150 Stück), wegen der mechanischen Robustheit, der internationalen Einsatzbarkeit, der hohen Wintertauglichkeit und den guten Probebetrieb-Erfahrungen, so Seebacher. Zukünftige soll eine stationäre Containerentladeanlage in Pöls errichtet werden.Mit Container wieder auf Schiene. Durch Kostendruck der Holz verarbeitenden Industrie und Harvestertechnik erfolgen die Holztransporte in Tschechien zunehmend per Lkw, so DI Jan Vallach, Tschechische Eisenbahn. Mittels den Innofreight-Container soll das Hackgut wieder verstärkt auf die Schiene kommen. So wird Mondi, Steti/CZ, heuer mit 180.000 t Hackgut aus den Stora Enso Timber-Standorten Plana/CZ und Zdirec/CZ versorgt. Dazu werden 36 Waggons und 108 Container eingesetzt.Logistikplanung. Wissenschaftliche Untersuchungen zur taktischen Transportmengen- und Tourenplanung sowie die Vorteile des Dreiecksverkehrs erläuterten Univ.-Prof. Manfred Gronalt, Universität für Bodenkultur, Wien, und Mag. Mag. Erik Schaffer, FH Joanneum, Graz.