Mag. Georg Binder begrüßte in Wien die Vertreter der türkischen Importvereinigung Tador © DI Antonio Fuljetic
Schwieriger Markt mit Potenzial. „Wir haben ein gemeinsames Ziel: den Holzabsatz zu steigern”, stellte Sabri Avci, Präsident der türkischen Importvereinigung Tador, fest. „Denn heute ist es in der Türkei genauso schwierig Schnittholz zu verkaufen, wie in Sibirien einen Swimmingpool.” Doch das Potenzial ist vorhanden, waren sich aber alle einig. Im vergangenen Jahr wuchsen die türkischen Bauwirtschafts-Umsätze um 16%. „Wo gebaut wird, haben wir auch Chancen”, versicherte Binder.
Aufklärung notwendig. Die türkische Delegation zeigte großes Interesse an den proHolz-Aktivitäten, die auch den Holzabsatz in der Türkei fördern könnten.„Ein vorrangiges proHolz-Ziel ist es, die türkischen Architekten über Holzprodukte und Holzbau zu informieren”, schilderte Binder. Dies könne beispielsweise im Rahmen von Architekturseminaren oder mit einer Online-Bauteile-Datenbank erreicht werden. Die vorhandene proHolz-Datenbank Dataholz könnte ins Türkische übersetzt werden. Dazu wäre laut Binder eine Hilfestellung der Universität Istanbul/TK notwendig, die zusätzlich als ein türkischer Ansprechpartner für Architekten und Zimmerer zur Verfügung stehen müsste.Ferner sei die Zusammenführung der Architekten mit der Holzindustrie ebenfalls wichtig. „Wir müssen die Produkte erklären und uns gleichzeitig weg vom billigen und hin zum qualitativ hochwertigen Markt orientieren”, forderte Binder. „Der türkische Markt braucht Initialzünder mit modernen Holzbauten und Bewegung, damit den Kunden die Alternative Holz bewusst wird.” Es gibt bereits Holzbau-Pioniere, versicherten die Gäste.
Hilfestellung zugesichert. Die österreichische Holzindustrie würde sich gerne auf der Turkeybuild vom 30. April bis 4. Mai 2008 in Istanbul besser präsentieren, denn es stehen derzeit zu wenig Quadratmeter zur Verfügung. Hierzu versicherten die Importeure und der Vertreter des Organisators Bauinformation-Zentrum Türkei Baris Onay ihre Unterstützung.
Eindruck positiv, aber „Wir wussten, dass Holz in Österreich einen großen Stellenwert genießt”, kommentierte Avci seine Eindrücke. „Trotz des kleinen Landes haben uns die modernen und großen Holzindustrien gezeigt, wie die Zukunft in der Türkei aussehen könnte.” Im Unterschied zur Türkei weise die österreichische Holzbranche wenige und große Unternehmen auf, wohingegen die türkische als kleinstrukturiert bezeichnet wurde. Ferner sei die Holz verarbeitende Industrie stark auf den türkischen Markt fokussiert, und der Staat als einziger Rundholzlieferant in der Türkei bestimme die Preise monopolistisch. Die österreichischen Schnittholzpreise und Personalkosten seien mit den türkischen Marktverhältnissen nicht vergleichbar. Bei den derzeitigen Preisen sei ein Holzhandel mit Österreich schwierig. „Die Österreicher müssen sich über die Markt- und Preisbedingungen in der Türkei besser informieren”, forderte Avci. Dennoch möchten die Importeure die Geschäfts-Beziehungen mit Österreich langfristig vertiefen.