Mit einer möglichen Entladeleistung von 23 Containern oder 1000 m3 Hackgut pro Stunde arbeitet die fix installierte Kippeinrichtung im Zellstoffwerk Pöls seit Jahresanfang. Die Anlieferung erfolgt per Bahn, da diese planbarer als der Lkw sei und eine Erweiterung des Einkaufsradius angestrebt wird, heißt es. Ziel ist eine jährliche Reduktion von 7000 Lkw-Fahrten. Inno-freight erhielt den Auftrag für die Modernisierung und Konzeptionierung einer neuen stationären Kippanlage, da das frühere System mit überalteter Technik ausgestattet war. Außerdem bestand beim Abkuppeln der Waggons ein Sicherheitsrisiko für die Arbeiter.
Entladung aus Kabine steuern
„In Kooperation mit dem Zellstoffwerk entwickelte Innofreight eine praxisangepasste und sichere Lösung”, berichtet der Projekt-Mitverantwortliche Peter Benigni. Der Entladevorgang wird nunmehr von einer klimatisierten Einmann-Kabine gesteuert und überwacht. Mittels elektrischen Verschubroboter schiebt man die Waggons mit jeweils drei Containern von Innofreight (WoodTainer) zur halbautomatischen, stationären Kippanlage. Nach genauer Positionierung fährt eine Gabel in die beiden Container-Aufnahmeöffnungen hinein und hebt den Behälter an. Mit Hilfe einer speziellen Hydraulikausrüstung wird der Container in die Kippstellung gebracht und der Inhalt (45 m3 Hackgut) in den Entladebunker mit 80 m3 Fassungsvermögen entleert. Der maximale Kippwinkel beträgt 170°. Über Förderschnecken werden die Hackschnitzel dann weitertransportiert. Der Kipper wurde von Neuson, Linz, die Fördertechnik von FMW, Kirchstetten, ausgeführt. Abschließend wird der leere Container wieder auf den Waggon gestellt. Dieser Vorgang dauert nur 2,5 Minuten. Täglich werden je nach Bedarf bis zu 60 Waggons mit rund 8000 m3 Hackschnitzel in Pöls entladen. Die technisch maximal mögliche Entladeleistung liegt bei 100 Waggons. Wahlweise kann der Umschlag auch mobil mit dem Drehentlade-Stapler erfolgen.In Pöls nutzt man auch die Rundholzpalette von Innofreight. Je nach Marktlage können auf einen Basis-Tragwagen Rundhölzer oder Hackgut-Container gleichzeitig transportiert werden.
Deckel für Container
Für wasserempfindliche Schüttgüter wie beispielsweise Hackgut oder Pellets entwickelte Innofreight eine Deckellösung (Hard Top) für Container. Neben dem Schutz der Ware wird auch eine etwaige Staubentwicklung durch den Fahrtwind bei offenen Container-Transporten verhindert. In der Schweiz läuft zur Zeit ein Probebetrieb zwischen dem Sägewerk Stallinger Swiss Timber, Domat-Ems/CH, und dem Zellstoffwerk Borregard, Luterbach/CH. Im täglichen Ganzzug gibt es einen Umlauf von 50 Hackgut-Containern. Aufgrund der strengen Schweizer Verladevorschriften für offenen Container-Transport ermöglicht der Deckelabschluss, dass 10 % mehr Hackschnitzel eingeladen werden darf. Für die Entladung wurde ein Spezialstapler mit zwei Zusatzgabeln konstruiert. In einem Arbeitsgang wird zuerst wird der Deckel angehoben und dann der Container mit einer Drehbewegung entleert.Europäisches Containersystem
„Innofreight hat ein europäisches Containersystem für Schüttgüter wie beispielsweise Hackgut und Pellets aufgebaut, dass eine schnelle und wirtschaftliche Entladung ermöglicht. Bereits 1500 WoodTainer sind in Österreich, Deutschland, Tschechien, Italien, Schweden, Bulgarien und der Schweiz unterwegs “, informiert Benigni.Innofreight
Gründung:2002Geschäftsführer:DI Peter Wanek-PussetBernhard GrentnerMitarbeiter:20
Dienstleistungen:Entwicklung neuer Transport-und Logistiklösungen
Auszeichnungen:Staatspreis für Innovation (Econovius 2007), SteirischerInnovationspreis (Fast Forward Award 2006)
Märkte:Österreich, Europa (Deutschland, Tschechien,Schweiz, Italien, Schweden,Bulgarien)
Umsatz 2007:8 Mio. €