Spaner-Kreissägen-Kombination

Ein Artikel von Hans-Jürgen Mehrtens | 23.04.2008 - 13:37
Lösungen für den Einschnitt von sortiertem und unsortiertem Rundholz mit einer Spaner-Kreissägenkombination (WHS), bietet die Wassmer-Gruppe. Die WHS ist dabei in der Lage, auch unsortiertes Rundholz in Zusammenarbeit mit einer Vermessungseinrichtung vierseitig zu spanen, zu profilieren und entsprechend der Ausstattung der Anlage neunstielig (doppelwellig) oder 17-stielig (einwellig) einzuschneiden. Der Vorteil dieses Maschinenkonzeptes ist die kompakten Bauweise, da zuerst oben und unten, und sofort seitlich gespant, anschließend profiliert und abschließend gesägt wird. Die Maschinenlänge liegt bei etwa 10 m. Zusätzliche Transporttechnik und Drehvorrichtungen werden nicht benötigt. Ein weiterer Vorzug ist die Rundholz-Vermessung. Die 3D-Vermessung erfasst die Mantelfläche der Stämme und errechnet die sich daraus ergebene Mittellinie. Entsprechend der Dimension des Rundholzes ermittelt der Computer ein optimales Schnittprogramm. Daraufhin werden sämtliche Aggregate in Position gebracht. Eine Zuführvorrichtung schiebt das Rundholz auf Basis der errechneten Mittelinie in die WHS.

Drei Größen im Angebot

Dieses Maschinenkonzept wird in drei Größenvarianten angeboten. Die WHS 360 ist für Schwachholz bis 360 mm Durchmesser ausgelegt. Ein schneller Kettentransport gewährleistet eine hohe Einschnittleistung. Bei diesem Konzept wird eher davon ausgegangen, dass das Rundholz vorsortiert wird, um die Verstellzeiten gering zu halten. Die WHS 620 ist für Rundholz bis 620 mm Durchmesser ausgelegt. Diese Maschine eignet sich für den Einschnitt von unsortiertem Rundholz. Ab einer Einschnittleistung von 10.000 fm/J je Schicht in Kombination mit einer Modelrückführung kann die Anlage wirtschaftlich betrieben werden. Auch bei Rundholz bis 100 cm Durchmesser kann das Konzept eingesetzt werden. Hier kommt die WHS 1000 zum Einsatz. Sie unterscheidet sich bei der Sägetechnik dadurch, dass anstelle der Kreissägen bis zu vier Bandsägen eingesetzt werden. Somit kann bis zu fünfstielig gesägt werden. Zusätzlich ist eine Modelrückführung verwendbar, oder eine weitere Nachschnittsäge mit Spaner (WNS) trennt die Model in die gewünschten Haupterzeugnisse auf.

Einsatz von Spanern

Traditionelle Säger scheuten sich lange Zeit in die Spanertechnologie zu investieren. Spreißel und Schwarten lassen sich nur mit sehr großem technischen Aufwand oder aber mit erhöhtem Personaleinsatz transportieren und händeln. Deshalb tragen diese nur negativ zum Betriebsergebnis bei. Mittlerweile wird Restholz immer häufiger im Sägewerk mittels eines Hackers zerkleinert und damit zum Handelsgut umgewandelt.
Der entscheidende Punkt ist, dass Schwarten und Spreißel überhaupt nicht erst erzeugt werden. Bei der Blockbandsäge wird zusätzlich zur Bandsäge ein entsprechend dimensionierter Spaner installiert. Der Spaner sollte dabei in der Lage sein, 8 bis 10 cm in einem Arbeitsgang zu zerspanen. Da bereits mit der ersten Blockwagen-Fahrt sowohl gespant als auch eingeschnitten werden kann, bedeutet diese Ergänzung um einen Spaner eine deutliche Leistungssteigerung an der Blockbandsäge. Zusätzlich kann man davon ausgehen, dass ein Mitarbeiter in diesem Bereich eingespart werden kann.

Gatter stößt an Grenzen

Beim Gatter besteht kaum eine technisch sinnvolle Ergänzungsmöglichkeit mit einem Spaner. Das bedeutet, dass das Gatter nicht nur in seiner Leistungsfähigkeit an seine Grenzen gestoßen ist, sondern eine sinnvolle Erweiterung durch Spaneraggregate nicht zielführend ist. Es besteht allerdings die Möglichkeit, durch eine Reduzierung der Schnittanzahl, die Leistung zu erhöhen. Die erhaltenen vier oder fünf Model werden in einer nachgeschalteten Hauptsäge, die auch über entsprechende Spaner verfügt, geschnitten. Damit könnte das Gatter weiter betrieben werden, und die üblichen Resthölzer fallen nicht an. Die Gatterleistung könnte deutlich erhöht werden und die nachfolgende Hauptmaschine in ihren Dimensionen entsprechend kleiner ausgelegt werden. Schwarten und Spreißel fallen keine an, und die erzeugten Späne lassen sich problemlos mittels Transportbänder zu den Containern transportieren. Die Personalersparnis liegt bei bis zu zwei Mitarbeitern.
Der nächste Schritt ist der Ersatz des Gatters durch eine moderne Hauptmaschine, die Rundholz direkt einschneiden kann. Das Rundholz wird über eine Positioniervorrichtung in die Hauptmaschine eingeführt. Oben und unten zerspanen Walzenspaner die Waldkante und erzeugen zwei planparallele Flächen. Zwei seitlich angeordnete Spaner reduzieren das Rundholz auf das entsprechende Maß, nachgeordnete Sägeaggregate sind dann in der Lage, die Model aufzutrennen. Durch diese Maschinenanordnung wird ein kontinuierlicher Sägeprozess gewährleistet, die Späne werden über Transportbänder abgeführt und das Betriebsergebnis gesteigert. Eine weitere nachgeschaltete Nachschnittsäge sollte dann ebenfalls über seitliche Spaner verfügen, damit eine eventuell noch vorhandene Waldkante spätestens hier zerspant wird. Solche Anlagen werden mittlerweile für Einschnittmengen von 10.000 bis deutlich über 100.000 fm/J konzipiert.