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In Frauenhand: Marianne Frey-Amon und Mag. Sigrid Frey (v. li.) führen gemeinsam den Holzhandel und das Sägewerk © DI (FH) Martina Nöstler

Spezialitäten und Raritäten

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 10.12.2008 - 14:22
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In Frauenhand: Marianne Frey-Amon und Mag. Sigrid Frey (v. li.) führen gemeinsam den Holzhandel und das Sägewerk © DI (FH) Martina Nöstler

Die Spezialität von Frey-Amon Holz in Hetzmannsdorf ist zweifelsohne die Eiche – auch durch das gute Wuchsgebiet im Weinviertel im nördlichen Niederösterreich, in dem das Unternehmen den Hauptsitz hat. „Die Eiche liegt bei uns zur schonenden Trocknung bis zu drei Jahre am Lager“, erklärt Marianne Frey-Amon und spricht dabei die hohe Kapitalbindung an, die das umfassende Lager mit sich bringt. Qualitativ hochwertige Eiche wird auch an Fassdauben-Hersteller in Österreich und Frankreich verkauft.
Das ständige Schnittholzlager beziffert Eigentümerin Marianne Frey-Amon mit 15.000 m3. 95% der Handelsmenge sind Laubholz – im Wesentlichen alle europäischen Holzarten. Der Rest sind Kiefer, Lärche und Fichte.

Qualität hat Priorität

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Bahnschwellen in Eiche sind immer gefragt: der Lärm wird mit Holzschwellen wesentlich minimiert © DI (FH) Martina Nöstler

„Beim Rundholz beziehen wir sehr viel aus Wäldern der Alt-Österreichisch-Ungarischen-Monarchie – vor allem bei der Eiche“, erläutert Frey-Amon. Dem Rundholzeinkauf misst man bei Frey-Amon Holz größte Bedeutung zu. Die Qualität habe dabei Vorrang, um passendes Holz für unterschiedliche Sortimente (Furnier, Fassholz, Möbelqualität) zu erhalten. Eingekauft wird nach Möglichkeit Langholz, das bei Frey-Amon selbst ausgeformt wird. Soweit möglich, wird das Holz per Bahntransport angeliefert. Das Unternehmen verfügt sowohl am Standort in Hetzmannsdorf als auch beim nahe gelegenen Lagerplatz über einen Gleisanschluss. „Derzeit kaufen wir nur gezielt Sortimente ein, da wir uns vorausschauend und langfristig versorgt haben.“

Eigenes Sägewerk samt Zuschnitt

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Das Schnittholz wird mit Vento-Latten gestapelt – dadurch minimieren sich die Stapelflecken © DI (FH) Martina Nöstler

Seit vier Jahren betreibt das Unternehmen ein eigenes Sägewerk in Hetzmannsdorf (sh. Link unten). 15.000 fm/J werden hier zu Fassdauben, Schwellen oder Schnittholz mit einer Bandsäge selbst geschnitten. Bei Lohnsägewerken in der Umgebung werden jährlich zusätzlich 10.000 fm in Auftrag gegeben. In Hetzmannsdorf ist an die Säge noch eine Zuschnittlinie angeschlossen. Damit kann auf Kundenwünsche eingegangen werden. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden spezifische Produkte herzustellen. Wir liefern unter anderem an die Fass-, Möbel-, Furnier- und Bodenindustrie“, informiert Frey.
„Die stark gestiegenen Rohstoffpreise der vergangenen Jahre und die unsichere Wirtschaftslage von heute zwingen uns zu vorsichtiger und umsichtiger Vorgangsweise“, meint Frey-Amon. Man dürfe nicht unvernünftig werden. „Wir sind ein familiär geführter Betrieb und können mit einer guten Kundenstruktur punkten“, sind sich die beiden Damen sicher. „Die breite und flexible Produktpalette und das Gespür für die Schönheit des Naturproduktes Holz zeichnen uns aus.“

Frey-Amon

Eigentümerin: Marianne Frey-Amon
Geschäftsführerin: Mag. Sigrid Frey
Standort: Hetzmannsdorf
Areal: 7 ha
Niederlassungen: Litauen, Polen, Tschechien
Sparten: Rund- und Schnittholzhandel sowie Zuschnitte für die Industrie; Sägewerk
Holzarten: 95% Laubholz (europäische Arten), 5 % Nadelholz
Einschnitt: 25.000 fm/J
Mitarbeiter: 30 in Hetzmannsdorf
Einkaufsgebiet: Österreich, Polen, Tschechien, Ungarn, Frankreich, Deutschland, Litauen, Rumänien, Slowakei
Export: 75% (Deutschland, Polen, Italien, Tschechien, Frankreich, Asien, Übersee)