Sägewerk Marke Eigenbau
Besäumsäge C/GL: Mitarbeiter beurteilt manuell das Holz, die Schnittsetzung wird automatisch optimiert und ausgeführt © DI (FH) Martina Nöstler
Im vergangenen Jahr wurde das Sägewerk Schritt für Schritt in Betrieb genommen (s. Link unten). Den Einschnitt beziffert Reinkemeier mit derzeit 300 fm pro Tag. Dieser soll noch etwas angehoben werden. „In Heiligenkreuz erreichen wir rund 400 fm.“
Zuschnittanlage für Fixbreiten
Die Fehlstellen werden vor der Kappsäge vom Mitarbeiter mit einer Kreide markiert © DI (FH) Martina Nöstler
Die Brettware wird – vom Sägewerk kommend – in 14 Filmetagen auf über 120 m Wegstrecke nach Dimension und Qualität eingeteilt. Nach der Paketbildung mit Aluminiumlatten erfolgt die Trocknung. Dafür stehen zwölf Mühlböck-Kammern á 250 m3 Volumen zur Verfügung. Erst danach wird das Buchenholz weiterverarbeitet.
Die Pakete werden klassisch mit einem Kipptisch entstapelt. Von dort geht die Ware entweder direkt zur Beurteilungsstation oder wird vorher noch zweiseitig (oben und unten) mit einer Waco-Maschine vorgehobelt. Die Qualitätseinteilung wird mit vier Mitarbeitern bewerkstelligt. „Menschen sind bei der Einteilung flexibler und besser. Mit einem Scanner kann nicht so rasch auf individuelle Kundenwünsche eingegangen werden. Außerdem ist die Kapitalbindung mit einem Scanner sehr hoch“, erklärt Reinkemeier diesen Schritt. Die Mitarbeiter teilen die Schnittware zu, die zur Besäumung, zur Kappanlage oder zur Stapelung transportiert wird. Ab dem Quereinzug zur Besäumsäge beginnt der Part von Paul. „Hier gibt es zehn Pufferplätze für die aufzutrennende Ware. Diese Station haben wir gemeinsam mit Abalon ausgefeilt“, führt Manfred Buck, Vertriebsleiter bei Paul, aus. Paul installierte die automatische Besäumanlage C/GL. Die Ware wird im Quertransport über mechanische Stopper vorausgerichtet. Damit ist eine Besäumseite vorgegeben. Dann hat der Mitarbeiter drei Möglichkeiten:
nachbesäumen
ausbeuteoptimiert Fixbreiten nach Stückliste auftrennen
Qualitätszonen markieren und wertoptimiert schneiden
Schlüsselposition am Besäumer
C14_MKL von Paul kappt entsprechend der hinterlegten Stücklisten die Ware längenoptimiert aus © DI (FH) Martina Nöstler
Im Vertrag hat die Paul Maschinenfabrik eine Leistung von mindestens zehn Brettern pro Minute zugesichert. „Wir erreichen 15 Takte“, ergänzt Feit stolz. Hier sei aber das Maximum aufgrund des Bedieners vor der Maschine erreicht. „Mehr schafft ein Mensch nicht.“ Die Breitentoleranz der gesägten Ware liegt laut Abalon bei ±0,1 mm.
Volloptimierung
Paul lieferte außerdem die Kappanlage C14_MKL mit Volloptimierung. Die maximale Breite liegt bei der Maschine bei 500 mm – in Abhängigkeit von der Stärke. Die Kapplänge reicht von 200 mm bis 5 m. Generell bietet Abalon Hardwood Buchenschnittholz von 23 bis 64 mm Stärke an. Die Längen reichen von 2 bis 4,05 m. „Um noch besser auf kundenspezifische Anforderungen eingehen zu können, haben wir einen Mix aus metrischem Maß und Fuß“, informiert Feit.Ein Mitarbeiter kennzeichnet die Kappschnitte mit Kreide. Die Markierung wird von der Maschine erkannt und aufgrund der hinterlegten Schnittlisten die Ware längenoptimiert gekappt. Das Restholz bis 150 mm Länge fällt durch das schräg gestellte Einlaufband direkt beim Kreissägeblatt nach hinten und wird zum Hacker transportiert. Längere Stücke fallen vor der Übergabe Richtung Stapelung auf ein separates Förderband.
Bei der Stapelung setzt Reinkemeier – ebenso wie bei der Beurteilung – auf Handarbeit. „Es gibt keine automatische Stapelanlage für fallende Breiten – zumindest nicht zu erschwinglichen Preisen“, meint der Geschäftsführer. Derzeit legen bis zu fünf Mitarbeiter das Holz in Wagen ab. „Ein sauberes Paket ist etwas fürs Auge. Wenn ein Kunde das sieht, verbindet er damit eher einen organisierten Betrieb“, ist Feit überzeugt.
Mit dem neuen Sägewerks-Standort sieht sich Reinkemeier für die Zukunft gut gerüstet. Die nächsten Monate werden aber zeigen, wer sich am Markt etablieren kann. Dies sei auf keinen Fall mit Dumpingpreisen zu erreichen, sondern nur mit auf den Kunden – im wahrsten Sinne des Wortes – sauber zugeschnittener Ware.
Abalon Hardwood
Geschäftsführer: Manfred Reinkemeier Standort: Schwalmstadt/DEAreal: 20 ha
Mitarbeiter: 100 (im Endausbau), derzeit 55
Einschnitt: 80.000 fm (Plan 2008)
Produkte: Buche-Schnittholz, getrocknet, gedämpft, fixe Breiten oder Breiten sortiert, fixe Längen
Absatz: weiterverarbeitende Industrie
Paul Maschinenfabrik
Geschäftsführer: Werner PaulMitarbeiter: 270
Geschäftszweige: Holzbearbeitungsmaschinen und Anlagen zur Herstellung von Spannbeton
Produkte Holzbearbeitung: Besäum- und Nachschnitt-Kreissägen, Kappsägen, CNC- Optimierungskappanlagen, Zuschnitt-Anlagen, Förder- und Sortieranlagen, Mechanisierungen
Export: 85 %