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Der Legi-Air 2600 druckt das Etikett und platziert es positionsgenau auf dem Schubkastenboden © DI (FH) Marcus Schild

Alles im Kasten

Ein Artikel von DI (FH) Marcus Schild | 22.06.2009 - 00:13
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Der Legi-Air 2600 druckt das Etikett und platziert es positionsgenau auf dem Schubkastenboden © DI (FH) Marcus Schild

Für einen Großkunden liefern wir Möbelteile, die der Endkunde selbst montieren kann. Um sicherzustellen, dass alle benötigten Teile im Karton vorhanden sind, haben wir ein passendes Kennzeichnungssystem entwickelt”, berichtet Hettich-Leiter Engineering, Frank Kottkamp. Im Rahmen des kontinuierlichen Ausbaus der Produktionsanlagen in Kirchlengern wurden diese mit der Hilfe von Bluhm Systeme umgesetzt. Bei Hettich verbessert jetzt die durchgängige Kennzeichnung vom Einzelprodukt über die Umverpackung bis hin zur Palette die Qualitätssicherung, die logistische Steuerung und die Sendungsverfolgung. „Bereits am Verkaufskarton wird direkt im Kartonaufrichter per InkJet eine Information über das Packdatum mit Liniennummer aufgebracht”, erklärt Kottkamp weiter.
Der nächste Arbeitsschritt ist das Einlegen des Bodenbrettes für die Schublade. Auf dieses Bodenbrett wird vollautomatisch mit einem Druckspender vom Typ Legi-Air 2600 ein Etikett aufgebracht, welches die gleiche Information erhält wie der Karton. Über nachgelagerte Kamera- und Wiegesysteme wird geprüft, ob auch alle benötigten Bauteile, Kleinteile und die schriftliche Aufbauanleitung eingelegt sind. „Die Entscheidung mit Bluhm zusammenzuarbeiten war richtig. Dadurch konnten wir den Inkjet-Codierer, die Etikettendruckspender, die Etiketten und weitere Verbrauchsmaterialien aus einer Hand beziehen”, macht Kottkamp deutlich.

Sauberer Aufdruck mit HP-Tintentechnik

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Der Palettenetikettierer bringt die Etiketten berührungslos auf zwei aneinandergrenzende Seiten der Palette an © Bluhm Systeme

Direkt im Kartonaufrichter sind zwei thermische Compactline 2.5 Inkjet-Codierer mit vier Druckköpfen installiert. Gleichzeitig wird auf alle vier Kartonseiten die Information über Tag, Woche, Jahr und Liniennummer aufgedruckt. Mit einer Auflösung von 600 dpi arbeitet der Compactline 2.5 mit der Tintenkartuschen-Technologie von Hewlett Packard.
„Da die Tintenkartusche gleichzeitig den Druckkopf enthält, steht bei jedem Kartuschenwechsel ein nagelneuer Druckkopf zur Verfügung. So hat man immer eine gute Druckqualität und das ganze System ist weitestgehend wartungsfrei“, erfährt man bei Bluhm. Auch ein Packdatum wird aufgedruckt. Darüber hinaus kann der Compactline 2.5 Grafiken, verschiedene Schrifttypen bis hin zu Barcodes oder dem platzsparenden Datamatrix-Code beschriften.

Zuverlässige Etikettierung

Ein Etikett mit Packdatum und Logo wird danach auf das Bodenbrett der Schublade aufgebracht. Für diese Aufgabe kommt ein Legi-Air 2600 Etikettendruckspender mit einem Zebra Pax 4 Druckmodul zum Einsatz. „Der Legi-Air 2600 ist ein flexibel einsetzbarer Etikettendruckspender aus langlebig vernickelter Stahlkonstruktion, der alle wesentlichen Eigenschaften für eine dauerhaft zuverlässige Arbeitsweise mit sich bringt”, heißt es bei Bluhm. Es lassen sich je nach Anwendung und Kundenwunsch verschiedene Applikatoreinheiten anschließen. „Bei uns kommt in zwei Schichten an sechs Tagen in der Woche eine Kurzhubeinheit mit einem Stempelverfahrweg von 200 mm zum Einsatz”, beschreibt Kottkamp den Ablauf. Die zu druckenden Daten erhält der integrierte PAX 4 Thermotransferdrucker aus der Hettich-Anlagensteuerung. Um die Aufbereitung der Druckdaten auf ein Minimum zu reduzieren, ist im Druckmodul das Etikettenlayout auf einer PCMCIA-Karte abgespeichert.
Nach dem Druck wird das Etikett auf den Spendestempel vorgeschoben und schließlich berührungslos auf die Grundplatte der Schublade aufgebracht. Über entsprechende Fotozellen und eine interne Steuerung ist sichergestellt, dass das Etikett immer exakt an der gleichen Position der Bodenplatte aufgebracht wird, egal wie groß die verschiedenen Produkte sind.
Das Papieretikett hat einen stark haftenden Kleber. Der Endkunde gibt auf seine Schubladen eine Garantie von 25 Jahren. „So lange müssen auch das Etikett haften und der Aufdruck gut lesbar sein”, informiert Kottkamp. Nachdem alle Schubladenkartons gepackt, gemessen und gewogen sind, werden sie von einem Roboter zu fertigen Paletten gestapelt.
Auf der Versandlinie kommen die Einzelprodukte in beliebiger Reihenfolge an. Nach dem Einstretchen der Paletten erhalten diese durch den Palettenetikettierer auf zwei Seiten das Etikett. Damit dieser registriert, welches gedruckt werden muss, erfolgt vor dem Stretchen ein Abscannen der Kartons. Ein aufgedruckter Barcode verrät der Anlagensteuerung, welches Produkt sich auf der Palette befindet und übermittelt die nötigen Druckdaten. Das Palettenetikett, das auf der rechten und auf der Rückseite der Palette berührungslos aufgebracht wird, trägt neben den Produktinformationen auch gut sichtbar den Lagerplatz auf den die Palette zum Schluss eingelagert werden soll.

Hettich

Gründung:1888
Standort: Kirchlengern/DE
Mitarbeiter:5800

Bluhm Systeme

Gründung:1968
Standort: Unkel/DE
Mitarbeiter:400