DM-Geschäftsführer Erich Harsch kommentierte im April die sich lange abzeichnende Zahlungsunfähigkeit des deutschen Schlecker-Konzerns mit den Worten: „Eine Insolvenz ist ein schmerzhafter Prozess. Darüber kann man sich nicht freuen. Aber er kommt halt immer mal wieder vor in unserer sozialen Marktwirtschaft.“ Harsch lag damit durchaus richtig, ließ in dieser Formulierung aber einen wichtigen Aspekt außer Acht: Ein Ende zieht fast immer einen Neuanfang nach sich.
Die Insolvenz von Mirako Holz, Gaflenz, kam im Vergleich zur Situation der Drogeriekette Schlecker für viele Branchenteilnehmer vielleicht etwas überraschender. Dass der im oberösterreichischen Traunviertel beheimatete Thermoholzhersteller fast nahtlos weitergeführt wird, kommt dem einen oder anderen Geschäftspartner und Kunden des Traditionsunternehmens bestimmt gelegen. Im Grunde bleibt vieles beim Alten. Was neu ist, ist Häussermann.
Die Insolvenz von Mirako Holz, Gaflenz, kam im Vergleich zur Situation der Drogeriekette Schlecker für viele Branchenteilnehmer vielleicht etwas überraschender. Dass der im oberösterreichischen Traunviertel beheimatete Thermoholzhersteller fast nahtlos weitergeführt wird, kommt dem einen oder anderen Geschäftspartner und Kunden des Traditionsunternehmens bestimmt gelegen. Im Grunde bleibt vieles beim Alten. Was neu ist, ist Häussermann.
Sinnvolle und notwendige Entwicklung
„Wir waren mit dem ehemalig von Hubert Mitteramskogler geführten Unternehmen bereits seit 2009 in sehr gutem Kontakt. Wir ließen in Gaflenz regelmäßig Schnittholz wärmebehandeln und kauften von dort auch Thermoholz zu“, erinnert sich Volker Reith, Geschäftsführer Vertrieb der Häussermann-Gruppe, Sulzbach/Murr/DE. Als bei Häussermann Ende 2010 die Liquiditätsprobleme Mirakos bekannt wurden, stand die Frage im Raum, woher der Sulzbacher Holzweiterverarbeiter weiterhin Thermoholz in derart hoher Qualität für das bestehende und zukunftsträchtige Teilsortiment seines Angebots beziehen wird. „Nach reichlicher Überlegung und Prüfung entschieden wir uns zur Übernahme des Betriebes und zur Weiterführung von dessen Geschäften“, informiert Thomas Franke, Geschäftsführer Technik der Häussermann-Gruppe. Die Strategie Häussermanns sieht vor, gesund zu wachsen. Der „kleine Schnelle“ will man sein und auf diesem Weg Kompetenzen und Know-how erweitern, um eine breit gefächerte Variation hochwertiger Holzprodukte aus vielen verschiedenen Holzarten anbieten zu können. Da Holz aus Thermoesche, Thermokiefer und Thermoweißtanne immer stärker nachgefragt wird, war die Mirako-Übernahme aus der Sicht der Häussermann-Verantwortlichen ein nicht nur sinnvoller, sondern auch notwendiger Schritt.Die Säge muss laufen
„Unser Motto lautet: einheimisches Holz und grüne Technik. Wir wollen unsere Produktionsstätten energieautark gestalten. Deshalb und selbstverständlich auch aus diversen wirtschaftlichen Gründen muss die Säge in Gaflenz laufen“, weiß Reith. Zu besten Zeiten wurden vor 2011 rund 10.000 fm/J eingeschnitten. Die Produktion der Blockbandsäge hat man dann kontinuierlich bis zum Stillstand zurückgefahren.Mit der Übernahme fuhr Häussermann in kurzer Zeit wieder alle Maschinen hoch. Die meisten ehemaligen Mitarbeiter wurden weiterbeschäftigt. 2012 will man die Kapazität des Betriebs voll ausschöpfen. Mindestens 6000 fm/J sollen im Einschichtbetrieb eingeschnitten werden. Insgesamt möchte man jährlich rund 10.000 m3 Thermoholz erzeugen.