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Gerald Schweighofer, Eigentümer Holzindustrie Schweighofer © Holzindustrie Schweighofer

Holzindustrie Schweighofer investiert 150 Mio. €

Ein Artikel von DI Gerd Ebner | 28.03.2013 - 09:01
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Gerald Schweighofer, Eigentümer Holzindustrie Schweighofer © Holzindustrie Schweighofer

Es geht weiter … die Holzindustrie Schweighofer verkündete eben in Rumänien, dass sie 150 Mio. € in eine neue Produktion investieren werde. Der Standort liegt aber nicht in der Ukraine, wie erwartet wurde, sondern erneut in Rumänien. Bis Mitte 2014 wird in Covasna, im Zentrum Rumäniens, ein Holzverarbeitungswerk errichtet.

Man hofft, das Genehmigungsverfahren bald abgeschlossen zu haben. Dann könnte das neue Werk Mitte 2014 einschichtig starten. Üblicherweise laufen Schweighofer-Sägewerke nach drei Monaten schon zweischichtig.
„Wir wollten in den ungarischen Teil Rumäniens, da das logistisch sehr gut zu den bestehenden Werken und zum Verladehafen Constanza passt“, erläutert Eigentümer Gerald Schweighofer. Da man am neuen Standort mitten im Fichtengebiet liegt, konzentriert man sich auf diese Holzart. Noch wird überlegt, auch 5 m-Ware zu produzieren.

Technisch wird das neue Werk dem Konzept der beiden anderen Standorte Sebes und Radauti entsprechen: also erneut eine Linck-Profilierlinie und Springer-Hochleistungssortierung. Gekauft wurden von der Holzindustrie Schweighofer Sägewerkskomponenten, die ursprünglich Kronospan in Rumänien einsetzen wollte. „Die Sägelinie entspricht 1:1 der, die wir in Radauti laufen haben“, so Schweighofer. Der Rundholzplatz stammt von Holtec.
Die Ausrüster werden die Anlagen auch installieren und in Betrieb nehmen. Beim Heizwerk, bei den Trockenkammern und der Weiterverarbeitung hat sich die Holzindustrie Schweighofer nicht auf Anbieter festgelegt.

Der jährliche Einschnitt soll 800.000 fm betragen. Dann würde die Holzindustrie Schweighofer annähernd 3,5 bis 3,6 Mio. fm/J einschneiden. Wie in Sebes und Raudauti, wird sehr viel aus der eigenen Produktion am Standort weiterverarbeitet. 70 % sollen es in Covasna sein. Im neuen Werk wird eine neue Post-Anlage mit einer Kapazität von 100.000 m3/J errichtet, wodurch sich die Post-Gesamtkapazität um 50 % erhöht. Ausrüster wurde noch keiner beauftragt.

Am Standort in Radauti wird die Hälfte der 100.000 m³ Post-Kapazität auf Kiefer-Beams umgestellt. An den Schweighofer-Plattenstandorten Siret und Comanesti werden die Kapazitäten erweitert, auch das neue Sägewerk wird dann wichtiger Rohstofflieferant dorthin sein. Das Investment in Siret beläuft sich auf 5,6 Mio. €, das in Comanesti auf 15 bis 20 Mio. € - diese Investitionen sind in den 150 Mio. € für Covasna noch nicht enthalten.
Ein großer Teil der Säge- und Hobelspäne wird zu Pellets (100.000 t/J) verarbeitet. Die Hackschnitzel liefert man an verschiedene Abnehmer in Rumänien (etwa Kronospan oder Kastamonu) und Österreich.
Um den Energiebedarf des Werkes zu decken, wird in Covasna in einer ersten Ausbaustufe auch eine weitere Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit 10 MWelek und 30 MWtherm errichtet. 

Der Holzindustrie Schweighofer gelang mit den beiden Sägewerken und den Weiterverarbeitungsbetrieben schon eines der erfolgreichsten Osteuropa-Investments überhaupt. „Aber auch wir haben Lehrgeld bezahlt. Ohne unser Know-how aus zehn Jahren Rumänienpräsenz würde ich mich kaum über einen solchen Neubau trauen“, urteilt Schweighofer heute. „Das 150 Mio. €-Investment wird zu 60 % aus Eigenkapital gedeckt – das zeigt, dass wir zuletzt nicht ganz unerfolgreich waren.“
Mit zwei laufenden Sägewerken können bereits erfahrene Mitarbeiter das neue Werk in Covasna hochfahren. Die Anzahl der Schweighofer-Mitarbeiter in Rumänien wird sich durch den neuen Betrieb auf 3000 erhöhen.
An den Plänen für ein Investment in der Ukraine wird nach wie vor festgehalten, das Industriegrundstück in der Ukraine ist bereits erworben, der Ausbau der Infrastruktur ist ebenfalls für 2013 geplant.

Daten & Fakten Holzindustrie Schweighofer (Stand 2013) 

Unternehmenssitz:Wien 
Mitarbeiter:2600 
Umsatz:750 Mio. € (inkl. Immobilien)
Einschnitt:2,7 Mio. fm/J
Trocknung:1,57 Mio. m3/J
Pellets, Briketts:260.400 t/J
Leimholzplatten:65.000 m3/J
Tischlerplatten:95.000 m3/J (inkl. Mittellagen und Schalungsplatten)
Grünstrom-Kapazität:35 MW
Viskosezellstoff:140.000 t/J