Ziel ist optimale Holzausbeute
Das Herzstück des Rototurn dreht das Rundholz bei Ruser mit 65?m/min gradgenau ein © DI Johannes Plackner
2012 schnitt Ruser 160.000 fm ein. Heuer sollen es um 10.000 fm mehr sein. 90 % davon sind Fichte, der Rest ist Tanne. Das Sägewerk versorgt sich aus lokalen Wäldern, die über das flache Land verteilt sind. Rund ein Fünftel des Rundholzes stammt aus Süddänemark. Wie in dieser Region üblich, kauft Ruser überwiegend Langholz ein. Der Media liegt aktuell bei 28 cm.
Winkelgenaue Eindrehung bis 180°
Noch liegt das Bloch nicht ideal, wenn es jedoch die Eindrehung verlässt, wird es so ausgerichtet sein, dass die Ausbeute inklusive Seitenware ideal ist © DI Johannes Plackner
Um ±180° kann der Stamm gewendet werden. Damit wird in Sekunden gradgenau jeder Eindrehwinkel erreicht. Die Sägeaggregate schneiden auf diese Weise aus dem Stamm die optimale Ausbeute. Verglichen mit anderen Systemen, wie beispielsweise schräg verstellbaren Stachelwalzen, sei die Genauigkeit seiner Anlage deutlich höher, sagt dazu Prechtl-Geschäftsführer August Prechtl.
Der Spanereinzugstisch nach dem Rototurn stammt ebenfalls von Prechtl. Handelsübliche, flach verzahnte Dreifach-Rollenketten laufen in einem Kettenbett mit schraubbaren Führungsleisten. Darauf liegt das Bloch, welches links und rechts von Stachelwalzen gehalten wird. Zur Ausbeuteoptimierung sind alle Stachelwalzenpaare mit Servoachsen seitenverschiebbar im Vor- und Nachschnitt angeordnet. Von oben kontrollieren Druckrollen das Rundholz. Auf diese Weise eingezwängt, fließen die Bloche exakt platziert in die rotierenden Zähne des Spanermauls. Die neuen Spanerscheiben (von HDS, Remscheid/DE) wurden ebenfalls von Prechtl geliefert.
Schlichte Effizienz im Sortierwerk
Damit überantwortet die Prechtl-Anlage das Holz der Sägelinie – vorerst. Es war nämlich nicht das letzte Mal, dass das Holz bei Ruser mit einer Maschine aus Burghausen in Kontakt kam. Die flexiblen Sägelinien bei Ruser schneiden aufgrund des Onlinebetriebs gemischte Zopfdurchmesser. Das spart zwar den Rundholzplatz ein, benötigt aber eine leistungsfähige Schnittholzsortierung. 80 Boxen hat die 82 m lange Sortierstrecke von Almab. Frische und – über eine Fremdaufgabe – trockene Ware wird hier auf die Auslieferung vorbereitet. Die Querschnitte der Bretter und Kanthölzer reichen von 17,5 mal 50 mm bis 13 mal 24 cm bei 3 bis 6,2 m Länge. Das sortierte Schnittholz wird nach unten auf einen Querförderer ausgegeben – und trifft an dessen Ende erneut auf eine Maschine mit Prechtl-Logo. In der Winterpause 2011/2012 montierte der niederbayerische Maschinenbauer eine Stapelanlage.Inbetriebnahme war problemlos
Die Lattenmagazine werden elektromotorisch verstellt: Sie fassen Trocken- und Versandlatten in getrennten Schächten © DI Johannes Plackner
Die Inbetriebnahme der Anlagen war laut Ruser „absolut unproblematisch“. Im Winter werden ohnehin drei Wochen abgestellt. In drei weiteren Wochen wurden die Anlagen installiert. „Genau im Zeitplan“, lobt Arne Ruser, der technischer Leiter. Sein Bruder Henning widmet sich dem Kaufmännischen. Der dritte Bruder, Sönke, ist Betriebsleiter.