Flexibler, einfacher, besser
Andreas Koddenbrock und Peter Schachtner (v. li.) "über" der neuen Bandsägenanlage © Martina Nöstler
Dass er vor dieser Investition dennoch Respekt hatte, zeigen folgende Worte: „Wir hatten große Angst vor der Bandsäge und vor allem vor dem neuen Werkzeug und dessen Manipulation.“ Der Geschäftsführer räumt aber in einem Atemzug mit diesen Vorurteilen auf: „Wir setzen im Moment die Bandsägeblätter von Forezienne ein und sind absolut zufrieden. Der Service funktioniert tadellos“, urteilt Koddenbrock. Mit einem Sägeblatt schneidet er zwei Schichten, also über 300 fm. Das Zusammenspiel von Bandsäge und Werkzeug ist perfekt: Koddenbrock hat keine Maßhaltigkeitsprobleme. Er erreicht beim Sägeschnitt eine Genauigkeit von ±0,6 mm. Damit wird er den hohen Anforderungen der Kunden in der Paletten- und Verpackungsindustrie gerecht.
Bis 1,7 m lange Stämme
Da Koddenbrock sich auf die Belieferung der Paletten- und Verpackungsindustrie spezialisiert hat, sind die Rundholzlängen dementsprechend kurz. Sämtliche Anlagen bewältigen Längen ab 1,7 bis 5,2 m. Das entrindete und hinsichtlich Metalleinschlüssen kontrollierte Rundholz gelangt über einen Blockzug und einen angetriebenen Zuteiler auf den Spannwagen mit drei einzeln verstellbaren Spannböcken. Eine Microtec-3D-Messanlage ermittelt die Stammkontur und die Optimierung generiert selbstständig das bestmögliche Schnittbild. „Das ist eine enorme Zeitersparnis“, weiß Schachtner.Ein Mitarbeiter für alle Anlagen
Schaltzentrale des Sägewerks: Nur ein Mitarbeiter bedient die Bandsäge und überwacht gleichzeitig den Combimes und die NKU 150 © Martina Nöstler
Die Werkzeuge bezieht Koddenbrock, wie eingangs erwähnt, von Forezienne. Die Franzosen sind oft erfolgreicher Erstausrüster. „Die lange Erfahrung von Forezienne macht sich bezahlt“, weiß Schachtner.
Vom Stamm zum Palettenbrett
Einzugstisch der Combimes-Anlage - im Querdurchlauf wird das Schnittholz mit Lasern vermessen © Martina Nöstler
Die anschließende Mechanisierung trennt die in der DK 90 gesägten Bretter von den Modeln. Erstere werden in Richtung Sortierung beziehungsweise Stapelung ausgeschleust. Die starken Dimensionen gelangen im Quertransport in Richtung NKU 150 – die Auftrennsäge für Palettenbretter von EWD. Ein Kallfass-Trimmer kürzt die Hölzer auf die benötigte Fertiglänge von 80 cm bis 4 m. Dafür stehen fünf Kappsägen zur Verfügung.
Die NKU 150 ist als Doppelwellenkreissäge mit Fixeinhang konstruiert und hat zwei 160 kW starke Motoren. Die Einspannbreite beträgt 600 mm. Die Palettenbretter kommen im Anschluss zur Timme-Sortier- und Stapelanlage.
Vier Mitarbeiter
Koddenbrock betreibt das Sägewerk im Wesentlichen mit vier Mitarbeitern in einer verlängerten Schicht. Sein Zieleinschnitt in 2014: 36.000 fm. 50 % der erzeugten Menge bleiben in Deutschland, die andere Hälfte geht in die Beneluxländer. „Nach dem Wiederaufbau hat sich unser Einschnittbild verändert. Mit dem Gatter haben wir noch mehr Kantholz erzeugt, jetzt liegt der Schwerpunkt auf den Brettern“, sagt Koddenbrock. Mit seiner Bandsäge ist das kein Problem – er ist flexibel, um auf die Kundenwünsche rasch eingehen zu können.Sägewerk Koddenbrock
Gegründet: 1949Standort: Goldenstedt/DE
Geschäftsführer: Andreas Koddenbrock
Mitarbeiter: 24
Einschnitt: 36.000 fm (Plan 2014)
Produkte: sämtliche Schnittholzdimensionen für die Verpackungs- und Palettenindustrie, Bauholz
Absatz: Deutschland, Benelux