Info-Data

Roter Faden in der Sägewerks-EDV

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 22.05.2017 - 10:00
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Pascal Volle bei der Dateneingabe nach dem Erhalt des Kundenauftrages © Lorenz Pfungen

Die EDV in Holz verarbeitenden Unternehmen stellt oft eine Herausforderung für Programme dar. „Die Komplexität liegt dabei in der Anzahl der Produkte und den verschiedenen Bezeichnungen für die diversen Märkte“, erklärt Uwe Schapeit, verantwortlich für Controlling, IT und EDV im Sägewerk Streit. Das Unternehmen verarbeitet rund 350.000 fm/J zu mehreren Tausend Produkten, die man in 38 übergeordneten Gruppen einteilt. Die Vielfalt ergibt sich laut Schapeit aufgrund der Anforderungen in den Zielmärkten Deutschland, Frankreich oder England. Dies müsse man bereits in der Verwaltungssoftware berücksichtigen.

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Den Rundholzeinkauf wickelt man bei Streit mit dem Holz-Manager ab. Für jeden Lieferanten sind dabei die Konditionen hinterlegt © Sägewerk Streit

Will man Auswertungen über eine Produktgruppe erstellen, muss im Programm die Zusammenfassung gleicher Waren möglich sein. Dies stellte in der Vergangenheit eine Herausforderung dar. Bisher arbeitete man mit einer eigens für das Unternehmen programmierten, branchenneutralen Software. Da der Support nicht mehr sichergestellt werden konnte und weil man eine durchgängige Lösung suchte, entschied man sich für ein neues System. Den Zuschlag erhielt Info-Data aus dem oberösterreichischen Lichtenberg.

Eine ganzheitliche Lösung

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Der Rundholzplatz erhält den Auftrag direkt vom Büro. Abhängig vom Endprodukt, sortiert man ausreichend Rundholz für den anschließenden Einschnitt © Sägewerk Streit

Vom Softwareunternehmen kaufte das Sägewerk Streit bereits 1999 die Einschnittkalkulation, wodurch der erste Kontakt entstand. Im vergangenen Jahr ersetzte man die bestehende Verwaltungssoftware durch den Holz-Manager von Info-Data. Zu Beginn wollte man nur den Vertrieb damit verwalten. „Unser Geschäftsführer, Klaus Henne, traf schließlich die Entscheidung, auch alle übrigen Prozesse mit einer Software abzubilden“, erzählt Schapeit.

Produktionsfortschritt auf Knopfdruck

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Bei der Arbeitsvorbereitung greift Philipp Schätzle ebenfalls auf die im Holz-Manager hinterlegten Auftrags- und Rundholzdaten zu und erstellt so das erforderliche Schnittbild © Lorenz Pfungen

Ziel war es, vom Rundholzeinkauf über den Schnittholzverkauf und den Lagerbestand das Produkt in einem System zu verwalten. Darüber hinaus sollten alle notwendigen Informationen für die Produktion vom Holz-Manager zur Verfügung gestellt werden. Zudem wollte man die Daten für die Finanzbuchhaltung und Auswertungen nutzen.

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Thomas Lauble ruft bei der Schnittholzsortierung die Informationen über die Kundenbestellung ab © Lorenz Pfungen

„Durch diesen einheitlichen Datenstrang ist nur mehr eine Auftragseingabe notwendig. Bei der Rundholzsortierung oder der Arbeitsvorbereitung greifen wir auf diese Daten zu. Das minimiert Eingabefehler. Den Produktionsfortschritt kann man nun im Büro auf Knopfdruck abfragen“, beschreibt Philipp Wild vom Sägewerk Streit einige der Vorteile des neuen Systems.
Früher musste ein Mitarbeiter die Auftragseingänge manuell erfassen, eine Liste an den Rundholzplatz schicken, von wo aus eine weitere Liste an die Arbeitsvorbereitung in der Sägehalle ging. Nun ist es möglich, Aufträge auf einmal zu erfassen und die Daten über den Holz-Manager an den Rundholzplatz zu schicken.

Automatischer Datenimport

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Nadelschnittholz, Archiv © Lorenz Pfungen

Aufträge, die das Sägewerk in digitaler Form erhält, spielt man über eine Schnittstelle in das System ein. Die Steuerung bei der Rundholzsortierung füttert man mit Daten aus dem Holz-Manager.
Hat man das nötige Rundholz beisammen, beginnt in der Arbeitsvorbereitung die Einschnittplanung. Dabei sind im Hintergrund schon die Grunddaten, wie unter anderem Dimensionen und ob ein Kunde getrocknete oder imprägnierte Ware erhält, hinterlegt. Das System erfasst anschließend die produzierte Ware. Im Verkauf kann ein Mitarbeiter jederzeit den Status abfragen und bei Bedarf dem Kunden Auskunft über den Liefertermin geben. Nach dem Einschnitt sind die Informationen ebenso bei der Schnittholzsortierung verfügbar. So richtet man je nach Kundenwunsch die Pakete.
Ist ein Auftrag fertig bearbeitet, ist dies im Holz-Manager mit dem genauen Lagerort hinterlegt. Die Pakete erfasst man dabei mit einem Handscanner. Dadurch weiß man im Verkauf, wo sich ein Paket befindet, und ist zudem darüber informiert, ob es getrocknet wird oder nicht. Zukünftig soll über die Datenübertragung mittels WLAN eine automatische Lieferscheinerstellung erfolgen.

Schnelle Auswertungen

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Die Projektverantwortlichen im Sägewerk Streit: Uwe Schapeit, Philipp Wild und Manuel Iff-Schön (v. li.). Mit der neuen Software lassen sich Kundenaufträge effizienter verwalten © Lorenz Pfungen

„Neben der Datenübergabe an die Finanzbuchhaltung ist für uns die rasche Datenauswertung ein Vorteil. Die schnelle und korrekte Abfrage ist besonders bei Audits für Zertifizierungen praktisch“, informiert Manuel Iff-Schön, zuständig für das Controlling und den Verkauf von Sägenebenprodukten bei Streit.
„Bei Info-Data war man flexibel genug und willens, Änderungen nach unseren Vorstellungen umzusetzen“, erklärt Schapeit zufrieden.
Zwar habe die Umstellung einige Zeit und finanzielle Mittel in Anspruch genommen, jedoch ernte man nun die Früchte der Arbeit, verweist man bei Streit. Nicht nur für das Unternehmen bringe die Software Vorteile, sondern ebenfalls für den Endkunden.