Die Schwierigkeiten, mit wenig Geld sichtbares Marketing zu platzieren, schilderte Gerhard Pichler, PEFC Austria, am 13. Oktober bei der Bundesgremialsitzung des Holzhandels in Edelbach. Pichler schätzt, dass sein Marketingbudget um den Faktor 10 kleiner sei als das von FSC in Österreich. Er war gekommen, den Holzhändlern ein neues Gebührenschema zu präsentieren. Dieses wurde einstimmig zu den im Vorfeld ausgehandelten Konditionen von der Bundesgremialsitzung beschlossen.
Gegenseitige Anerkennung nötig
Im Anschluss wurde Pichler aber deutlich mit der Unzufriedenheit der Händler konfrontiert. Für Fi/Ta und Lä gebe es in Österreich genug PEFC-Angebot (48.000 Waldbesitzer PEFC zu 6 FSC in Österreich). Bei vielen anderen (Laub-)Holzarten werde aber explizit FSC verlangt. Insbesondere die Festlegung von IKEA auf FSC wäre ein Gamechanger gewesen. Eine Anerkennung beider Systeme ist laut Ansicht den Händlern dringend notwendig. Zwei Systeme seien schon aus Kostengründen nicht akzeptabel.
1000 km statt 1 km – sinnvoll?
„Es kann nicht Intention der Zertifizierung sein, dass Holz aus 1000 km Entfernung angekarrt wird und nicht das Holz vor der Tür genutzt wird“, wies man auf eine von vielen Unschlüssigkeiten der derzeitigen Situation hin. Als dringender Wunsch wurde Pichler mitgegeben, in den öffentlichen Ausschreibungen PEFC gleichwertig zu FSC zu etablieren.
Zehn verlorene Jahre
Ein weiterer Vorwurf, den der seit drei Monaten bei PEFC amtierende Pichler hören musste, war, dass in den vergangenen zehn Jahren bei PEFC Austria „viel verschlafen“ wurde. Damals sei die gesamte Forst- und Holzwirtschaft geschlossen hinter PEFC gestanden. Das sei heute aufgrund geringer Erfolge und zunehmender Bürokratie nicht mehr so. Mittlerweile sei „FSC der Marktführer, gegen den es schwer anzukommen ist“.