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Seit 50 Jahren befindet sich der Unternehmenssitz von Holz Marberger in Ötztal-Bahnhof – ein guter Ausgangspunkt, um Kunden in Nord- und Südtirol, Süddeutschland und der Schweiz zu beliefern © Günther Jauk

Holz Marberger

(Fast) alles auf Lager

Ein Artikel von Günther Jauk | 17.12.2018 - 12:53

Dort, wo das Ötztal auf das Inntal trifft, sitzt seit 50 Jahren ein ausgesprochen gut sortierter Holz- und Plattenhändler. 1921 als Betrieb zur Erzeugung hölzerner Fassbunde in Umhausen gegründet, entwickelte sich das Unternehmen in den darauffolgenden Jahrzehnten zum renommierten Handelsbetrieb. Mitte der 1970er-Jahre beschloss Hugo Marberger, der das Unternehmen von seinem Vater Karl übernommen hatte, den Betrieb an den heutigen Hauptsitz in Ötztal-Bahnhof zu verlegen.

1979 übernahm Georg Marberger das Familienunternehmen und baute den geografisch günstig gelegenen Standort zu einem der größten Holzhandelsbetriebe in Westösterreich aus. 2011 übergab Georg die Geschäftsführung an seinen Sohn Simon, der die Geschicke des Betriebes gemeinsam mit seinem Bruder Gregor und Hans-peter Prantl leitet. Heute zählt das Unternehmen 74 Mitarbeiter. Das Betriebsgelände umfasst neben dem Stammsitz in Ötztal-Bahnhof einen weiteren 3 ha-Standort in Silz.

Alles, was das Herz begehrt

Fragt man Simon Marberger nach besonderen Produkten, die sein Unternehmen vertreibt, weiß er im ersten Moment nicht, wo er anfangen soll: „Jeder, der professionell mit Holz zu tun hat, zählt zu unseren potenziellen Kunden, woraus sich ein ausgesprochen breites Angebot ergibt.“ Neben Wert- und Altholz, Furnier, Spanplatte, OSB, BSH und Böden finden sich auch weniger verbreitete Produkte, wie etwa Baubuche, Retrotimber oder die Akustik-Dämmplatte Whisperwool aus Schafwolle, im Sortiment. In erster Linie geht es dem Unternehmen dabei aber nicht um die Breite, sondern viel mehr die Tiefe der Sortimente. Nicht nur Standard-, sondern auch Spezialprodukte, wie beispielsweise ausgefallene Dekorspanplatten, liegen bei den Tirolern auf Lager. „Für viele unserer Kunden ist ein Tag Wartezeit oft schon zu lang. Nur mit einem möglichst vollständigen Lager können wir unsere Abnehmer auch bestmöglich bedienen“, berichtet Marberger.

Ein für das Unternehmen wachsender Markt sind Halbfertigprodukte am Möbelsektor. „Immer mehr Montagetischler haben keine eigene Werkstatt und kaufen die von uns formatierten Platten. Hier spielen kurze Lieferzeiten ebenfalls eine entscheidende Rolle“, informiert der Geschäftsführer. Darüber hinaus betreiben die Tiroler am Standort Silz ein kleines, aber ausgesprochen flexibles Hobelwerk.

Digitale Unterstützung

Themen, mit denen sich Marberger intensiv auseinandersetzt, sind die Digitalisierung und Automatisierung einzelner Arbeitsbereiche. Man wolle mit diesen Entwicklungen aber keineswegs Mitarbeiter ersetzen, sondern diese bestmöglich unterstützen. „Die Anforderungen seitens der Mitarbeiter haben in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt. Das Gehalt allein ist heute bei Weitem nicht mehr ausschlaggebend“, informiert der Geschäftsführer. Neben attraktiveren Arbeitsplätzen bieten die Tiroler ihren Mitarbeitern auch flexible Arbeitszeitmodelle an. Bei Marberger geht man davon aus, dass „Freizeit als Bestandteil der Entlohnung“ künftig zunehmen werde.

Stetige Weiterentwicklung

Um das ständig wachsende Produktportfolio bestmöglich zu lagern, investiert Marberger immer wieder in neue Kapazitäten. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang eine vor wenigen Jahren errichtete Halle, für deren Bau die Tiroler überwiegend Baustoffe aus dem eigenen Lager verwendeten. So kamen beispielsweise Baubuche, BSH und OSB zum Einsatz (s. Holzkurier Ausgabe 50/2015, S. 17).

Die jüngste Kapazitätserweiterung tätigten die Tiroler erste vor wenigen Wochen. Seit Mitte November überspannt eine Planenhalle weitere 2500 m2 am Standort in Silz (s. Artikel S. 19). Darüber hinaus saniert man gerade das Bürogebäude samt Schauraum. „Damit können wir unsere Produkte künftig noch besser präsentieren und unsere Arbeitsplätze noch attraktiver gestalten“, so Marberger abschließend.

Holz Marberger

Standort: Ötztal-Bahnhof

Geschäftsleitung: Simon und Gregor Marberger, Hanspeter Prantl

Mitarbeiter: 74

Geschäftsfeld: Holz- und Plattenhandel 

Absatz: Nord- und Südtirol, Süddeutschland, Schweiz