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AriVislanda

Mehr Leistung  und mehr Ausbeute

Ein Artikel von Günther Jauk | 02.04.2020 - 09:00

Mehr Kapazität bei gleichzeitig höherer Rundholzausbeute waren die zentralen Entscheidungskriterien, warum sich Södra Wood im schwedischen Långasjö 2016 für den Bau einer neuen Sägelinie entschied. Konkret tauschte man eine der beiden Linien gegen eine vollautomatische Schwachholzanlage von AriVislanda, wodurch die Produktionskapazität des Standorts von 280.000 m3/J auf 360.000 m3/J Fichtenschnittholz zulegte. Der maximale Output der neuen Linie liegt laut Södra-Projektmanager Daniel Nolin bei 215.000 m3/J.

Neben den eingeschnittenen Dimensionen – in Långasjö sind es 12 bis 28 cm Zopfdurchmesser – hängt der maximale Output von zahlreichen weiteren Faktoren ab. In Långasjö werden die Stämme beispielsweise nicht vorsortiert, weshalb sich die Sägelinie vor jedem Bloch neu einstellen muss. Zudem hat man die Rundholz-Zubringung nicht erneuert. „Bei optimalen Rahmenbedingungen können wir noch deutlich schneller fahren“, berichtet Projektmanager Björn Holst, der das Projekt gemeinsam mit seinem Kollegen Ola Josse betreut. Die theoretische maximale Vorschubgeschwindigkeit beziffert AriVislanda mit 150 m/min.

Optimale Ausbeute

Bei der neuen Spanerlinie in Långasjö ermittelt ein Rundholzscanner Qualitäten und Dimensionen der Stämme. Da das Werk ohne Rundholzsortierung arbeitet, stellt sich die Anlage auf Basis dieser Daten in wenigen Augenblicken auf den zu verarbeitenden Stamm ein, woraufhin eine Spanereinheit des Typs RL-600 ein Model erzeugt. Im Anschluss definiert ein Profilierer des Typs QSS-P700L die ersten Seitenbretter. Anders als in Mitteleuropa üblich, folgt nach der Profilierung eine Doppelwellenkreissäge (Log Edger QSS-700L), welche die ersten Seitenbretter vom Model trennt. Diese gelangen direkt in die Sortierung. AriVislanda bezeichnet dies als „Skewing Technology“. „Ein asymmetrischer Einschnitt sowie zahlreiche vom Kunden bestimmbare Optimierungsparameter sorgen dabei für einen wertoptimalen Einschnitt“, informiert Josse.

Nach dem Ausschleusen der Seitenware gelangen die Model durch einen weiteren Scanner. Dieser erhebt die nötigen Daten für einen mengen- und wertoptimierten Einschnitt, woraufhin das Model um 90° gedreht wird. Anschließend folgen ein weiterer Spaner, eine Profiliereinheit des Typs P700C sowie eine QSS-300/S-Nachschnittkreissäge, die das Model bogenfolgend final in Haupt- und Seitenware auftrennt.

Knapp zwei Jahre nach der Inbetriebnahme fasst Nolin den Erfolg des umfassenden Projektes in wenigen Worten zusammen: „Wir wollten eine Anlage auf dem letzten Stand der Technik, die mehr Leistung und eine bessere Rundholzausbeute bringt – genau das haben wir auch bekommen.“

Maßgeschneiderte Lösungen

Vor über 100 Jahren in Schweden gegründet, ist AriVislanda heute in beinahe allen Regionen der Erde vertreten. Neben unzähligen Projekten in Nordeuropa berichtet Holst von erfolgreichen Installationen, beispielsweise in Australien, Neuseeland, Südafrika oder Chile. Nach Mitteleuropa lieferte man in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder einzelne Anlagenkomponenten, bis jetzt aber noch keine kompletten Sägelinien. „Wir bekommen aber immer mehr konkrete Anfragen, vor allem aus Deutschland. Unsere Technologie ist für den mitteleuropäischen Markt bestens geeignet. Zudem punkten wir mit relativ kurzen Lieferzeiten“, betont Josse.

Das Kerngeschäft sind Sägelinien ohne Vorsortierung mit 80 bis 180 m/min Vorschubgeschwindigkeit für bis zu 600 mm Stammdurchmesser. „Je nach Kundenwunsch realisieren wir aber auch Anlagen für vorsortiertes Rundholz mit deutlich höheren Vorschüben. Die maximale Rundholzdimension entscheidet ebenfalls der Kunde“, berichtet Holst und ergänzt, dass man bei jedem Projekt auf der Suche nach der besten Kundenlösung sei und diese dann auch umsetzte.

Komplettanbieter

AriVislanda ist Teil der schwedischen ARAT-Gruppe. Gemeinsam mit weiteren Tochterunternehmen bietet die Gruppe auch Turnkey-Anlagen vom Rundholzplatz bis zur Schnittholzsortierung. „Darüber hinaus arbeiten wir aber auch mit allen anderen Herstellern zusammen“, betont Holst. Für alle, die sich für diese schwedische Sägewerkstechnik näher interessieren, bietet das Unternehmen Besichtigungen des Södra-Werks in Långasjö sowie des ebenfalls 2018 in Betrieb gegangenen 280.000 m3/J-Sägewerks von Högland Såg & Hyvleri in Anundsjö an. Dort könne man selbst erleben, wie gut moderne schwedische Sägetechnik funktioniere.