COVID-19 

KMU-Betriebe zahlen deutlich mehr für Rundholz

Ein Artikel von Gerd Ebner | 17.07.2020 - 08:14

Fünf Fragen

1. Können Sie Ihre Planergebnisse für 2020 erreichen oder sogar übertreffen?

Bisher sind wir gut 10% im Umsatzplus 2019. Diese Plus resultiert aus dem Mehrbedarf des örtliches Handwerk und Privatkonsum.

2. Was ist Ihre interne/externe Haupterschwernis, die von COVID-19 hervorgerufen wurde?

Die Senkung des MWSt- Satzes mitten im Jahr und das für nur ein halbes Jahr ist eine echte Erschwernis. Hier haben Akademiker gearbeitet, die Mittelständler sind ganz klar die Leidtragenden. Vollabschluss zum 30. Juni - wie soll man das Erlös-Konto noch abgleichen? Die Steuerberaterlobby hat aus meiner Sicht voll zugeschlagen, der Kleinunternehmer, welcher das selber macht, ist nicht zu beneiden.

3. Was ist Ihr „Problemsortiment 2020“?

Absatzseitig gibt es kein Problemsortiment. Die Preise für Restholz könnten besser sein. Hier haben Betriebe mit hoher Ausbeute einen Vorteil. Das Kompensiert etwas unseren Nachteil im Rundholzeinkauf. Ich schätze, dass Großbetriebe derzeit nur 50% dessen zahlen, was wir KMU-Betriebe hinlegen müssen. Bei Langholz ist die Situation ja ganz anders als bei Kurzholz. Auch ist die Verfügbarkeit von frischen Langholz nicht gerade rosig, trotz hohen Preises - wie der Waldbesitz agiert, wird viel entscheiden. 

Beschaffungsseitig gibt es Lieferprobleme bei nordischer Handelsware sowie extreme Lieferzeiten bei Hobelware.

4. Befürchten Sie heuer einen „frühen, langen Winter“ – also einen konjunkturbedingten Nachfragerückgang im 4. Quartal 2020?

Wie die Konjunktur zum 4. Quartal wird? Man darf nicht übermütig sein! Wie wird sich der Wert des Geldes entwickeln, bei den geöffneten Geldhähnen? Wir leben jedenfalls in einer sehr interessanten Zeit.

5. Sind Sie von der Binnenkonjunktur positiv überrascht?

Von der guten Binnenkonjunktur sind wir sicherlich nicht negativ überrascht.