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Matteo, Reinhard, Franz und Hans Binder (v. li.) © Binderholz Gruppe

Binderholz

Reinhard Binder: Meilenstein erreicht

Ein Artikel von Gerd Ebner | 25.08.2020 - 12:48
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Reinhard Binder © Binderholz

Reinhard Binder wiederholt den Anspruch, im Dreischichtbetrieb rund 1 Mio. fm einschneiden zu wollen. Das Werk liege „mitten im Rohstoff: Der Einkaufsradius beträgt rund 60 km. Nachdem eine V50-Linie installiert ist, können Bestände von der Erstnutzung nach 15 Jahren bis zur Endnutzung nach 30 Jahren verarbeitet werden“. Man will sich auf Schwachholz (Zielmedia rund 23 cm) konzentrieren, dieses ist nach etwa 20 Jahren hiebsreif. „Das stärkere Holz können etwa die benachbarten Sägewerke verarbeiten“, erklärt Binder.

Konstanter Rohstoffpreis ...

Der Preis sei in der Region absolut kalkulierbar und habe sich seit 1990 kaum verändert. Um rund 65 US-$/fm dürfte das Southern Yellow Pine-Langholz im Werk sein. Die üblichen Regenzeiten wird Binderholz mit entsprechenden Rundholzlagern für den geplanten Dreischichtbetrieb überbrücken. 

Es fehlt nicht viel 

Im Werk selber sieht Binder keinen massiven Investitionsbedarf: Reduzierer, Verstärkungen, mehr Asphalt, minimal adaptierte Hobellinie …, nennt er ad hoc. „Mit überschaubaren Mitteln werden wir dafür sorgen, dass das Werk konstant mit höchster Verfügbarkeit laufen wird.“ Schon in den Stunden nach der Auktion hätten sich europäische und nordamerikanische Mitarbeiter angeboten, „was ich so nicht erwartet hätte. Die Ausbildung der Mitarbeiter ist sicher eine Herausforderung. Klausner hatte aber zuletzt gut eingeschultes Personal. Viele davon haben uns bereits kontaktiert und wollen wieder zurück“, sagt Binder und freut sich.

Wir sitzen mitten im Rohstoff, der seit drei Jahrzehnten im Preis unverändert ist. Die Absatzmärkte sind ebenfalls nahe.


Reinhard Binder, CEO Binderholz

Möglichst schnell starten

Das derzeit sehr hohe Schnittholzpreis-Niveau motiviere zur Eile. Für die österreichischen Techniker sieht Binder die Möglichkeit, bald die Sondierungsarbeit vor Ort aufzunehmen. „Wir wollen zum Jahresende starten. Im Zweifelsfall auch einen Monat später. Wichtig sind eine hohe Verfügbarkeit und eingeschultes Personal“, legt er die Latte hoch.

Der Großteil das Absatzes findet in Florida, dem bevölkerungsreichsten Staat in den USA, statt. Entsprechend könnte sich das Preisniveau deutlich absenken und man hätte immer noch EBITDA-Margen wie in Europa, rechnet man vor. Und: Die 50 €/m3 Fracht aus Europa erspart man sich immer.

Vor der Arbeitsmoral im US-Süden hat Binder keine Angst. „Wir rechnen mit Fluktuation. Die Guten werden wir gut entlohnen und behalten können“, sagt er voraus.