Sägewerk Ableitinger

Die perfekte Wahl

Ein Artikel von Martina Nöstler | 16.12.2020 - 09:27

„Unser altes Gatter war fast 30 Jahre in Betrieb und es wären über kurz oder lang viele Reparaturen auf uns zugekommen. Das hätte sich nicht mehr rentiert. Außerdem sind wir hinsichtlich der Leistung am Limit angelangt. Darum haben wir uns entschlossen, in eine neue Hauptmaschine zu investieren“, begründet Friedrich Ableitinger jun. die Investition. Er führt gemeinsam mit seinem Vater, Friedrich Ableitinger, die Geschicke des Familienbetriebes in Martinsberg.

Gatter ist die richtige Wahl

Die Wahl fiel erneut auf ein Gatter von EWD, Altötting/DE. Konkret lieferte der Sägewerksausstatter ein GDZ samt der automatischen Breitenverstellung Vario SV4. „Eine Bandsäge stand für unser Produktspektrum nie zur Diskussion. Kurz hatten wir die Kreissägentechnologie angedacht. Dann hätten wir unser Einschnittvolumen massiv ausbauen müssen – das wollten wir nicht“, erzählt der Juniorchef.

Der Einschnitt lag bei Ableitinger bisher bei 18.000 fm/J. Dieser soll auch künftig nicht wesentlich steigen. Im nächsten Jahr könnten es 20.000 fm sein. Das Sägewerk ist auf die Produktion von Bauholz sowie sämtliche Sortimente für den Bau ausgerichtet. Zudem schneidet man Verpackungsware. Ein Teil der Produktion betrifft den Lohnschnitt.

Rascher Umbau

Die Umbauarbeiten in Martinsberg starteten im April. Im Zuge der Investition in das EWD-Gatter erneuerte Ableitinger die Rundholzaufgabe sowie den Spannwagen und die Restholzentsorgung im Keller. Diese Anlagen lieferte Mayrhofer, Wenigzell. Außerdem wurde auch die Halle neu errichtet. Um dem Mitarbeiter einen komfortablen Arbeitsplatz zu bieten, baute Ableitinger eine verfahrbare Bedienkabine. Trotz dieser umfangreichen Arbeiten konnte der erste Stamm bereits am 24. Juni geschnitten werden.

Viele Besonderheiten

„Das GDZ-Gatter bei Ableitinger schafft Holzdurchmesser bis maximal 71 cm. Die gesamte Anlage ist auf eine Stammlänge von bis zu 12 m ausgelegt“, erklärt Harald Lehner, zuständig für Vertrieb und Planung bei EWD. Das GDZ eignet sich perfekt für KMU-Betriebe. „Es handelt sich bei der Konstruktion um eine bewährte und vielfach eingesetzte Technik. Es ist ein 110 kW-starker Motor mit Sanftanlauf im Einsatz. Der Antrieb bewegt den Rahmen fünf Mal pro Sekunde bei 300 U/min auf und ab. Da muss viel Masse bewegt werden, der Rahmen samt Einhang hat gut und gern rund 1 t“, führt Lehner aus. Das GDZ besticht laut EWD mit einer hohen Schnittqualität und vor allem – im Vergleich zur Kreissäge – mit einer dünnen Schnittfuge. Der GDZ-Schwingrahmen zeichnet sich durch die Schwingung der unteren Rahmenführung aus. Die Schwingweite stellt sich automatisch entsprechend dem gewählten Vorschub ein. Weitere Vorteile sind:

  • vollkommene Hubausnutzung
  • kein Rückschnitt
  • bessere Oberflächengüte
  • längere Sägeblattstandzeit
  • hervorragende Laufruhe
  • weniger Kraftbedarf

Wartungsfreie Exzenter und Schneckengetriebe verstellen die Überhangplatten. Das GDZ bei Ableitinger ist mit einer automatischen Gatterbremse ausgestattet: „Der Bediener stellt in der Kabine das Gatter ab. Durch die Gatterbremse stoppt der Rahmen automatisch am oberen Totpunkt. Bisher musste man das mit viel Geschick und Gefühl selbst so hinbringen“, sagt Lehner. EWD hat bei dieser Anlage eine weitere Besonderheit installiert: eine Volumenermittlung. Über die obere Vorschubwalze und über Impulsgeber kann die Schichtleistung ermittelt werden. „Es ist ein grober Richtwert und dient nicht der Verrechnung. Aber so können wir genauer abschätzen, wie viel wir jeden Tag geschnitten haben“, sagt Ableitinger.

Außerdem entschied sich Ableitinger für die automatische Breitenverstellung Vario SV4 von EWD. „Bisher mussten wir bis zu 20 Mal pro Tag den Einhang wechseln, jetzt maximal ein Mal. Das ist eine große Erleichterung“, sagt Ableitinger und ist zufrieden. Bei der Vario SV4 ermöglichen zwei Sägepakete und zwei Verstellsägen auf vier unabhängigen Verstellspindeln ein schnelles Umschalten zwischen verschiedenen Schnittvarianten. „Mit der fixen Mittelsäge ist ein bis zu vierstielig variabler Einschnitt möglich“, erläutert Lehner. Die Schnittbilder lassen sich speichern und können über das Bedienpanel mit Touchfunktion von der Kabine aus angewählt werden. Das Verstellen der Sägenpakete ist während des Gatterlaufes vom Bedienstand aus möglich.

Die Hauptdurchmesser, die im Sägewerk Ableitinger zum Einsatz kommen, liegen zwischen 20 cm Zopf und 50 bis 60 cm Stock. „Alles andere darunter ist nicht wirtschaftlich“, begründet der junge Säger. „Mit dem Gatter in Kombination mit der Breitenverstellung sowie der nachfolgenden Nachschnittkreissäge und dem EWD-Besäumer sind wir absolut flexibel im Einschnitt. Für uns ist das GDZ-Gatter die perfekte Wahl.“

Dem Gatter treu bleiben

Zwei bis vier Gatter liefert EWD nach wie vor jährlich aus – weltweit. Diese Technologie ist also bei EWD nicht wegzudenken. Ganz im Gegenteil: „Wir bilden selbst Gattermonteure aus, um auch in Zukunft unseren Kunden einen umfassenden Service bieten zu können“, informiert EWD-Geschäftsführer Herbert Oppenborn. Gatterservice macht einen bedeutenden Anteil in dieser Sparte bei EWD aus. „Wir wollen den KMU-Sägewerken weiterhin als starker Partner zur Seite stehen“, bekräftigt Oppenborn.

Sägewerk Ableitinger

Standort: Martinsberg

Geschäftsführer: Friedrich Ableitinger

Mitarbeiter: 9

Einschnitt: 20.000 fm (Plan 2021)

Produkte: sämtliche Schnittholzsortimente für den Bau, Verpackungsholz

Technik: GDZ-Gatter mit automatischer Breitenverstellung, Nachschnittkreissäge, Besäumer, Stapelanlage

Absatz: überwiegend an regionale Zimmerei- und Holzbaubetriebe, Palettenhersteller, etwas Export