Der ehemalige Klausner Lumber Two Standort – ihn ersteigerte Binderholz am 10. Dezember um 84 Mio. US-$ © Binderholz
Bei der Auktion konnte sich das Unternehmen gegen Mayr-Melnhof Holz durchsetzen und erhielt den Zuschlag bei 83,4 Mio. US-$. Mit dem Closing der Transaktion wird im Januar 2021 gerechnet. Bereits im August 2020 hat Binderholz mit dem Kauf von Klausner Lumber One in Live Oak, Florida, erstmals außerhalb Europas expandiert (Kaufpreis: 61 Mio. US-$). Jetzt folgt das zweite amerikanische Sägewerk in Enfield. Die technischen Anlagen und Leistungen der beiden Sägewerke seien ähnlich, heißt es aus Fügen.
Der Standort in North Carolina liegt in einem der besten Wuchsgebiete für die in den USA stark nachgefragte Holzart „Southern Yellow Pine“. Die Rundholzverfügbarkeit aus dem Nahbereich ist ausreichend und nachhaltig vorhanden. Zudem zähle der Südosten Amerikas zu den bevölkerungsreichsten Staaten, sodass der Absatz in dieser Region entsprechend gegeben sei, begründet Binderholz den Kauf.
Reinhard Binder, CEO von Binderholz, erläutert die strategischen Beweggründe, wie folgt: „Der Erwerb von Klausner Lumber Two in Enfield, North Carolina, ist die logische Ergänzung zum im August erworbenen Werk Klausner Lumber One in Florida. Durch diesen Schritt wird die Verfügbarkeit für unsere Kunden deutlich verbessert. Mit der erfolgten Akquise ist der Grundstein für weitere Investitionen in die Wertschöpfungstiefe gelegt.“
Start Ende 2021, dann 1 Mio. fm Einschnitt und 500.000 m³ Hobelware
Das erworbene Sägewerk Klausner Lumber Two soll eine Einschnittskapazität von über 1 Mio. fm/J haben und eine Weiterverarbeitungskapazität von über 500.000 m³/J Hobelware. Da noch einige technische Investitionen getätigt werden müssen, wird der Produktionsstart Ende 2021 erwartet.
Mit dieser Akquisition entwickelt sich Binderholz laut eigenen Angaben zum größten europäischen Schnittholzproduzenten. Mit den neun Sägewerken in Österreich, Deutschland, Finnland und den USA hat Binderholz eine Kapazität von rund 8,5 Mio. fm Rundholz, woraus 5 Mio. m³ Schnittholz und daraus 3,6 Mio. m³ Massivholzprodukte hergestellt werden.
Vor einem Jahr sagte Binderholz voraus, dass man „2020 mehr Umsatz in den USA als in Italien machen wird“. Diesen Trend könnte man deutlich verstärken: „Mit dem Erwerb der beiden Sägewerke in den USA wird Binderholz die Präsenz in diesem Markt weiter verstärken und die Internationalisierung und Diversifizierung der Binderholz Gruppe markt- und produktionsseitig kontinuierlich vorantreiben.“
Der Umsatz wird 2021/2022 durch die Inbetriebnahme der beiden US-amerikanischen Sägewerke und die laufenden Investitionen in die europäischen Standorte auf 1,5 Mrd. € und 3500 Mitarbeiter steigen.
