Für Veisto läuft es momentan besser als je zuvor. Mit über 20 kompletten Sägelinien sowie einigen kleineren Projekten in den Auftragsbüchern sind die finnischen Maschinenbauspezialisten in den kommenden Jahren gut ausgelastet. Natürlich lässt sich diese massive Nachfrage bis zu einem gewissen Teil mit den gefüllten Kassen und der Investitionslaune der Sägewerke erklären. Darüber hinaus ist es aber vor allem die stetige technologische Weiterentwicklung, die den Erfolg von Veisto begründet. Aktuell sind weltweit über 400 Veisto-Linien im Einsatz.
Veisto lieferte auch an GELO Timber in Wunsiedel die neue Sägelinie des Typs HewSaw SL200 2.2 – die Linie ist auf Holzdurchmesser von 8 bis 27 cm sowie Holzlängen von 2,4 bis 5,3 m ausgelegt © Martina Nöstler
GELO Timber-Geschäftsführer Wolf-Christian Küspert etwa ist davon überzeugt, dass „die Finnen im Bereich Schwachholz die absoluten Weltmarktführer sind“. Sein Unternehmen nahm 2020 eine Spaner-Profilierlinie von Veisto in Betrieb. Konkret installierte Veisto beim „Sägewerk des Jahres 2022“ (s. Beitrag S. 18 bis 19) eine Spaner-Profilierlinie des Typs HewSaw SL200 2.2. Veisto hat diese Anlage speziell für den Einschnitt von Schwachholz von 8 bis 27 cm Zopfdurchmesser entwickelt, wobei die maximale Vorschubgeschwindigkeit bei 200 m/min liegt.
Vorzeigeprojekte
Veisto-Geschäftsführer Markku Rautio ist stolz auf die vielen Projekte, die man mit der Marke HewSaw umsetzen kann und konnte © Veisto
Als nächstes Großprojekt in Deutschland nennt Veisto-Verkaufsleiter Tuomo Kauppinen das Greenfield-Projekt von Best Wood Schneider in Meßkirch. Hier installieren die Finnen gerade eine Schwachholz-Spanerlinie des Typs R200 1.1, wobei Schneider aufgrund des Onlineeinschnittes auf die Rundholzsortierung und damit auch den Rundholzplatz gänzlich verzichten will. Veisto entwickelte mit der R200 1.1 eine Hochleistungsanlage für 80 bis 280 mm Zopfdurchmesser. Die maximale Vorschubgeschwindigkeit beziffert man mit bis zu 200 m/min.
Darüber hinaus berichtet Kauppinen von laufenden Projekten in Frankreich, Russland, Kanada, Schweden und natürlich Finnland: „Neben unseren Schwachholzlösungen werden auch unserer HewSaw-Produkte für Stämme mit bis zu 45 cm Zopfdurchmesser stark nachgefragt. Beim Großteil unserer Kunden handelt es sich allerdings um Ersatzinvestitionen. Greenfield-Projekte, wie jenes von Schneider in Meßkirch oder Metsä in Rauma, sind eher die Ausnahme.“ Für 200 Mio. € möchte Metsä am finnischen Standort Rauma das laut eignen Angaben „modernste Sägewerk der Welt“ realisieren. Ab dem 3. Quartal 2022 wird man dort mithilfe einer HewSaw SL250 5.5 dx 1,5 Mio. fm Kiefer im 24 h-Betrieb zersägen.
Technologiesprünge für Säge
Verantwortlich für diese Dichte an Leuchtturmprojekten ist laut Kauppinen die von Veisto vorangetriebene Weiterentwicklung der Sägetechnologie: „Die Umsetzung unseres Konzeptes einer dx-Säge hat 15 Jahre gedauert. Aber jetzt haben wir die Werkzeuge und den Produktionsprozess vollkommen im Griff. Für unsere Kunden bedeutet dies, deutlich höhere Vorschubgeschwindigkeiten, mehr Präzision, eine bessere Rundholzausbeute und eine verlängerte Lebensdauer der Sägeblätter.“ Dabei erfolgt mit dem ersten Sägeeinsatz ein Vorschnitt, dieser wird dann von einem zweiten Sägenpaar vollendet. Da die Schnitttiefe damit wesentlich reduziert wird, ist es möglich, geringere Sägeblattdurchmesser und damit dünnere Blätter einzusetzen. Dies reduziert die Schnittfuge und spart Material.
„Ähnlich wie bei der Entwicklung des bogenfolgenden Einschnittes in früheren HewSaw-Modellen sind wir auch hier wieder Technologieführer“, betont Kauppinen und ergänzt, dass man zudem auch noch an zahlreichen weiteren Entwicklungsprojekten arbeite. Neben der Überarbeitung der Stammpositionierung oder der Anpassung der Spangeometrie speziell für den mitteleuropäischen Pelletsmarkt gäbe es auch komplette Neuentwicklungen, über die er aber noch nicht sprechen könne.
Standort wächst weiter
Veisto startete ein umfangreiches Investitionsprogramm und realisierte unter anderem diesen 13 m hohen Lagerturm © Veisto
Entwickelt und gebaut werden sämtliche HewSaw-Linien am Stammsitz in Mäntyharju. Dort vereint das familiengeführte Traditionsunternehmen 100 Jahre Erfahrung im Bereich Holzbearbeitungsmaschinen mit immer neuen Produkten, aber auch Fertigungstechnologien. 3D-CAD-Programme, Schweißroboter oder CNC-Bearbeitungsanlagen gehören mittlerweile zum Standard des Unternehmens.
Um die Vielzahl an Projekten möglichst fristgerecht umsetzen zu können, zog Veisto einige Punkte eines bereits geplanten Investitionsprogramms in Mäntyharju vor und realisierte heuer bereits 550 m2 zusätzliche Bürofläche und Sozialräume. Gebaut wurde in Brettsperrholz. 2022 soll eine weitere 2200 m2 große Produktionshalle folgen. „Damit sind wir dann optimal für die Herausforderungen der kommenden Jahre aufgestellt“, so Kauppinen abschließend.
