Rund 1000 Häuser laufen in Hohenstein-Oberstetten jährlich vom Band. Das Holz dafür kommt aus dem hauseigenen Sägewerk. Mit zwei Spanerlinien werden 200.000 fm/J Fichtenholz eingeschnitten. 50 % davon gehen in die Weiterverarbeitung am Standort, der Rest wird als Bau- und Verpackungsholz weiterverkauft. Der Radius für die Beschaffung beträgt rund 100 km.
Anstatt der gesamten Scheibe (rechts) wird bei den Powerheads nur noch der Sägering (links) gewechselt © Holzkurier
Enorme Arbeitserleichterung
Die Schwachholzlinie wurde 1987 in Betrieb genommen. „Die alten Scheiben zeigten bereits Verschleißerscheinungen und bedurften intensiver Wartung“, erklärte Klaus Ammer, Instandhaltungsleiter bei Schwörer Haus.
Die Bedingungen für das Wartungspersonal waren aus Sicht des Arbeitsschutzes ebenfalls nicht optimal: Ein Sägesegment wog rund 20 kg. Für einen Werkzeugwechsel brauchte es immer zwei Mitarbeiter. Die Sägeringe der neuen Andritz Powerheads haben mit rund 3 kg nur noch einen Bruchteil des Gewichts, was eine enorme Erleichterung für die Mitarbeiter darstellt.
„Die Rüstzeit der alten Scheiben war deutlich länger. Man musste die Scheibe auseinanderbauen, schärfen und wieder zusammensetzen“, wie Dominik Häberle, Arbeitsvorbereiter bei Schwörer Haus, ausführt. „All das fällt nun weg. Es wird nur noch der Sägering anstatt der gesamten Scheibe gewechselt. Beim Werkzeugwechsel brauchen wir nun 30 Minuten statt vier Stunden“, ergänzt Ammer.
Wenden statt Schleifen
Ein Grund für die enorme Zeitersparnis ist das Wendemessersystem, das von Andritz eingesetzt wird. „Durch unser System ist kein Schleifen mehr notwendig. Sobald das Messer stumpf ist, wird es gewendet. Das kann auf beiden Scheiben durchgeführt werden. Ein Messer ist somit bis zu vier Mal einsetzbar“, erklärt Jens Luthardt, Servicetechniker bei Andritz.
Die zwölf Schrauben des Sägerings ermöglichen eine schnelle und sichere Befestigung.
Exakt angepasst
Die Andritz-Scheiben können auf jeder Spanerlinie installiert werden. Die Aufnahmen werden an die Originale der Sägehersteller angepasst. „Im Vorfeld klären wir den Istzustand der Anlage und machen uns ein Bild der Aufnahmen der Originalscheibe. An diese passen wir dann unsere Aufnahmen an, um so wenig Veränderung an der Originalanlage zu haben wie möglich“, erklärt Luthardt.
Verbesserte Produktionsbedingungen
„Neben einer verbesserten Hackgutqualität haben wir auch einen geringeren Strombedarf sowie niedrigere Lärmemissionen“, führt Rainer Henniger, technischer Leiter bei Schwörer Haus, weitere Vorteile der Investition an. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Das System hat uns von Anfang an überzeugt. Zudem erhielten wir immer sehr guten technischen Support durch Herrn Luthardt.“
Installiert wurden die Scheiben während der jährlichen Revision. Somit wurde der laufende Sägewerksbetrieb nicht gestört.