Nicht die Menge, sondern die Qualität der Produkte spielt beim Sägewerk Rier seit jeher die zentrale Rolle. „Nur Geld im Kreis zu bewegen, aber nichts dabei zu verdienen, ist für uns sicherlich der falsche Ansatz. Viel wichtiger ist es, das Holz zu verstehen und das Maximum herauszuholen“, macht Eigentümer Helmuth Rier beim Besuch des Holzkurier seine Unternehmensphilosophie deutlich. Gemeinsam mit seiner Tochter Astrid und seiner Gattin Maria betreibt Rier in Sand in Taufers/IT ein 11.000 fm J-Sägewerk, das derzeit in erster Linie Lärche verarbeitet. Im Fichtenbereich bedienen die Südtiroler momentan ausschließlich Stammkunden mit Bauholz und Hobelware. Größere Fichtenaufträge würden sich bei der derzeitigen Preissituation einfach nicht lohnen. Als weitere Hauptholzart nennt Rier die Zirbe. Je nach Rundholzangebot und Nachfrage schneidet man jeden Winter rund 1000 bis 1500 fm insbesondere für den deutschen Markt.
100 % veredelt
Darüber hinaus produzieren zwei Mitarbeiter aus minderwertigen Qualitäten Verpackungen und Paletten für regionale Abnehmer. Die Rinde geht an Gärtnereien, der Rest wird thermisch verwertet. An sonnigen Tagen versorgt eine hauseigene PV-Anlage den gesamten Betrieb samt Trockenkammer mit Strom. „Somit wird bei uns jeder Teil des Stammes bestmöglich verwertet“, betont Astrid Rier, der das Thema Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegt. Die Wirtschaftsakademikerin besuchte diesbezüglich bereits einen mehrmonatigen Lehrgang und erarbeitet gerade ein vollumfängliches Nachhaltigkeitskonzept für das gesamte Unternehmen.
Langfristige Strategie
2001, als der Platz für das Sägewerk mitten im Dorf zu eng wurde, übersiedelte Rier an den bis heute bestehenden Standort am Ortsrand von Sand und begann, sich auf die Lärche zu spezialisieren. Seither verfolgt das Unternehmen eine konsequente Investitionsstrategie. „Alle ein bis zwei Jahre realisieren wir ein mittleres bis großes Projekt“, berichtet Helmuth Rier und nennt eine Entrindungsanlage, eine Vierseit-Hobelanlage und eine Bandsäge als jüngste Beispiele. „Als Nächstes stehen eine neue Schnittholzsortierung sowie eine zweite Trockenkammer auf der Wunschliste“, ergänzt Astrid Rier.
Besonders stolz sind die beiden auf ihre 14 Mitarbeiter: „Alle sind mit vollem Elan bei der Sache, alle stammen aus einem Umkreis von 10 km und alle arbeiten seit mindestens vier Jahren – meist ist es deutlich länger – für unser Unternehmen.“