Das Thema Brandschutz begleitet die Holzbranche, seit es sie gibt. Etablierte Systeme, wie Sprinkleranlagen, lindern jedoch nur Symptome und verhindern im besten Fall Schlimmeres – bekämpfen jedoch nicht die Ursache des Problems. „Unser System setzt bereits einen Schritt früher an, sodass eine Brandbekämpfung nicht mehr notwendig wird, da es gar nicht erst zum Ausbruch eines Feuers kommt“, erklärt Thomas Längle, Geschäftsführer bei Avian.
Laufende Überwachung
Bis zu elf Regionen und über 100.000 Datenpunkte pro Kamera garantieren, dass jeder potenzielle Brandherd an der Anlage dauerhaft im Blick ist © Avian
Hinter der Technologie des Schweizer Unternehmens steckt ein duales Sensorensystem mit zwei Kameras, wovon eine ein herkömmliches Videobild erzeugt und die zweite eine zusätzliche Temperaturinformation liefert. Das Besondere dabei ist jedoch nicht die Kamera selbst, sondern wie das junge Schweizer Unternehmen mit den Bildinformationen umgeht. „Die RGB-Kamera dient dazu, Rauch, Feuer oder Funken zu erkennen. Dafür haben wir eine eigens entwickelte künstliche Intelligenz (KI) mit unzähligen Bildern trainiert. Der zweite Sensor liefert eine genaue Temperaturinfo für jeden einzelnen Bildpixel. Mithilfe beider Informationen können wir auch unabhängig voneinander zuverlässig vorhersagen, welches Lager oder welche Maschine potenziell heißläuft und so einen Brand auslösen könnte“, informiert Längle, der Avian gemeinsam mit dem IT- und KI-Experten Drew Hanover gründete.
Mehr als Brandvermeidung
Kontinuierliche Überwachung und Datenerfassung: Im Dashboard kann zu jeder Zeit remote der Temperaturverlauf der Anlage eingesehen werden © Avian
Die Kernfunktion des Avian-Systems liegt klar in der Früherkennung potenzieller Brandgefahren. Die Vorteile erstrecken sich jedoch weit über die Verhinderung von Feuerschäden hinaus. „Ein großer Pluspunkt unseres Systems liegt in der Möglichkeit einer rechtzeitigen Wartung, noch bevor es zu einem Stillstand kommt, da wir Verschleißerscheinungen bereits frühzeitig erkennen können“, zeigt Längle die umfangreichen Vorteile des Systems auf.
Darüber hinaus hat die Technologie auch das Potenzial, das Versicherungswesen zugunsten der Holz verarbeitenden Betriebe zu verändern. „Wir sehen, dass Betriebe teils enorme Summen aufwenden müssen, um eine entsprechende Brand- und Feuerversicherung zu erhalten. Bei kleinen Unternehmen ist es oft so, dass diese von der Versicherung gekündigt werden, da diese sich keine Sprinkleranlage leisten können“, berichtet Längle und fährt weiter fort: „Wir können einen wesentlichen Beitrag zur Risikominimierung in den Unternehmen leisten und so auch den Versicherungen wertvolle Daten liefern, die es zuvor schlicht noch nicht gab. Das wird sich mit Sicherheit deutlich positiv auf die Beitragssummen auswirken.“
Schweizer Vorreiter
Noch jung am Markt, konnte man mit Schilliger Holz und Blumer Lehmann (vom Holzkurier zur Holzindustrie des Jahres 2024 ausgezeichnet) bereits zwei namhafte Referenzen gewinnen. Darüber hinaus darf man sich auch Preisträger der Wald- und Holzforschungsförderung Schweiz (WHFF-CH) nennen.
„Wir sind stolz, dass wir bereits etliche tolle Partnerunternehmen gewinnen konnten. Nun wollen wir auch in Deutschland und Österreich weiter Fuß fassen. Unsere Technik und Systeme sind bereit“, gibt Längle einen erwartungsvollen Ausblick.
Infos und Kontaktdaten sind zu finden auf der Avian-Homepage.
